Niederkalbach

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Niederkalbach
Gemeinde Kalbach
Koordinaten: 50° 26′ N, 9° 38′ OKoordinaten: 50° 26′ 14″ N, 9° 38′ 13″ O
Höhe: 285 (285–330) m ü. NHN
Fläche: 14,11 km²[1]
Einwohner: 1449 (31. Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 103 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 1972
Eingemeindet nach: Mittelkalbach
Postleitzahl: 36148
Vorwahl: 06655
Niederkalbach von oben
Niederkalbach von oben

Niederkalbach ist der zweitgrößte Ortsteil der Gemeinde Kalbach im osthessischen Landkreis Fulda.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederkalbach liegt im Süden des Landkreises Fulda, etwa 14 km südwestlich von Fulda und 2 km südöstlich von Neuhof im Naturpark Hessische Rhön. Es befindet sich etwas erhöht gelegen im Tal der namensgebenden Kalbach, einem rechten Seitenfluss der Fliede. Der links vom Bach liegende westliche Dorfteil heißt Schönenhof.[2] Niederkalbach erstreckt sich über eine Gesamtfläche von 1411,36 ha.

Der Ort grenzt im Nordwesten an Neuhof, im Nordosten an Hattenhof (Gemeinde Neuhof) und im Osten an Büchenberg (Gemeinde Eichenzell), im Süden an Mittelkalbach (Gemeinde Kalbach) und im Westen an den Weiler Erlenhof (Gemeinde Neuhof).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Niederkalbach wurde im Jahre 826 unter dem Namen Calbaha erstmals urkundlich erwähnt. 1391 taucht der Ort als Kalba inferior in den Urkunden auf, 1442 als Nydderkalbe. Der ehemalige Lehensbesitz der Herren von Spala wurde 1682 vom Fürstabt Placidus von Droste gekauft. Direkter Vorbesitzer war Freiherr von Plittersdorf, der 24.000 Gulden erhielt. Dadurch kam das Dorf zum Amt Neuhof. Das Schloss der ehemaligen Lehensbesitzer, das unweit der heutigen Kirche stand, verfiel um 1700 und ist heute nicht mehr erhalten.

Neugliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen gab es Veränderungen. Die einst selbstständige Gemeinde Niederkalbach wurde am 1. April 1972 mit Veitsteinbach der Gemeinde Mittelkalbach angeschlossen. Diese ging am 1. August 1972 mit Oberkalbach und Uttrichshausen in der Gemeinde Kalbach auf.[3]

Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

• 1812: 53 Feuerstellen, 441 Seelen[2]
Niederkalbach: Einwohnerzahlen von 1812 bis 2020
Jahr  Einwohner
1812
  
441
1834
  
614
1840
  
634
1846
  
612
1852
  
585
1858
  
588
1864
  
640
1871
  
515
1875
  
473
1885
  
568
1895
  
521
1905
  
554
1910
  
605
1925
  
646
1939
  
611
1946
  
850
1950
  
837
1956
  
829
1961
  
892
1967
  
994
1970
  
954
1972
  
981
1987
  
1.111
1989
  
1.156
1996
  
1.333
2006
  
1.457
2011
  
1.398
2016
  
1.431
2020
  
1.449
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: [2]; nach 1970: Gemeinde Kalbach[1]; Zensus 2011[4]

Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

• 1885: 07 evangelische (= 1,23 %), 561 katholische (= 98,77 %) Einwohner
• 1961: 32 evangelische (= 3,59 %), 859 rkatholische (= 96,30 %) Einwohner

Religion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus dem Jahr 1447 ist die Einweihung einer Schlosskapelle dokumentiert, die dem Heiligen Laurentius geweiht war. Diese Filialkirche gehörte der Pfarrei Flieden an, bis sie 1582 der neugegründeten Pfarrei Neuhof übergeben wurde. Mit dem Verfall des Schlosses (und somit auch der Schlosskapelle) wurde 1765 eine neue Kapelle im Fachwerkstil erbaut, die jedoch 1901 wegen Einsturzgefahr geschlossen und schließlich abgetragen wurde. Die heutige 1909 im neugotischen Stil errichtete St.-Laurentius-Kirche wurde 1977 durch ein langes Querschiff erweitert. Sie hat den Grundriss eines griechischen Kreuzes. Von 1925 bis 2015 war die Gemeinde eine selbstständige Pfarrkuratie. Seit dem 1. Januar 2016 gehört Niederkalbach zusammen den Filialen Veitsteinbach und Uttrichshausen zur neu errichteten Pfarrei St. Kilian Kalbach. Die Pfarrkirche St. Sebastian befindet sich in Mittelkalbach. St. Kilian gehört organisatorisch zum Pastoralverbund Heilig Geist Kalbach-Neuhof.

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Kommunalwahlen 2021 erlangten CDU und SPD jeweils drei Sitze und die Bürger für Kalbach (BfK) einen Sitz im Ortsbeirat.[5] Ortsvorsteher ist seit dem 20. April 2021 Günter Diegmüller (SPD).[6]

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Niederkalbach hat ein eigenes Dorfgemeinschaftshaus, welches seit 1953 besteht.
  • Der Kindergarten besteht aktuell aus drei Gruppen.
  • FC Union 07 Niederkalbach e.V. ist der älteste Sportverein im Landkreis Fulda

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Lage, Fläche, Einwohner. In: Webauftritt. Gemeinde Kalbach, abgerufen im Januar 2021.
  2. a b c d Niederkalbach, Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juli 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394 und 395.
  4. Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. Dezember 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de
  5. Ergebnis der Ortsbeiratswahl auf Votemanager, abgerufen am 22. März 2021.
  6. Ortsvorsteher im Internetauftritt der Gemeinde Kalbach, abgerufen am 18. April 2017.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]