Ober-Ramstadt

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Wappen Deutschlandkarte
Ober-Ramstadt
Deutschlandkarte, Position der Stadt Ober-Ramstadt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 50′ N, 8° 45′ O keine Zahl: 200 – 338Koordinaten: 49° 50′ N, 8° 45′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Darmstadt-Dieburg
Höhe: 200 – 338 m ü. NHN
Fläche: 41,88 km2
Einwohner: 15.252 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 364 Einwohner je km2
Postleitzahl: 64372
Vorwahlen: 06154 und 06167Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: DA, DI
Gemeindeschlüssel: 06 4 32 016
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Darmstädter Straße 29
64372 Ober-Ramstadt
Website: www.ober-ramstadt.de
Bürgermeister: Werner Schuchmann (SPD)
Lage der Stadt Ober-Ramstadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg
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Karte

Ober-Ramstadt ist eine Stadt im Landkreis Darmstadt-Dieburg in Hessen, Deutschland.

Geographie

Geographische Lage

Die Modau in Ober-Ramstadt

Ober-Ramstadt liegt etwa 10 km von Darmstadt entfernt an der B 426 im vorderen Odenwald (siehe auch Portal:Odenwald). Am Fluss Modau, der durch Ober-Ramstadt fließt, liegt das Hochwasserrückhaltebecken Ober-Ramstadt, das einen 3 ha großen Stausee bildet.

Nachbargemeinden

Ober-Ramstadt grenzt im Norden an die Gemeinde Roßdorf, im Osten an die Stadt Reinheim, im Südosten an die Stadt Groß-Bieberau, im Süden an die Gemeinde Modautal, im Westen an die Gemeinde Mühltal, sowie im Nordwesten an die kreisfreie Stadt Darmstadt.

Gliederung

Zur Stadt gehören seit 1977 neben der Kernstadt Ober-Ramstadt der aus den zwei Ortsteilen Ober- und Nieder-Modau bestehende Stadtteil Modau, 2.877 Einwohner (Stand 30. Juni 2005), und Wembach-Hahn, 1.004 Einwohner (Stand 30. Juni 2005). Bereits 1972 schloss sich Rohrbach, 1.534 Einwohner (Stand 30. Juni 2005), freiwillig an.

Fläche und Nutzung

Von der Gesamtfläche des Stadtgebiets von knapp 4.200 ha entfallen auf die Kernstadt 2.251 ha, auf die Stadtteile Modau 934 ha, Rohrbach 489 ha und Wembach Hahn 512 ha. Die Fläche wird zu jeweils gut 40% land- und forstwirtschaftlich genutzt. Verkehrs- und Gebäudeflächen haben einen Anteil von jeweils gut 7%.[2] Seit circa 2007 plant die Stadt Ober-Ramstadt den Abriss des lange unbenutzem MIAG-Geländes. Nach dem Stand von 11. November 2009 wurden erste Teile abgerissen und Beratungen für das bereits geplante Neubaugebiet haben begonnen. Es sollen mehrere neue und moderne Wohnblocks, wie auch Parks gebaut werden, welches den Wert der Infrasturuktur der Stadt steigern soll.

Geschichte

Bereits aus der Jungsteinzeit finden sich erste Spuren von Besiedlung auf Ober-Ramstädter Gemarkung. Urkundlich wird Ober-Ramstadt erstmals 1310 erwähnt, als Graf Eberhardt von Katzenelnbogen für seine Stadt Ramstadt in allem die gleichen Freiheiten und Rechte wie die „städtische Gemeinde Frankfurt“ erhielt. Dazu zählte die Befestigung der Stadt und Abhaltung eines Wochenmarktes. Im Mittelalter gehörten die umliegenden Wälder zum Wildbann Dreieich, welcher in Ober-Ramstadt auch eine seiner 30 Wildhuben unterhielt. Während des 30-jährigen Krieges wurde ein Großteil der Bevölkerung durch die Pest hinweggerafft.

Im 19. Jahrhundert begann Ober-Ramstadt sich zunehmend von einer landwirtschaftlich geprägten Gemeinde zu einer Industriellen zu wandeln. So gründete 1895 Eduard Murjahn in Ober-Ramstadt die „Deutsche Amphibolin-Werke“. Bis heute hat die Firma hier ihren Hauptsitz und Europas modernste Produktionsstätte für Dispersionsfarben errichtet. Die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts können als zentraler Zeitraum der Entwicklung der Stadt gesehen werden. Seit 1901 besteht eine zentrale Wasser- und seit 1907 eine Elektrizitätsversorgung. Noch im selben Jahre begann ein Frankfurter Verleger eine Lokalzeitung herauszugeben. Im Jahr 2005 gab Bürgermeister Werner Schuchmann Ober-Ramstadt den Leitspruch "Stadt der Farben" und rief die Bürger dazu auf, bei Renovierungen ihre Häuser in bunten Farbtönen zu streichen, um der Stadt ein schöneres Aussehen zu verleihen. Zu diesem Zweck wurde ein Stadtentwicklungsplan ausgearbeitet, der bereits in Teilen Anwendung fand. In den Jahren 2006 bis 2008 gab die Umgestaltung und Komplettsanierung der Hauptstraße Ober-Ramstadt ein neues Gesicht.

Die Geschichte der Stadt lässt sich im Museum, das 1732 von dem Vater Georg Christoph Lichtenbergs gebaut wurde und das ehemalige Rathaus war, nachvollziehen.

Geschichte der Stadtteile

Modau

siehe auch Nieder-Modau

Der Begriff „Mutdaha“ wird im Lorscher Gesetzbuch das erste mal im Jahre 804 urkundlich erwähnt. Es gibt Vermutungen, dass dies ein Hinweis auf Nieder-Modau sei. Einige Zeit später tauchen auch die Bezeichnungen Moda, Muda, Maudava und Modach auf. Aus ihnen lassen sich die Begriffe Sumpf und Wasser herauslesen. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Ober-Modau stammt aus dem Jahre 1362. Damals war es eine Zehnt des Landgrafen von Katzenelnbogen.

Auf dem Schlossberg bei Nieder-Modau stand bis 1382 eine Burg. Letzter Burgherr war Werner Kalb von Reinheim, der Verbindungen zu Diether VIII. von Katzenelnbogen hatte. Kalb, der zeitweise auch Verwalter von Burg Tannenberg war, ging als Raubritter in die Geschichtsbücher ein. Die Burg Nieder-Modau wurde 1382 von Truppen der Städte Frankfurt, Mainz und Worms zerstört und nicht wieder aufgebaut. Ihre Ruine wurde als Steinbruch genutzt. Heute sind noch die ehemaligen Burgwälle sichtbar (Wanderweg Ober-Ramstadt O4).

Am 1. Juli 1971 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Ober-Modau und Nieder-Modau zur Gemeinde Modau.

Waldenser in Rohrbach, Wembach, Hahn

1699 fanden in den Ortschaften Rohrbach, Wembach und Hahn Waldenser aus der Gemeinde Pragela im Herzogtum Piemont (dem heutigen Pragelato, Partnerstadt Ober-Ramstadts) eine neue Heimat, nachdem sie 1685 nach der Aufhebung des Ediktes von Nantes wegen ihres reformierten Glaubens die Heimat verlassen mussten.

Die waldensische Bewegung, die auf das 12. Jahrhundert zurückgeht und deren Anhänger schon seit dieser Zeit Verfolgungen ausgesetzt waren, schloss sich 1532 der Reformation an. Bei evangelischen Fürsten Deutschlands fanden sie ebenso wie Tausende anderer Verfolgter, z.B. die Hugenotten, Aufnahme. Ihre Ansiedlung, die - durch Privilegien zum Teil erleichtert - auch umworben war, war für die deutschen Fürstentümer kulturell wie wirtschaftlich eine Bereicherung.

Nach Verhandlungen ermöglichte Landgraf Ernst Ludwig 1699 knapp 400 Waldensern aus Pragela auf seinen Hofgütern Rohrbach, Wembach und Hahn einen Neubeginn. Um diese landgräflichen Hofanlagen entstand in der Folgezeit eine planmäßige Neubebauung, die in Rohrbach besonders konsequent durchgeführt und heute noch nachvollziehbar ist. Für Hugenotten wurden zu dieser Zeit ganze Innenstädte neu angelegt, etwa in Hanau, Neu-Isenburg, Mannheim oder Freudenstadt.

Während Wembach und Hahn sich als Siedlung entlang einer Straße entwickelten, war für Rohrbach das (heute nicht mehr vorhandene) zentrale Hofgut zum Orientierungs- und Mittelpunkt des neuen Dorfes gewählt worden. In den ersten 30 Jahren nach 1699 entstand die regelmäßige Bebauung mit typischen Fachwerkhäusern und u-förmig dahinter angeordneten Nebengebäuden. Die Grundstücksparzellen waren gleich groß, und nach Gleichheitsgrundsätzen wurden auch alle Ackerflächen aufgeteilt.

Kirche in Rohrbach, mit dem Leitspruch der Waldenser "Lux lucet in tenebris" über dem Eingang

Die Kirche in Rohrbach fand zusammen mit einem Pfarrhaus und Friedhof ihren Platz auf einer langgestreckten Freifläche in der Mitte der Gemeinde. Als Fachwerkkirche 1708 für alle drei Kolonien gebaut, wurde sie 1767 durch einen massiven Saalbau ersetzt. Im Innern sehr schlicht gehalten, entsprach sie den strengen Vorschriften der reformierten Lehre. Die Wembacher Kirche wurde nach diesem Vorbild bis 1835 errichtet.

Vermutlich waren es Waldenser, die die Kartoffel - die schon seit Mitte des 17. Jahrhunderts in Südfrankreich kultiviert wurde - in Südhessen heimisch gemacht haben. In einem lukrativen Nebenerwerb wirkten viele der Waldenserfamilien Strümpfe, deren Qualität regional sehr geschätzt wurde.

Religionen

evangelische Kirche

In Ober-Ramstadt und seinen Stadtteilen befinden sich

  • die evangelische
  • die katholische
  • die evangelisch freikirchliche
  • die neuapostolische Kirchengemeinde.

Die evangelische Gemeinde Ober-Ramstadts, die die größte Gemeinde des Ortes ist, ist der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau zugeordnet.

Die katholische Liebfrauengemeinde wurde von, in Folge des zweiten Weltkrieges, Vertriebenen gegründet.

Die evangelisch freikirchliche Baptistengemeinde gründete sich im Jahr 1997 und ist somit die jüngste Glaubensbewegung in der Stadt.

Politik

Rathaus von Ober-Ramstadt, im Vordergrund die Modau

Ober-Ramstadt ist dafür bekannt, dass es seit Jahren eine Wählerhochburg der SPD ist.

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung wird alle fünf Jahre gewählt. Bei der Kommunalwahl am 26. März 2006 ergab sich folgende Sitzverteilung:

Parteien und Wählergemeinschaften %
2006
Sitze
2006
%
2001
Sitze
2001
SPD Sozialdemokratische Partei Deutschlands 48,3 18 55,4 20
CDU Christlich Demokratische Union Deutschlands 26,4 10 23,3 9
BFO/GRÜNE Bürger für Ober-Ramstadt/Grüne 13,5 5 9,5 3
FWG Freie Wählergemeinschaft Ober-Ramstadt 6,3 21 7,3 3
FDP Freie Demokratische Partei 4,6 21 4,5 2
PBC Partei Bibeltreuer Christen 0,9 0
gesamt 100,0 37 100,0 37
Wahlbeteiligung in % 47,1 55,0

1 Mittlerweile ist eine Abgeordnete von den Freien Wählern zur FDP gewechselt, so dass die FWG jetzt mit einem (1), die FDP mit drei (3) Abgeordneten vertreten ist.

Magistrat

Der Magistrat der Stadt Ober-Ramstadt setzt sich aus zehn Mitgliedern zusammen (SPD 4 zzgl. Bürgermeister; CDU 2; BfO/Grüne, FWG und FDP je 1).

Ortsbeirat Rohrbach

Im Stadtteil Rohrbach gibt es einen Ortsbeirat mit neun Mitgliedern (SPD 4; CDU 4; FDP 1).

Kinder- und Jugendbeirat

Von der Stadt begleitet wird der neunköpfige Kinder- und Jugendbeirat Ober-Ramstadts.

Seniorenbeirat

Um die Belange der Bürger ab 60 Jahren kümmert sich u. a. seit 1998 der Seniorenbeirat Ober-Ramstadts, der jeweils für 2 Jahre gewählt wird.

Wappen

Das Stadtwappen zeigt nach der offiziellen Wappenbeschreibung der Stadt drei rote Rosen. Es ist auf Grund der Ähnlichkeit jedoch zu vermuten, dass es sich ursprünglich um Kornraden handelt, eine heute gefährdete Art aus der Familie der Nelkengewächse, die früher häufig in der Umgebung Ober-Ramstadts anzutreffen war.

Städtepartnerschaften

Ungefähr 80 % der türkischstämmigen Einwohner Ober-Ramstadts stammen aus Fethiye (Malatya). Hierbei handelt es sich jedoch nicht, wie anzunehmen ist, um die Urlaubshochburg Fethiye an der Mittelmeerküste, sondern um ein kleines Dorf in der Provinz Malatya. Thurm ist ein ehemals eigenständiger Ort und heute Ortsteil der Gemeinde Mülsen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Die Laienspielgruppe der Waldensergemeinde Rohrbach führt alljährlich jeweils ein Theaterstück viermal im Bürgerhaus Rohrbach auf. Weiterhin wird alle 25 Jahre das Stück "Glaube und Heimat" aufgeführt, das die Vertreibung der Waldenser aus Pragelato zum Inhalt hat.
  • Seit 1995 finden in der Wacker Fabrik einmal jährlich im Herbst die Theatertage mit etwa 10 Aufführungen statt.

Musik

Ober-Ramstadt hat mehrere Musikvereine. Viele davon nehmen an den Ober-Ramstädter Musiktagen teil. Die mehrtägige, alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung gibt es seit 2004.

  • Chor ´56 e. V. Ober-Ramstadt mit den Abteilungen Gemischter Chor ´56, Jazzchor ´56, Kinderchor ´56, Jugendchor '56 (seit 10/2008)
  • Evangelischer Kirchen- und Posaunenchor Ober-Ramstadt
  • Gesangverein "Eintracht 1880" Rohrbach (Männerchor) mit ChorPusdelicti (Gemischter Chor)
  • Harmonikaspielring 1938 in der SKG Ober-Ramstadt
  • Stadtorchester Ober-Ramstadt
  • Sängervereinigung "Frohsinn ´03" Modau
  • Sängervereinigung 1871 Ober-Ramstadt e.V.

Museen

Der Verein für Heimatgeschichte e.V. Ober-Ramstadt betreibt das Museum Ober-Ramstadt im alten Rathaus, das von Georg Christoph Lichtenbergs Vater im Jahr 1732 erbaut wurde.

Kunst- und Kulturausstellungen

  • Atelier Freifarbe
  • Atelier und Künstlergemeinschaft Helgertsmühle
  • Restaurant und Galerie "Die Goldene Nudel"
  • Gasthof "Darmstädter Hof" mit Kunstscheune "rive gauche"

Sport

Als Weltmeister 2004 sowie mehrfacher Europameister im Rollkunstlauf hat die TGS 1900 Ober-Ramstadt e.V. internationale Bedeutung.

Bauwerke

  • An die örtliche Wirtschaftsgeschichte sowie die Inbetriebnahme des ersten Eisenhammers 1688/89 erinnert die Anlage der ehemaligen Hammermühle in der Innenstadt.
  • Die ca. 1850 erbaute und denkmalgeschützte Petri-Villa trägt den Namen ihres letzten Besitzers. Hier lebte zeitweise der Botaniker und Arzt Dr. Friedrich Alefeld. Die Villa wird heute als Begegnungsstätte für Senioren, als Frauencafé und Veranstaltungsort für verschiedene Kurse genutzt.
  • Am südlichen Ortsrand befindet sich das Hochwasserrückhaltebecken Ober-Ramstadt.

Parks

An die Petri-Villa schließt sich der fast einen halben Hektar große Petri-Park an.

Davor ist der Hammergarten. Dort ist seit Mai 2008 ein Boulodrome. Bei gutem, warmen Wetter treffen sich hier am Sonntag-Nachmittag je nach Sonnenstand zwischen 14:00 und 18:00 Uhr Menschen, um eine ruhige Kugel zu schieben.

Infrastruktur

Verkehr

Ober-Ramstadt liegt an der B 426 und der L 3104 und ist durch die Odenwaldbahn an Darmstadt, Frankfurt am Main sowie Erbach und Eberbach angebunden.

Die Buslinien O, K 56 und 678 (nur Spätverkehr) verbinden Ober-Ramstadt mit Darmstadt, Modautal, sowie Fischbachtal und Roßdorf. Die Stadtbuslinien OR1 und OR2 sind in der Stadt Ober-Ramstadt stündlich ebenso unterwegs, wie das kommunale Ruftaxi "midKom".

Die Ortsdurchfahrt wurde in den Jahren 2006 bis 2008 erheblichen Umbaumaßnahmen unterzogen, die zur Verkehrsberuhigung beitragen sollen. In weiteren Baumaßnahmen soll unter anderem ein drittes Parkhaus in der Nähe des Rathauses entstehen. Bereits jetzt existiert jeweils ein Parkhaus im "Zentrum am Rathaus" und neben der Post.

Eine Ortsumgehung führt im Süden an Ober-Ramstadt vorbei. Seit einiger Zeit gibt es Planungen, die eine zweite Umgehung im Osten der Stadt zum Ziel haben. Begründet wird diese Umgehung mit der Ausweisung von größeren Gebieten für den Wohnungsbau im sogenannten "MIAG-Gelände" und von "Eiche-Ost-Ost" bis 2015. Um diese Trasse zu verhindern wurde eine Bürgerinitiative gegründet, da diese befürchtet, dass Verkehr aus dem Umland angezogen werden könnte.

Medien

DVB-T Empfang

Das digitale Antennenfernsehen DVB-T löste am 29. Mai 2006 das analoge terrestrische Fernsehen ab. Für Ober-Ramstadt ist Empfang vorwiegend mit Dach- oder Außenantenne prognostiziert.[3]

UMTS

UMTS-Empfang ist über das D-Netz (T-Mobile oder Vodafone) möglich, im E-Netz (E-Plus oder O₂) gibt es keine flächendeckende Versorgung.

DSL

Im Kernort sowie in Ober-Modau sind DSL-Anschlüsse mit 3.000 bis 16.000 kBit/s möglich. Im Umkreis von etwa 1 km um die Verteilerstation im Kernort sind per VDSL2 Geschwindigkeiten von bis zu 50.000 kBit/s möglich. Ein VDSL2-Ausbau im gesamten Stadtgebiet ist derzeit nicht geplant.

Die anderen Ortsteile werden nur teilweise mit 384 bis 768 kBit/s versorgt.[4]

Andere Techniken

Im Kernort wurde das Internet über einen Kabelanschluss durch Unitymedia ausgebaut.[5]

Breitbandzugänge in das Internet über WLAN-Hotspots, Powerline oder Glasfaser sind nicht vorhanden.[6]

Gesundheit

Es sind neben einer ärztlichen Notdienstzentrale mit Feiertags- und Wochenendbereitschaft Mediziner folgender Fachrichtungen in Ober-Ramstadt ansässig:

Weiterhin sind folgende Gesundheitsberufe vor Ort vertreten:

Öffentliche Einrichtungen

Kindergärten

  • AWO-Kindergarten „Pusteblume“
    Petri-Villa in Ober-Ramstadt
  • Evangelische Kindertagesstätten „Eiche“ und „Pfarrgarten“ im Kernort sowie in Modau, Rohrbach und Wembach
  • Kindertagesstätte „Nina und Phillipp Ackermann“
  • drei Krabbelgruppen sowie ein Tagesmütter-Vermittlungsbüro

Schulen

  • Eiche-Schule
  • Schießbergschule
  • Hans-Gustav-Röhr-Schule
  • Modautalschule
  • Betreuende Grundschule
  • Georg-Christoph-Lichtenberg-Schule mit gymnasialer Oberstufe

Sport

  • Ballsporthalle in der Dieselstraße
  • Sportgelände In der Aue
  • Sportgelände Modau
  • Sportgelände Rohrbach
  • Sportgeeignete Mehrzweckhallen in Modau, Rohrbach und Wembach-Hahn
  • Reitsportgemeinschaft Waldenserhof (Rohrbach)

Brandschutz

Der Brandschutz in Ober-Ramstadt wird seit 1899 durch eine Freiwillige Stützpunkt-Feuerwehr in der Kernstadt sowie durch drei kleinere Wehren in den Stadtteilen Modau, Rohrbach und Wembach-Hahn sichergestellt.

Sonstige

  • Bücherei
  • Begegnungsstätte „Petri-Villa“
  • Museum
  • Freibad
  • Naturfreundehaus
  • „Prälat-Diehl-Haus“
  • Städtisches Jugendzentrum „Trio“

Persönlichkeiten

  • Friedrich Alefeld war ein deutscher Arzt und Botaniker und lebte bis zu seinem Tod 1872 in Ober-Ramstadt.
  • Willy Hof, Mitgründer und erster Geschäftsführer des Vereins HaFraBa, gilt als einer der Väter der deutschen Autobahnen. Er lebte bis zu seinem Tode 1956 in Ober-Ramstadt.
  • Gerhard Kleppinger (* 1. März 1958 in Ober-Ramstadt), ist deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Profifußballer
  • Georg Christoph Lichtenberg (* 1742 in Ober-Ramstadt; † 24. Februar 1799 in Göttingen), deutscher Schriftsteller, Experimentalphysiker und Philosoph.
  • Ludwig Christian Lichtenberg (* 1738 in Ober-Ramstadt; † 1812 in Gotha), deutscher Physiker und Herausgeber
  • Hans Gustav Röhr (* 10. Februar 1895; † 10. August 1937), einer der fortschrittlichsten deutschen Automobilkonstrukteure, gründete in Ober-Ramstadt die Röhr Auto AG.
  • Karl Schlechta (* 1904 in Wien; † 1985 in Nieder-Modau) war ein österreichischer Nietzsche-Forscher und Herausgeber (sog. „Schlechta-Ausgabe“ der Werke Nietzsches).
  • Arnulf Zitelmann (* 1929 in Oberhausen-Sterkrade) deutscher Schriftsteller, lebt und arbeitet ebenfalls in Ober-Ramstadt.

Quellen

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Homepage Stadt Ober-Ramstadt
  3. DVB-T Portal
  4. DSL-Verfügbarkeitsprüfung von T-Online
  5. Internetpräsenz Unitymedia, Bestellung/Verfügbarkeitsprüfung
  6. Informationsseite zur Breitbandtechnologie des BMWI

Literatur

  • Brigitte Köhler: Dreihundert Jahre Waldenserkolonie Rohrbach-Wembach-Hahn : Herkunft und Geschichte ihrer Bewohner. Verein für Heimatgeschichte, Ober-Ramstadt 1999, ISBN 3-9805727-1-4.

Weblinks