Neuhückeswagen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Neuhückeswagen
Koordinaten: 51° 9′ N, 7° 19′ OKoordinaten: 51° 9′ 10″ N, 7° 19′ 20″ O
Fläche: 58,3 km²
Einwohner: 5380 (1910)
Bevölkerungsdichte: 92 Einwohner/km²
Eingemeindung: 15. Februar 1920
Neuhückeswagen (Hückeswagen)
Neuhückeswagen (Hückeswagen)

Lage von Neuhückeswagen in Hückeswagen

Neuhückeswagen war bis 1921 eine eigenständige Landgemeinde im Kreis Lennep. Ursprünglich wurde die Gemeinde Landgemeinde Hückeswagen genannt.[1] Das Gemeindegebiet erstreckte sich auf den ländlichen Außenbereich der heutigen Stadt Hückeswagen im Oberbergischen Kreis im Regierungsbezirk Köln in Nordrhein-Westfalen und auf südöstliche Teile der Großstadt Remscheid im Regierungsbezirk Düsseldorf.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Einführung von Verwaltungsstrukturen nach französischem Vorbild im Großherzogtum Berg wurde 1808 im Kanton Lennep des Arrondissements Elberfeld im Département Rhein auch die Mairie (Bürgermeisterei) Hückeswagen eingerichtet.[2] Nachdem das Rheinland 1814 an Preußen gefallen war, wurde aus der Mairie die preußische Bürgermeisterei Hückeswagen, die 1816 zum neuen Kreis Lennep kam.

Die Bürgermeisterei Hückeswagen gliederte sich in die eigentliche Stadt Hückeswagen sowie die Landgemeinde Hückeswagen, die die Stadt ringförmig umschloss. Die Landgemeinde umfasste die sogenannte Außenbürgerschaft von Hückeswagen mit dem Gebiet von vier alten Honschaften, der Honschaft Berghausen, der Großen Honschaft, der Honschaft Herdingsfeld und der Honschaft Lüdorf.[3]

Am 4. April 1859 erhielt die Stadt Hückeswagen die Rheinische Städteordnung. Die Bürgermeisterei Hückeswagen wurde aufgespalten in eine Stadtbürgermeisterei für die Stadt und die Bürgermeisterei Hückeswagen-Land für die Landgemeinde.[4][5][6]

Etwa ab 1890 wurde der Name Neuhückeswagen für die Landbürgermeisterei bzw. die Landgemeinde verwendet.[7][8][9]

Am 15. Februar 1920 wurde die Landgemeinde Neuhückeswagen in die Stadt Hückeswagen eingemeindet. Im Rahmen der Kommunalgebietsreformen in den 1970er Jahren wurde das Gebiet der alten Honschaft Lüdorf 1975 von Hückeswagen abgespalten und in Remscheid eingemeindet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1897 gab für die Landgemeinde Neuhückeswagen eine Einwohnerzahl von 5.630 an (3.985 evangelischen, 1.449 katholischen und 196 sonstig christlichen Glaubens), die in 184 Wohnplätzen mit zusammen 678 Wohnhäuser und 1.086 Haushaltungen lebten. Die Fläche der Gemeinde betrug (5.832 ha).[9] Die Ausgabe von 1909 gab für die Landgemeinde Neuhückeswagen eine Einwohnerzahl von 5.344 an (3.712 evangelischen, 1.418 katholischen, 213 sonstig christlichen Glaubens und einer jüdischen Glaubens), die in 652 Wohnhäuser und 1.041 Haushaltungen lebten.[10]

Zu den Hofschaften und Wohnplätzen der Gemeinde zählten 1895 (zeitgenössische Schreibweise) Altenhof, Altenholte, Aue, Berbeck, Bergerhöhe, Bergerhof, Bochen, Bockhacken, Böckel, Born, Bornbach, Bornefeld, Braake, Braßhagen, Brechen, Bruch, Brücke, Brunsbach, Buchholz, Busche, Busenbach, Busenberg, Clouthshaus, Dierl, Dörpe, Dörpe, Dörperhöhe, Dörpersteeg, Dörpfeld, Dörpfelderhöhe, Dörpholz, Dörpmühle, Dreibäumen, Dürhagen, Eckenhausen, Elberhausen, Engelsburg, Engelshagen, Erlenstärtz, Felbeckerhammer, Fockenhausen, Forsten, Fröhlenhausen, Frohnhausen, Fürweg, Fuhr, Funkenhausen, Gillesbever, Girkenhausen, Goldenbergshammer, Groß Berghausen, Großeneichen, Groß Katern, Grünebirke, Grünenthal, Grünestraße, Hagelsiepen, Hagermühle, Hambüchen, Hammersteinsöge, Hangberg, Hangbergermühle, Hartkopsbever, Heide, Heidt, Heinhausen, Herweg, Heydt, Heydt, Höhe, Höhsiepen, Hülsenbusch, Hummeltenberg, Hummeltenbergermühle, Junkernbusch, Käfernberg, Kaisersbusch, Kaltenborn, Kammerforsterhöhe, Karlsruhe, Karrenstein, Kirschsiepen, Klein Berghausen, Kleineneicken, Kleinenscheidt, Klein Höhfeld, Klein Katern, Knefelsberg, Kobeshofen, Kormannshausen, Kotthausen, Kräwinklerbrücke, Kretze, Kretze, Kurzfeld, Laake, Langenbusch, Langenfeld, Linde, Linde, Lüdorf, Maisdörpe, Marke, Mickenhagen, Mitberg, Mittelbeck, Mittel Hombrechen, Mühlenberg, Neuenherweg, Neuenholte, Neuenweg, Niederbeck, Nieder Burghof, Nieder Dahlhausen, Niederdorp, Nieder Feldbach, Nieder Hagelsiepen, Nieder Hombrechen, Nieder Langenberg, Nieder Winterhagen, Oberbeck, Ober Burghof, Oberdahlhausen, Oberdorp, Ober Dorperhöhe, Oberfeldbach, Ober Hombrechen, Oberlangenbach, Oberlangenberg, Ober Winterhagen, Odenholl, Odenhollermühle, Öge, Pixberg, Pixbergermühle, Pixwaag, Platzhausen, Pleuse, Posthäuschen, Purd, Rademachershof, Raspenhaus, Rasselstein, Rautzenberg, Reinshagenbever, Repslöh, Röttgen, Rotterdam, Scheideweg, Scheuer, Schnependahl, Schückhausen, Siepen, Siepersbever, Sohl, Sonnenschein, Spinnerei, Stahlschmidtsbrücke, Stammshäuschen, Steffenshagen, Steinberg, Stoote, Straßburg, Straßweg, Strucksfeld, Tannenbaum, Tefenthal, Ulemannssiepen, Vogelsholl, Vormwald, Voßhagen, Waag, Walkmühle, Warth, Wefelsen, Wegerhof, Westenbrücke, Westhofen, Westhoferhöhe, Wickesberg, Wiebach, Wiehagen, Wiehagerhöhe, Wüste und Zipshausen. Bis 1905 kam der Ort Ruhmeshalle hinzu.[10]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Quelle
1816 3550 [3]
1832 4193 [3]
1862 6075 [4]
1871 5936 [5]
1885 6291 [11]
1895 5630 [9]
1905 5344 [10]
1910 5380 [12]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1851, S. 303
  2. Heinrich Berghaus: Deutschland vor fünfzig Jahren – Geschichte der Gebiets-Eintheilung und der politischen Verfassung des Vaterlandes. (Digitalisat) 1862, S. 352 ff., abgerufen am 11. November 2014.
  3. a b c Johann Georg von Viebahn: Statistik und Topographie des Regierungs-Bezirks Düsseldorf. 1836, S. 10 ff., abgerufen am 11. November 2022 (Digitalisat).
  4. a b Otto v. Mülmann: Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf , 1867, S. 994
  5. a b Gemeindeverzeichnis Rheinprovinz 1871
  6. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1865, S. 26: Liste aller Bürgermeistereien und Gemeinden des Regierungsbezirks
  7. Amtsblatt der Regierung zu Düsseldorf 1891, S. 90
  8. Vorläufige Ergebnisse der Volkszählung 1890
  9. a b c Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
  10. a b c Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
  11. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland 1885, S. 96
  12. www.gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Lennep