Neckarhausen (Nürtingen)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neckarhausen
Wappen von Neckarhausen vor der Eingemeindung
Koordinaten: 48° 37′ N, 9° 19′ OKoordinaten: 48° 37′ 5″ N, 9° 18′ 37″ O
Höhe: 313 m
Fläche: 6,06 km²
Einwohner: 3934 (31. Dez. 2020)
Bevölkerungsdichte: 649 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1974
Postleitzahl: 72622
Vorwahl: 07022
Karte
Lage von Neckarhausen in Nürtingen

Neckarhausen ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Nürtingen im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neckarhausen befindet sich in einer Höhenlage von durchschnittlich 288 m ü. NN etwa zwei Kilometer südwestlich von Nürtingen, größtenteils am linken Neckarufer. Die Markungsfläche beträgt 606 ha. Der höchste Punkt befindet sich bei 372 m ü. NN am Wasserhochbehälter Auf Hochen.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an Neckarhausen, sie werden im Uhrzeigersinn genannt: Nürtingen im Norden, Osten und Süden, Neckartailfingen im Westen und Aichtal im Südwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neckarhausen 1683, Forstlagerbuch von Andreas Kieser

Schon die Römerstraße von Rottenburg bis nach Köngen führte durch Neckarhausen. Ein römischer Gutshof stand im Gewand Schlossgarten am rechten Talhang des Neckars. Neckarhausen wurde vermutlich um 500 bis 700 n. Chr. von Nürtingen aus angelegt.

Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1284. Bis ins 15. Jahrhundert hieß der Ort meist nur Husen oder Husen bei Nürtingen. Erstmals 1366 findet sich dann die Bezeichnung Neckerhusen. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts kam Neckarhausen zusammen mit Nürtingen an Württemberg. Als älteste geistliche Grundherrschaft ist das Kloster Salmannsweiler (Salem) nachgewiesen. Bereits 1284 verkaufte ein Bertold von Neuffen seine beiden Fischwasser in Neckarhausen an dieses Kloster.

Am 1. Oktober 1974 wurde die ehemals selbständige Gemeinde Neckarhausen in die Stadt Nürtingen eingegliedert.[1]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dem 12-köpfigen Ortschaftsrat steht als hauptamtlicher Ortsvorsteher Felix Doll vor.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: In durch einen blauen Wellenbalken geteiltem Schild oben in Silber eine gestürzte blaue Pflugschar, unten in Gold ein rotes Haus. Die Pflugschar wurde schon früher im Gemeindesiegel geführt. Der Wellenbalken weist auf den Neckar hin. Das Wappen wurde 1927 angenommen. Die Ortsfarben sind weiß und gelb. Neckarhausen wird 1284 erstmals als Husem am Neckar urkundlich erwähnt.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

bis zur Eingemeindung nach Nürtingen.

Die nachstehenden Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse.

Stichtag Einwohnerzahl
1. Dezember 1852 991
1. Dezember 1871 976
1. Dezember 1900 1183
17. Mai 1939 1510
13. September 1950 2124
6. Juni 1961 2432
27. Mai 1970 2876

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bundesstraße 297 von Tübingen nach Schwäbisch Gmünd verläuft entlang des Neckars durch den Ort. Daneben besteht über eine Kreisstraße eine Verbindung nach Raidwangen.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort verfügt über drei Kindergärten, eine Grundschule (Anna-Haag-Schule) mit Schulturnhalle und eine Zweigstelle der Stadtbücherei Nürtingen. Mit der Beutwanghalle steht eine Sport- und Festhalle zur Verfügung.

Vereine[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Frauenfußballmannschaft des TB Neckarhausen spielt in der Oberliga Baden-Württemberg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 590–609
  • Neckarhausen. In: August Friedrich Pauly (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Nürtingen (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 25). Cotta’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart / Tübingen 1848, S. 177–179 (Volltext [Wikisource]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Neckarhausen (Nürtingen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 461.