Nerdlen

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Wappen Deutschlandkarte
Nerdlen
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Nerdlen hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 14′ N, 6° 52′ OKoordinaten: 50° 14′ N, 6° 52′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Daun
Höhe: 430 m ü. NHN
Fläche: 4,45 km2
Einwohner: 234 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 53 Einwohner je km2
Postleitzahl: 54552
Vorwahl: 06592
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 049
Adresse der Verbandsverwaltung: Leopoldstraße 29
54550 Daun
Website: www.nerdlen.de
Ortsbürgermeister: vakant (geschäftsführend: Rudolf Schmitz,
1. Beigeordneter)
Lage der Ortsgemeinde Nerdlen im Landkreis Vulkaneifel
KarteScheidHallschlagOrmontKerschenbachReuthStadtkyllJünkerathSchüllerGönnersdorfEschFeusdorfLissendorfBirgelSteffelnWiesbaumBerndorfHillesheim (Eifel)OberbettingenBasbergKerpen (Eifel)ÜxheimNohnOberehe-StroheichWalsdorfDohm-LammersdorfDuppachKalenborn-ScheuernRockeskyllPelmBerlingenHohenfels-EssingenGerolsteinNerothBirresbornKopp (Vulkaneifel)MürlenbachDensbornSalmDreis-BrückBetteldorfDaunDockweilerHinterweilerKirchweilerKradenbachNerdlenSarmersbachGefellHörscheidDarscheidUtzerathSchönbachSteiningenSteinebergDemerathWinkel (Eifel)ImmerathStrotzbüschMückelnStrohnGillenfeldEllscheidSaxlerUdlerMehrenSchalkenmehrenÜdersdorfBrockscheidBleckhausenOberstadtfeldWallenbornNiederstadtfeldWeidenbachSchutzMeisburgDeudesfeldBorlerBongardBoxbergNeichenBeinhausenKatzwinkelHörschhausenBerenbachKötterichenHöchstbergKaperichLirstalOberelzArbachRetterathUersfeldMannebachBerebornKolverathSassenGunderathHorperathUeßMosbruchKelbergGelenbergBodenbachReimerathWelcherathBrücktalKirsbachDreesNitzLandkreis Mayen-KoblenzLandkreis Cochem-ZellLandkreis Bernkastel-WittlichEifelkreis Bitburg-PrümNordrhein-WestfalenLandkreis AhrweilerBelgien
Karte
Nerdlen, Luftaufnahme (2015)

Nerdlen ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Daun an.

Geographie

Der Ort liegt in der Vulkaneifel in Tallage am Zusammenfluss von Lieser und Sarmersbach. Das Zentrum der Kreisstadt Daun ist etwa fünf Kilometer entfernt.[2]

Nachbarorte sind Kradenbach im Norden, Sarmersbach im Osten, Hörscheid im Südosten, der Dauner Stadtteil Rengen im Südwesten, sowie Dreis-Brück im Nordwesten.

Geschichte

Der Ort wurde um das Jahr 1400 gegründet. Der heutige Name leitet sich vom Ursprungsbegriff an den Erlen ab.[3][4]

Nach dem Trierer Feuerbuch von 1563 umfasste Nerdlen unter dem Namen Nerlen 16, 1684 zehn Feuerstellen. Landesherrlich gehörte die Ortschaft bis Ende des 18. Jahrhunderts zum Kurfürstentum Trier und unterstand als Teil des Zents Sarmersbach im Hochgericht Daun der Verwaltung des Amtes Daun.[5]

Die Inbesitznahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen beendete die alte Ordnung. Der Ort wurde von 1798 bis 1814 Teil der Französischen Republik (bis 1804) und anschließend des Französischen Kaiserreichs, zugeordnet dem Saardepartement. Nach der Niederlage Napoleons kam Nerdlen aufgrund der 1815 auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen zum Königreich Preußen und gehörte nun zur Bürgermeisterei Sarmersbach[4] im Kreis Daun des Regierungsbezirks Trier, der 1822 Teil der neu gebildeten preußischen Rheinprovinz wurde.

Als Folge des Ersten Weltkriegs war die gesamte Region dem französischen Abschnitt der Alliierten Rheinlandbesetzung zugeordnet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Nerdlen innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Bevölkerungsentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl von Nerdlen; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[1][6]

Jahr Einwohner
1815 101
1835 104
1871 143
1905 138
1939 121
1950 119
Jahr Einwohner
1961 132
1970 152
1987 184
1997 202
2005 231
2022 234

Religion

86 % der Einwohner sind katholisch, 10 % evangelisch.[7] Die katholische St.-Antonius-Kirche gehört zur Pfarrei St. Hubertus mit Sitz in Beinhausen im Dekanat Vulkaneifel des Bistums Trier. Die Protestanten des Ortes gehören zur Evangelischen Kirchengemeinde Daun.

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat in Nerdlen besteht aus sechs Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzendem.[8]

Bürgermeister

Das Amt ist derzeit vakant. Wolfgang Maas wurde am 20. August 2019 Ortsbürgermeister von Nerdlen. Da bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 kein Bewerber angetreten war, oblag die Neuwahl des Bürgermeisters gemäß Gemeindeordnung dem Rat. In seiner konstituierenden Sitzung wählte er Maas für fünf Jahre ins Amt.[9] Am 8. März 2021 legte Maas jedoch aus persönlichen Gründen sein Amt nieder.[10] Bis zur Amtseinführung eines Nachfolgers übt der Erste Beigeordnete Rudolf Schmitz die Amtsgeschäfte aus. Für den 26. September 2021 war eine Neuwahl angesetzt, für die jedoch kein gültiger Wahlvorschlag eingereicht wurde. Gemäß Gemeindeordnung obliegt eine Wahl des Ortsbürgermeisters nunmehr dem Gemeinderat.[11]

Der Vorgänger von Maas als Ortsbürgermeister, Hermann Lenarz, hatte das Amt 35 Jahre ausgeübt, war 2019 aber nicht erneut angetreten.[12]

Wappen

Die Blasonierung lautet: „Von Silber über Rot geteilt, oben ein grüner Erlenzweig mit drei Blättern, unten ein halbes silbernes Rad.“

Kultur und Sehenswürdigkeiten

St.-Antonius-Kirche

In der Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 2021) sind zwei Kulturdenkmäler genannt:[13]

  • Katholische Filialkirche (Kapelle) St. Antonius,[14] zweiachsiger Saalbau (spätes 19. Jahrhundert), An der Hohl 3
  • Kriegerdenkmal (Erster Weltkrieg), Ecke Hauptstraße / An der Hohl

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Nerdlen verfügt gemeinsam mit der Nachbargemeinde Kradenbach über ein 60 Hektar großes Industriegebiet, welches außerhalb des Ortes in Nähe der A 1 gelegen ist.

Seit Ende 2007 har der Kynos Verlag seinen Sitz in Nerdlen.[15]

Verkehr

Der Ort liegt an der Landesstraße L 67, die sich unmittelbar westlich von Nerdlen mit der L 46 kreuzt. Im Süden führt die Bundesautobahn 1 vorbei.

Weblinks

Commons: Nerdlen – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 2022, Kreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Nerdlen. Verbandsgemeinde Daun, abgerufen am 3. Juli 2021.
  3. Geschichte. Ortsgemeinde Nerdlen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 3. Juli 2021.
  4. a b Ortsname / Ortsgeschichte Nerdlen. In: Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier. Peter Valerius, Kordel, 24. Februar 2013, abgerufen am 3. Juli 2021.
  5. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn 1898, S. 112, 149.
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Regionaldaten
  7. Nerdlen, Zensus 2011
  8. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Stadt- und Gemeinderatswahlen
  9. Konstituierende Sitzung des Ortsgemeinderates Nerdlen. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 36/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 24. Oktober 2020.
  10. Mandatsniederlegung. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 11/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 3. Juli 2021.
  11. Auszug aus der Niederschrift zur Ortsgemeinderatssitzung vom 16.09.2021. Information durch den 1. Beigeordneten. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 39/2021. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 10. Oktober 2021.
  12. Hermann Lenarz: Aufruf zur Mitarbeit im Gemeinderat, Bewerbung als Ortsbürgermeisterin/Ortsbürgermeister. In: Mitteilungsblatt für den Bereich der Verbandsgemeinde Daun, Ausgabe 7/2019. Linus Wittich Medien GmbH, abgerufen am 24. Oktober 2020.
  13. Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler – Kreis Vulkaneifel. Mainz 2021[Version 2023 liegt vor.], S. 39 (PDF; 4,6 MB).
  14. Antonius Kapelle. Ortsgemeinde Nerdlen, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 9. Juli 2021; abgerufen am 3. Juli 2021.
  15. Impressum. Kynos Verlag, Nerdlen, abgerufen am 3. Juli 2021.