Niederauroff
Niederauroff Stadt Idstein
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Koordinaten: | 50° 13′ N, 8° 14′ O |
Höhe: | 285 m ü. NHN |
Fläche: | 2,13 km²[1] |
Einwohner: | 371 (31. Dez. 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 174 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Juli 1971 |
Postleitzahl: | 65510 |
Vorwahl: | 06126 |
Blick von Philippsruhe/Burg Holdersberg auf Niederauroff
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Niederauroff ist ein Stadtteil von Idstein im südhessischen Rheingau-Taunus-Kreis.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt westlich von Idstein im Auroffer Grund. Durch Niederauroff führt die Landstraße 3274. Östlich des Ortes verläuft die Bundesautobahn 3.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Chronik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Niederauroff erfolgte im Jahr 1230/31 unter dem Namen Vrefe inferior in einer Urkunde der Deutschordensballei Hessen. Zu dieser Zeit gehörte der Ort zur Grafschaft Nassau unter Graf Heinrich II.[1]
Gebietsreform
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schloss sich die bis dahin selbständige Gemeinde Niederauroff zum 1. Juli 1971 mit zwei weiteren Gemeinden freiwillig der Stadt Idstein an.[3][4] Für den Stadtteil Niederauroff wurde, wie für die übrigen Stadtteile von Idstein, ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[5]
Territorialgeschichte und Verwaltung im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niederauroff lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[1][6][7]
- vor 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Idstein, Amt Idstein
- ab 1721: Heiliges Römisches Reich, Grafschaft Nassau-Ottweiler, Amt Idstein
- ab 1728: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Amt Idstein
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Nassau-Usingen, Oberamt oder Herrschaft Idstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Idstein
- 1812: Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Amt Idstein
- ab 1816: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Amt Wehen
- ab 1849: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreisamt Langen-Schwalbach (Justizamt Wehen bis 1854)
- ab 1854: Deutscher Bund, Herzogtum Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Justiz- und Verwaltungsamt Wehen
- ab 1867/68: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis (Trennung von Justiz (Amtsgericht Wehen) und Verwaltung)
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Untertaunuskreis
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Untertaunuskreis
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen (ab 1946), Untertaunuskreis
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Untertaunuskreis
- am 1. Juli 1971 als Stadtteil zu Idstein
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Regierungsbezirk Darmstadt, Rheingau-Taunus-Kreis
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1566: 6 Haushaltungen[1]
- 1609: 11 Haushaltungen[1]
- 1648: 4 Haushaltungen[1]
Niederauroff: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 96 | |||
1840 | 109 | |||
1846 | 113 | |||
1852 | 117 | |||
1858 | 108 | |||
1864 | 113 | |||
1871 | 124 | |||
1875 | 135 | |||
1885 | 127 | |||
1895 | 122 | |||
1905 | 123 | |||
1910 | 126 | |||
1925 | 126 | |||
1939 | 127 | |||
1946 | 213 | |||
1950 | 207 | |||
1956 | 178 | |||
1961 | 180 | |||
1967 | 265 | |||
1970 | 284 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 348 | |||
2014 | 401 | |||
2020 | 375 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[1]; Stadt Idstein:[8]; Zensus 2011[9] |
Einwohnerstruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Niederauroff 348 Einwohner. Darunter waren 21 (6,0 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 57 Einwohner unter 18 Jahren, 141 zwischen 18 und 49, 78 zwischen 50 und 64 und 72 Einwohner waren älter.[9] Die Einwohner lebten in 150 Haushalten. Davon waren 39 Singlehaushalte, 48 Paare ohne Kinder und 45 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften. In 30 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 96 Haushaltungen lebten keine Senioren.[9]
Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]• 1895: | 126 evangelische (= 99,21 %), ein katholischer (= 0,79 %) Einwohner[1] |
• 1961: | 143 evangelische (= 79,44 %), 21 katholische (= 18,89 %) Einwohner[1] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Auf dem Holdersberg findet man die Überreste der Burg Holdersberg (am Aussichtspunkt Philippsruhe), wie auch die Ringwallanlage Nack.
- Der gusseiserne Brunnen in der „Brunnenstraße“ wurde möglicherweise in der Michelbacher Hütte hergestellt und steht unter Denkmalschutz.[10]
Für die Kulturdenkmäler siehe Liste der Kulturdenkmäler in Niederauroff.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Den öffentlichen Personennahverkehr stellt die Buslinie 224 der Rheingau-Taunus-Verkehrsgesellschaft sicher.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e f g h i Niederauroff, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Zahlen-Daten-Fakten. In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2021; abgerufen im Dezember 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 17. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 377 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF;; 36; kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Idstein, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 29. Oktober 2020; abgerufen im Februar 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 1. Großherzoglicher Staatsverlag, Darmstadt 1862, OCLC 894925483, S. 43 ff. (Google Buch).
- ↑ Zahlen-Daten-Fakten (aus Webarchiv). In: Webauftritt. Stadt Idtein, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im Dezember 2020.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 44 und 98, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021 . Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Brunnen Niederauoff In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Stadtteile In: Webauftritt der Stadt Idstein.
- Niederauroff, Rheingau-Taunus-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Niederauroff nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie