Niedermühlen

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Niedermühlen
Ortsgemeinde Asbach
Koordinaten: 50° 40′ N, 7° 29′ OKoordinaten: 50° 39′ 34″ N, 7° 28′ 38″ O
Höhe: 200 m ü. NN
Einwohner: 22 (31. Dez. 2009)
Eingemeindung: 16. März 1974
Postleitzahl: 53567
Vorwahl: 02683
Niedermühlen (Rheinland-Pfalz)
Niedermühlen (Rheinland-Pfalz)

Lage von Niedermühlen in Rheinland-Pfalz

Ortsteil Niedermühlen (2010)

Niedermühlen ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Asbach im Landkreis Neuwied im nördlichen Rheinland-Pfalz. Der Ort ist landwirtschaftlich geprägt, entwickelt sich aber zunehmend zu einem Wohnort im Sinne einer Wohngemeinde.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt im Niederwesterwald südöstlich des Hauptortes Asbach im Mehrbachtal. Im Osten grenzt Niedermühlen an die Ortsgemeinde Kescheid im Landkreis Altenkirchen. Im Nordwesten grenzt der Ort an den Asbacher Ortsteil Altenhofen. Niedermühlen ist über die Kreisstraße 64 mit Schöneberg und Limbach verbunden.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahr 1456. In einem Teilungsvertrag der niederadeligen Munt von Neustadt wurde eine Wiese „bi der Neder Moelen“ genannt. 1579 wird ein Hof in Niedermühlen genannt, der dem Junker Everhard von Holdinghausen gehörte. Die in der Nähe von Hachenburg ansässige Familie Holdinghausen hatte im Asbacher Land mehrere Höfe, die Mühle war eine Eigenmühle für die Holdinghausischen Hofleute. 1740 wurde die Mühle neu hergerichtet.[1] Heute steht an dieser Stelle das „Jugendheim Niedermühlen“.

Landesherrlich gehörte Niedermühlen zum Kurfürstentum Köln und zum Amt Altenwied und war Teil der „Honnschaft Schöneberg“. Nach einer 1660 vom Kölner Kurfürsten Maximilian Heinrich angeordneten Bestandsaufnahme hatte Niedermühlen einen Hof, 1787 wurden bereits acht Häuser mit 14 Einwohnern gezählt.[1]

Seit Anfang des 17. Jahrhunderts ist Niedermühlen ein Wallfahrtsort. Der Ort lag unmittelbar an der Grenze zur Grafschaft Sayn-Hachenburg und infolgedessen an der Grenze zu einem der reformierten Konfession angehörenden Territorium. Die heutige Kapelle wurde 1861 von Vincenz Statz errichtet und 1892 von Carl Rüdell erneuert.[2]

Nachdem das Rheinland 1815 zu Preußen gekommen war, gehörte Niedermühlen zur Gemeinde Schöneberg im damals neu gebildeten Kreis Neuwied und wurde zunächst von der Bürgermeisterei Neustadt und ab 1823 von der Bürgermeisterei Asbach verwaltet.[3] Nach einer Volkszählung aus dem Jahr 1885 hatte Niedermühlen 29 Einwohner, die in sieben Häusern lebten.[4]

Bis zum 16. März 1974 gehörte Niedermühlen zu der bis dahin eigenständigen Gemeinde Schöneberg, welche mit gleichem Datum aufgelöst wurde und in die neu gebildete Ortsgemeinde Asbach aufging.[5] 1987 zählte Niedermühlen 22 Einwohner.[6]

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unter Denkmalschutz stehen:[2]

  • Die kath. Wallfahrts- und Rektoratskapelle „Zur schmerzhaften Gottesmutter“ von 1892/93 (geweiht 1894) und der Chor von 1862: ein achtseitiger gotisierender Zentralbau aus Bruchstein; die Pietà ist um 1450 entstanden
  • Ein stattliches Fachwerkhaus, teilweise massiv, aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Niedermühlen 2)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Josef Schäfer: Geschichte des Asbacher Landes, 1980, Seite 63
  2. a b Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler, Kreis Neuwied, Stand: 3. Januar 2013, Seiten 4 und 5 (PDF; 1,6 MB)
  3. Ortsgemeinde Asbach (Hrsg.): Asbach/Westerwald. Bilder und Berichte aus den letzten 200 Jahren; 1990, Seite 240
  4. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6, S. 44 (Digitalisat).
  5. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006 (Memento vom 18. Juli 2011 im Internet Archive), Seite 169 (PDF; 2,1 MB)
  6. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile (Excel; letzte Ausgabe 2015)