Nicolas Schmit
Nicolas Schmit (* 10. Dezember 1953 in Differdingen) ist ein luxemburgischer Politiker (LSAP) und Diplomat. Er war von 2019 bis 2024 EU-Kommissar für Beschäftigung und soziale Rechte. Bei der Europawahl 2024 war er der Spitzenkandidat der Sozialdemokratischen Partei Europas (SPE).
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nicolas Schmit absolvierte Studien der Politikwissenschaft, französischen Literatur und internationalen Ökonomie an der Universität Aix-Marseille und dem Institut d’études politiques d’Aix-en-Provence (Sciences Po Aix), die er mit einer Maîtrise in Geisteswissenschaften (1977) und einem Diplôme d’études approfondies (DEA; 1978) abschloss. Anschließend begann er seine berufliche Karriere 1978 an der Universität Aix-Marseille III als Forschungsbeauftragter für internationale Wirtschaftsbeziehungen. 1982 wurde er dort zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promoviert.[1][2]
Von 1979 bis 1983 war er zuständig beim Vorsitz der Luxemburger Regierung für Wirtschaftsangelegenheiten. Von 1983 bis 1989 arbeitete er im Außenministerium in Luxemburg, unter anderem als persönlicher Referent des damaligen Außenministers Jacques Poos (1984–1989). Von 1990 bis 1992 war er Botschaftsrat bei der Ständigen Vertretung Luxemburgs bei der Europäischen Union in Brüssel. Von 1992 bis 1998 arbeitete Schmit wieder im Außenministerium als Abteilungsleiter für internationale Wirtschaftsbeziehungen und Entwicklungszusammenarbeit. Von 1998 bis 2004 war er Botschafter und Ständiger Vertreter Luxemburgs bei der Europäischen Union in Brüssel.
Er ist Mitglied der luxemburgischen Sozialdemokraten (LSAP). Von 1989 bis 1990 war er Fraktionssekretär der Partei. Im Jahr 1991 wurde er Mitglied des Staatsrates und führte dieses Amt bis 2004 aus. 2004 wurde er in die Regierung Juncker-Asselborn I berufen. Er war beigeordneter Minister für auswärtige Angelegenheiten und Immigration. 2009 übernahm er das Ministerium für Arbeit, Beschäftigung und Immigration. Von 2013 bis 2018 war er Minister für Arbeit und Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft in der Regierung Bettel-Schneider.
Im Mai 2019 zog er bei der EU-Wahl als Abgeordneter in das Europäische Parlament ein, dem er bis Ende November 2019 angehörte. Am 1. Dezember 2019 wurde er zum Kommissar für Beschäftigung, Soziales und Integration in der EU-Kommission von der Leyen I ernannt.[3][4] Im EU-Parlament rückte für ihn Marc Angel nach. Als EU-Kommissar amtierte Schmit bis zum 30. November 2024.
Er war Spitzenkandidat der Sozialdemokratische Partei Europas bei der Europawahl 2024.[5]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Offizielle Biografie bei der Europäischen Kommission
- Nicolas Schmit in der Abgeordneten-Datenbank des Europäischen Parlaments
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nicolas Schmit, Minister für Arbeit, Beschäftigung sowie Sozial- und Solidarwirtschaft. Le Gouvernement du Grand-Duché de Luxembourg, März 2014.
- ↑ European Commission: Nicolas Schmit, CV, abgerufen am 12. Mai 2024.
- ↑ Die EU-Kommission 2019. Abgerufen am 4. September 2019.
- ↑ dpa: Die neuen Kommissare: Von alten Hasen und Neulingen - die neue EU-Kommission. In: Die Zeit. 27. November 2019, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 1. Dezember 2019]).
- ↑ Europawahl: Sozialdemokraten bestimmen Nicolas Schmit zum Spitzenkandidaten. In: Der Spiegel. 2. März 2024, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 2. März 2024]).
Personendaten | |
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NAME | Schmit, Nicolas |
KURZBESCHREIBUNG | luxemburgischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 10. Dezember 1953 |
GEBURTSORT | Differdingen |