Nickelsulfamat

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Strukturformel
Nickel-Ion    2 · Sulfamat-Ion
Allgemeines
Name Nickelsulfamat
Andere Namen
  • Nickelbis(sulfamidat)
  • Nickel(II)-amidosulfat
Summenformel Ni(SO3NH2)2
Kurzbeschreibung

blauer, kristalliner Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer 237-396-1
ECHA-InfoCard 100.033.982
PubChem 83720
ChemSpider 75542
Wikidata Q10373228
Eigenschaften
Molare Masse 250,85 g·mol−1 (wasserfrei)

322,93 g·mol−1 (Tetrahydrat)

Aggregatzustand

fest

Löslichkeit

löslich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 302​‐​332​‐​317​‐​334​‐​341​‐​350i​‐​360D​‐​372​‐​410
P: 273​‐​280​‐​301+312​‐​304+340+312​‐​305+351+338​‐​308+313[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Nickelsulfamat ist eine chemische Verbindung. Sie wird zur galvanischen Vernickelung genutzt. Die abgeschiedene Schicht kann bis zu 2 mm dick sein und besitzt eine Härte von 150 bis 300 HV.[4]

Gewinnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nickelsulfamat kann durch Reaktion von Nickelpulver oder Nickel(II)-carbonat mit Amidosulfonsäure bei niedrigem pH-Wert hergestellt werden.[5][6]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nickelsulfamat ist ein grüner Feststoff, der löslich in Wasser ist.[1] Seine Löslichkeit ist so hoch, dass er aus einer Lösung nicht rekristallisiert werden kann. Das technische Produkt wird deshalb als konzentrierte Lösung angeboten.[5]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zur Anwendung kommt Nickelsulfamat als Bestandteil von Elektrolytlösungen zum Vernickeln von Oberflächen;[1] eine solche Lösung besteht beispielsweise aus folgenden Komponenten:[7]

Stoff Summenformel Konzentration
Nickelsulfamat Ni(SO3NH2)2 · 4H2O 500–650 g/l
Nickel(II)-chlorid-Hexahydrat NiCl2 · 6H2O 5–15 g/l
Borsäure H3BO3 30–45 g/l

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Eintrag zu Nickelbis(sulfamidat) in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 8. Januar 2020. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Nickel bis(sulphamidate) im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 7. Januar 2021. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Datenblatt Nickel(II)-sulfamat Tetrahydrat 98% bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 9. November 2021 (PDF).
  4. Datenblatt von AHC Benelux
  5. a b Joseph R. Davis: Nickel, Cobalt, and Their Alloys. ASM International, 2000, ISBN 978-0-87170-685-0, S. 112 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Patent US3620669: Production of nickel sulfamate.
  7. Mordechay Schlesinger, Milan Paunovic: Modern Electroplating. John Wiley & Sons, 2011, ISBN 978-1-118-06314-9, S. 98 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).