Feliciano Ninguarda

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Seite aus dem Stammbuch des Feliciano Ninguarda, hier: Wappen des Kardinals Otto von Waldburg (1570)

Felizian Ninguarda OP (* 1524 in Morbegno; † 5. Juni 1595 in Como) war Bischof von Scala, Sant’Agata de’ Goti und Como, Statthalter im Hochstift Regensburg und Apostolischer Nuntius für Oberdeutschland.

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Feliciano Ninguarda war der Sohn eines Hauptmanns im Herzogtum Mailand und trat 1549 in den Dominikanerorden ein. Er zählt zu den ausdauernden Kräften der Gegenreformation; als Domprediger von Salzburg[1] vertrat er 1562 den Erzbischof von Salzburg auf dem Konzil von Trient. Er genoss das Vertrauen Papst Gregors XIII. So wirkte er von 1577 bis 1583 als Bischof von Scala bei Amalfi. 1578 bis 1583 war er als Nuntius in Süddeutschland tätig; am 13. Juni 1580 ernannte ihn der Papst zum Statthalter des Hochstifts Regensburg. Dort vertrat er den erst dreijährigen Fürstbischof Philipp von Bayern, mit dem man sich eine Bindung des verschuldeten Hochstifts an das Herzogtum Bayern erhoffte, um sich auch gegen das vorwiegend protestantische Regensburg behaupten zu können. Ninguarda hatte sich bereits seit 1574 als päpstlicher Visitator im Bistum Regensburg aufgehalten, wo er von den Landgrafen von Leuchtenberg gebührend aufgenommen wurde. Als Nuntius reiste er durch Bayern, Österreich und die Schweiz.

1583 bis 1588 war Feliciano Ninguarda Bischof von Sant’Agata de’ Goti (Benevento) und dann bis 1595 Bischof von Como.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Manfred EderNINGUARDA, Felician. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 944–946.
  • Patrick Braun, Hans-Jörg Gilomen: Feliciano Ninguarda. In: Helvetia Sacra. Sezione 1, Volume 6, Arcidiocesi e Diocesi, Helbing & Lichtenhahn Verlag AG, Basel 1989, S. 27, 30, 40, 189, 438.
  • Adriano Caprioli, Antonio Rimoldi, Luciano Vaccaro: Bernardino Della Croce. In: Diocesi di Como. Editrice La Scuola, Brescia 1986, S. 41, 57, 91, 102, 105, 171, 175, 181, 183, 187–188, 200, 207, 237, 239–240, 243–245, 247, 303, 308, 309, 311.
  • Josef Staber: Kirchengeschichte des Bistums Regensburg. Regensburg 1966, S. 125–127.
  • Kurt Malisch: Ninguarda, Feliciano. In: Karl Bosl (Hrsg.): Bosls bayerische Biographie. Pustet, Regensburg 1983, ISBN 3-7917-0792-2, S. 552 (Digitalisat).
  • Pierre Surchat: Feliciano Ninguarda. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 9. September 2010, abgerufen am 7. Dezember 2019.
  • Klaus Unterburger: Die Apostolischen Nuntien Bartolomeo Portia und Felician Ninguarda und das Bistum Augsburg im Reformationsjahrhundert. In: Jahrbuch / Verein für Augsburger Bistumsgeschichte e.V., 40 (2006), S. 127–159.
  • Klaus Unterburger: Der Apostolische Nuntius Feliciano Ninguarda und das Bistum Freising: ein Beitrag zu den Mechanismen der tridentinischen Reform im Gebiet des Heiligen Römischen Reichs. In: Beiträge zur altbayerischen Kirchengeschichte 49 (2006), S. 117–155.
  • Karl Schellhass: Der Dominikaner Felician Ninguarda und die Gegenreformation in Süddeutschland und Österreich, Rom 1930 (Digitalisat)

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Libri Agendorum secundum antiquum usum Metropolitanae Salisburgensis Ecclesiae, nunc recens recogniti, & ab omnibus mendis purgati atque aucti. Pars prima et pars secunda. Sebald Mayer (Drucker), Dillingen 1575.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Anton Schmid: Die Anfänge der Domprädikaturen in den deutschsprachigen Diözesen. In: Römische Quartalschrift für Christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte 89 (1994), Heft 1–2, S. 78–110, hier S. 89.
VorgängerAmtNachfolger
Costantino De Monte VeltronioBischof von Scala
1557–1583
Francesco D’Afflitto
Vincenzo CisoneBischof von Sant’Agata de’ Goti
1583–1588
Evangelista Pelleo
Giovanni Antonio VolpeBischof von Como
1588–1595
Filippo Archinti