Nelsbach

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Nelsbach
Gemeinde Kürten
Koordinaten: 51° 2′ N, 7° 13′ OKoordinaten: 51° 1′ 51″ N, 7° 12′ 54″ O
Postleitzahl: 51515
Nelsbach (Kürten)
Nelsbach (Kürten)

Lage von Nelsbach in Kürten

Blick auf den älteren, östlichen Teil von Nelsbach
Blick auf den älteren, östlichen Teil von Nelsbach

Nelsbach ist ein Wohnplatz in der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt abseits überörtlicher Straßen östlich von Herweg. In der Nähe fließt der namensgebende Nelsbach in den Weyerbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nelsbach wurde erstmals im Jahr 1443 als Nelsbach und 1461 als Nidernalsbach urkundlich erwähnt.[1] Der Appellativ im Ortsnamen geht wie unschwer erkennbar auf einen Bach zurück, das Bestimmungswort ist nicht eindeutig herleitbar: Entweder ist der Ortsname auf eine falsche Abtrennung von Nideren-Alsbach oder direkt von Elsbach, Alsbach zurückzuführen. „Alse“, „Else “ist dabei der Gattungsname einer Fischart. Weniger wahrscheinlich ist eine auch diskutierte Abstammung von *alizō (= „Erle).[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies aus dem Jahre 1715, Blatt Amt Steinbach, belegt, dass der Ort bereits 1715 als Ort mit mehreren Höfen bestand und als Nelsbach bezeichnet wurde. Aus der Charte des Herzogthums Berg 1789 von Carl Friedrich von Wiebeking geht hervor, dass Nelsbach zu dieser Zeit Teil der Honschaft Bechen im Kirchspiel Bechen im Landgericht Kürten war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Steinbach aufgelöst und Nelsbach wurde politisch der Mairie Kürten im Kanton Wipperfürth im Arrondissement Elberfeld zugeordnet.[3] 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Kürten im Kreis Wipperfürth. Nelsbach gehörte zu dieser Zeit zum Dorf Bechen und ab 1845 zur Gemeinde Bechen.[4]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Nälsbach und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Nelsbach verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Nelsbach verzeichnet.

1822 lebten 21 Menschen im als Hof kategorisierten und Nelsbach bezeichneten Ort.[5] Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Nelsbach 1871 mit vier Wohnhäusern und 16 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden fünf Wohnhäuser mit 19 Einwohnern angegeben.[7] 1895 hatte der Ort vier Wohnhäuser und 22 Einwohner.[8] 1905 besaß der Ort drei Wohnhäuser und 15 Einwohner und gehörte konfessionell zum katholischen Kirchspiel Bechen.[9]

1927 wurden die Bürgermeisterei Kürten in das Amt Kürten überführt. In der Weimarer Republik wurden 1929 die Ämter Kürten mit den Gemeinden Kürten und Bechen und Olpe mit den Gemeinden Olpe und Wipperfeld zum Amt Kürten zusammengelegt.[4] Der Kreis Wipperfürth ging am 1. Oktober 1932 in den Rheinisch-Bergischen Kreis mit Sitz in Bergisch Gladbach auf.

1975 entstand aufgrund des Köln-Gesetzes[10] die heutige Gemeinde Kürten, zu der neben den Ämtern Kürten, Bechen und Olpe ein Teilgebiet der Stadt Bensberg mit Dürscheid und den umliegenden Gebieten kam.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Heinrich Dittmaier: Siedlungsnamen und Siedlungsgeschichte des Bergischen Landes. In: Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins. Band 74, Parallele Ausgabe als Veröffentlichung des Instituts für Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande an der Universität Bonn. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1956.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz. Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794. Bonn 1898.
  3. J. C. Dänzer: Décret impérial sur la circonscription territoriale du grand-duché de Berg… Kaiserliches Decret über die Eintheilung des Groszherzogthums Berg. 1808, urn:nbn:de:hbz:061:1-84858.
  4. a b Geschichte der Gemeinde Kürten
  5. Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 3. Karl August Künnel, Halle 1822.
  6. Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr. XI. Berlin 1874.
  7. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
  8. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  9. Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  10. GV. NRW. 1974 S. 1072