Leubnitz-Neuostra

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Leubnitz-Neuostra
Stadtteil der Landeshauptstadt Dresden
Koordinaten: 51° 1′ N, 13° 46′ OKoordinaten: 51° 0′ 44″ N, 13° 45′ 57″ O
Höhe: 125–185 m ü. NN
Eingemeindung: 1. Juni 1921
Postleitzahlen: 01219, 01239
Vorwahl: 0351
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Karte
Lage der Gemarkung Leubnitz-Neuostra in Dresden
Kirche Leubnitz-Neuostra

Leubnitz-Neuostra ist ein Stadtteil im Dresdner Süden. Bekannt ist der Doppelort aus Leubnitz und Neu-Ostra vor allem durch den alten Dorfkern von Altleubnitz, der zu den besterhaltenen in Dresden gehört. Es gehört in seiner gesamten Gemarkung zum Stadtbezirk Prohlis und ist darin Kern des statistischen Stadtteils Leubnitz-Neuostra mit Torna und Mockritz-Ost.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Stadtteil Leubnitz-Neuostra liegt etwa fünf Kilometer südöstlich der Innenstadt am südlichen Stadtrand leicht erhöht auf etwa 160 m ü. NN. In südwestlicher Richtung ist über den Nöthnitzgrund auf einem etwa drei Kilometer langen Spazierweg Schloss Nöthnitz zu erreichen.

Umgebende Stadtteile sind Gostritz im Südwesten, Mockritz im Westen, Strehlen im Norden, Reick im Nordosten, Prohlis im Osten sowie Torna und Kauscha im Südosten. Im Süden liegt der Ortsteil Goppeln der Gemeinde Bannewitz (Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge).

An der Gemarkungsgrenze zu Gostritz liegt das 1 Hektar große Flächennaturdenkmal Hangwiese am Heiligen Born, eine artenreiche Glatthaferwiese mit Halbtrockenrasenbereich.[1] An der Kreuzung von Feuerbach- und Wittenstraße befindet sich zudem eine als Einzelbaum geschützte Spanische Tanne.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Leubnitz geht auf das 13. Jahrhundert zurück und stammt begrifflich vom altsorbischen „Lubanicz“ ab, und bedeutet „Leute des/der Luban“. Wie bei vielen anderen Stadtteilen in Dresden beschreibt der Ortsname also nicht eine geographische Lage oder Besonderheit, sondern eine einstige Besitzzuordnung.

Leubnitz gehörte seit dem Jahr 1288 zum Kloster Altzella bei Nossen, aus dem weltlichen Gut entstand ein Klostergut. Da es mit seinen umgebenden Fluren und weiteren Dörfern der Gegend zu den wichtigsten Anbaugebieten des Klosters gehörte, entstand als Verbindungsweg zum Kloster der „Zellesche Weg“, der die Stadt Dresden umging. Der Zellesche Weg ist als Straße bis in die Gegenwart erhalten.

Das Gut wurde 1550 durch Kurfürst Moritz wieder säkularisiert und der Stadt Dresden unterstellt, aber nicht im heutigen Sinne eingemeindet. 1568 wurde das Dorf Neuostra für Bauern der Dörfer Groß- und Kleinostra angelegt. Ostra, das in der Nähe der Elbe westlich Dresdens lag, wurde aufgelöst, um das Ostragehege und ein Festungsvorwerk anlegen zu können.[3] Durch die Auflösung des Klostergutes befand man die Flächen der Flur um Leubnitz für die Bauern beider Dörfer als ausreichend.[4][5]

Am 1. Juni 1898 vereinigten sich Leubnitz und Neuostra zum Doppelort mit gemeinsamem Gemeinderat; 1903 wurde das Rathaus Leubnitz-Neuostra eingeweiht.[6] Eine beabsichtigte Vereinigung mit Torna und Gostritz kam nicht zustande.[7] Dadurch erhielten sich die Dorfkerne Altleubnitz und Neuostra bis in die Gegenwart.

Im Jahr 1902 wurde Leubnitz-Neuostra an das Straßenbahnnetz der nunmehr ausgeweiteten Stadt Dresden angeschlossen. Diese Strecke wurde 1974 wieder stillgelegt und durch eine Buslinie ersetzt. Nach Dresden eingemeindet wurde Leubnitz-Neuostra 1921. Im weiteren 20. Jahrhundert wurde Leubnitz-Neuostra kaum verändert und so stehen weite Teile des vom Leubnitzbach durchflossenen Dorfkerns unter Denkmalschutz. Es wurde aber in viele Richtungen durch Anbauten mit lockerer Villen- und Vorortbebauung ergänzt. Nach 1990 entstand noch einmal am südlichen Ende ein Gebiet mit einer neuen Wohnanlage.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfram Böhme: Leubnitz-Neuostra Klosterhof, Doppelort, Stadtteil. In: Dresdner Geschichtsbuch, Nr. 7, Stadtmuseum Dresden, Altenburg 2001, S. 35–78.
  • Cornelius Gurlitt: Leubnitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 24. Heft: Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt (Land). C. C. Meinhold, Dresden 1904, S. 55.
  • Rat des Stadtbezirkes Süd der Stadt Dresden, Abteilung Kultur (Hrsg.): Stadtbezirk Dresden-Süd: Aus der Geschichte seiner Ortsteile. Dresden 1986, Leubnitz-Neuostra. S. 2–9 (bearbeitet vom Aktiv Denkmalpflege)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Leubnitz-Neuostra – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verordnung der Landeshauptstadt Dresden über das Flächennaturdenkmal „Hangwiese am Heiligen Born“ vom 9. Mai 1996 (PDF; 3 MB). In: Dresdner Amtsblatt Nr. 35/96, 29. August 1996, S. 18 f.
  2. Verordnung der Landeshauptstadt Dresden zur Festsetzung des Naturdenkmals „Spanische Tanne Wittenstraße 1“. (PDF; 30 KB) Vom 15. Januar 2015. In: Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt. 31. Januar 2015, abgerufen am 19. Juni 2022.
  3. Ostra (Memento vom 19. Juni 2022 im Internet Archive) „… erhielten als Entschädigung neue Anbauflächen in Zschertnitz und Leubnitz. Ein entsprechender Vertrag wurde dafür am 29. Oktober 1568 unterzeichnet, der eigentliche Umzug erfolgte zwischen 14. März und 10. April 1569.“
  4. Leubnitz-Neuostra (Memento vom 5. Februar 2023 im Internet Archive) „… und wurden vom Kurfürsten mit Feldern in Zschertnitz und Leubnitz entschädigt. 11 Bauern mit ihrem Ortsrichter Georg Fehrmann errichteten mit kurfürstlicher Unterstützung neue Gehöfte an der heutigen Straße Neuostra. Nach Abschluss der Umsiedlung am 10. April 1569 wurde dieser Ort zum selbstständigen Dorf erklärt …“
  5. Rat des Stadtbezirkes 1986, S. 4 („Neuostra war ein Amtsdorf und unterstand unmittelbar dem Amt Dresden, Leubnitz ein Dresdner Ratsdorf unter dem ‚Leubnitzer Amt‘, das verwaltungsmäßig an Stelle des Klosterhofes getreten war.“)
  6. Joachim Winkler: Leubnitz-Neuostra. In: Landeshauptstadt Dresden (Hrsg.): Dresdner Rathäuser. Eine Dokumentation. designXpress, Dresden 2010, S. 132. Ohne ISBN.
  7. Leubnitz-Neuostra (Memento vom 5. Februar 2023 im Internet Archive)