Niederlemp
Niederlemp Gemeinde Ehringshausen Koordinaten: 50° 38′ 43″ N, 8° 25′ 12″ O
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Höhe: | 225 m ü. NHN |
Fläche: | 5,17 km²[1] |
Einwohner: | 415 (30. Jun. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35630 |
Vorwahl: | 06440 |
Lage von Niederlemp in Ehringshausen
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Niederlemp ist ein Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf liegt im Gladenbacher Bergland, eingebettet in das Lemptal. Östlich befindet sich Oberlemp, nordwestlich Dreisbach, südwestlich Kölschhausen sowie Breitenbach. Die nächste größere Stadt ist Wetzlar.
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Dorf wird erstmals in einer Schenkungsurkunde am 18. Juli 845 als Lempha erwähnt. Kirchlich war Niederlemp nach Dillheim eingepfarrt, auch gehörte es zum dortigen Centgericht. Später gehörte es zum solmsischen Amt Greifenstein.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zur Bürgermeisterei in Aßlar. Als 1934 die Amtsbürgermeistereien im Kreis Wetzlar aufgelöst wurden, wurde das Dorf zu einer selbstständigen Gemeinde.
Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[2][3] Für Niederlemp wurde wie für alle nach Ehringshausen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.
Territorialgeschichte und Verwaltung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niederlemp lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5]
- 845: Lahngau, Werdorfer Mark (in pago Logenehe) Lemphiu, in [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3704b]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Greifenstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Greifenstein
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels[6]
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar.
- am 1. Januar 1977 wurde Niederlemp als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Ehringshausen eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Niederlemp: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 230 | |||
1840 | 259 | |||
1846 | 277 | |||
1852 | 267 | |||
1858 | 233 | |||
1864 | 240 | |||
1871 | 222 | |||
1875 | 225 | |||
1885 | 231 | |||
1895 | 231 | |||
1905 | 232 | |||
1910 | 242 | |||
1925 | 270 | |||
1939 | 309 | |||
1946 | 400 | |||
1950 | 404 | |||
1956 | 396 | |||
1961 | 392 | |||
1967 | 400 | |||
1970 | 424 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 438 | |||
2014 | 432 | |||
2017 | 415 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[4]; Gemeinde Ehringshausen[1]; Zensus 2011[7] |
Religionszugehörigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
• 1834: | 229 evangelische, ein katholischer Einwohner |
• 1961: | 350 evangelische (= 89,29 %), 42 katholische (= 10,71 %) Einwohner |
Kulturdenkmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Niederlemp
Backhaus und Evangelische Dorfkirche
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen
- Niederlemp, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Niederlemp in der Hessischen Bibliographie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Karl-Heinz Gerstemeier, Karl Reinhard Hinkel: Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Hrsg.: Hessischer Minister des Inneren. Bernecker, Melsungen 1977, DNB 770396321, OCLC 180532844, S. 290.
- ↑ a b c Niederlemp, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 8. Juni 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Land Hessen. (Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006).
- ↑ Wilhelm von der Nahmer: Handbuch des Rheinischen Particular-Rechts: Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins : vom ersten Beginnen der französischen Revolution bis in die neueste Zeit. Band 3. Sauerländer, Frankfurt am Main 1832, OCLC 165696316, S. 249 (Online bei google books).
- ↑ Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,0 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt