Obergräfenhain

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Obergräfenhain
Stadt Penig
Koordinaten: 50° 59′ N, 12° 42′ OKoordinaten: 50° 59′ 27″ N, 12° 42′ 22″ O
Höhe: 264 m
Fläche: 6,22 km²
Einwohner: 420 (1. Jan. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 68 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Juli 1996
Eingemeindet nach: Langensteinbach
Postleitzahl: 09322
Vorwahl: 034346
Obergräfenhain (Sachsen)
Obergräfenhain (Sachsen)

Lage von Obergräfenhain in Sachsen

Obergräfenhain ist ein Ortsteil der Stadt Penig im Landkreis Mittelsachsen (Freistaat Sachsen). Der Ortsteil besteht aus den Gemeindeteilen Obergräfenhain I und II. Diese wurden 1996 nach Langensteinbach eingemeindet und kamen mit diesem im Jahr 2003 zur Stadt Penig.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obergräfenhain liegt auf einer Hochfläche zwischen der Grenze zum Altenburger Land im Westen und dem Tal der Zwickauer Mulde im Osten. Der größere Ortsteil Obergräfenhain I liegt südlich der Anschlussstelle „Rochlitz“ der A 72, Obergräfenhain II liegt nördlich davon, an der Narsdorfer Straße.

Nachbarorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Narsdorf Dölitzsch
Rathendorf Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Corba
Langenleuba-Oberhain Elsdorf (Ober- und Niederelsdorf) Himmelhartha

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obergräfenhain, Kirche

Obergräfenhain wurde erstmals im Jahr 1339 bzw. urkundlich 1345 erwähnt. 1378 gehörte „Grefinhayn superior“ („Ober-Grefinhaynn“) zum „castrum Rochlitz“. Der Ortsname leitet sich von „Grafenhagen“ ab, was die Bedeutung „gehegter und geschützter Ort des Grafen“ hat.

Der Ort stand anteilig unter der Gerichtsbarkeit verschiedener Herren und lag bis 1856 im Südwesten des kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amts Rochlitz.[2]

Ab 1856 gehörte Obergräfenhain zum Gerichtsamt Rochlitz und ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Rochlitz.[3] 1872 erhielt Obergräfenhain einen Bahnhof an der Bahnstrecke Rochlitz–Penig, die im Nachbarort Narsdorf die Bahnstrecke Leipzig–Chemnitz kreuzte. Auf der Teilstrecke Narsdorf-Penig wurde 1990 der Personenverkehr eingestellt und die Strecke 1998 stillgelegt. Das Empfangsgebäude des Bahnhofs wurde nach Lunzenau umgesetzt und im Grundstück der Gaststätte „Zum Prellbock“ aufgestellt. Es beherbergt heute ein Eisenbahnmuseum.[4]

Bei der zweiten Kreisreform der DDR im Jahr 1952 wurde Obergräfenhain dem Kreis Geithain im Bezirk Leipzig zugeordnet, der 1994 im Landkreis Leipziger Land aufging. Am 1. Juli 1996 erfolgte die Umgliederung in den Landkreis Mittweida und die gleichzeitige Eingemeindung nach Langensteinbach. Mit dieser kam der Ort am 1. Januar 2003 zur Stadt Penig, die 2008 zum Landkreis Mittelsachsen kam.

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Obergräfenhain existiert ein Dachziegelwerk mit 180 Arbeitsplätzen.[5]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Viadukt Obergräfenhain

Westlich des Orts verläuft die Bundesautobahn 72 und die Bundesstraße 175, die im Ortsgebiet über die Abfahrt „Rochlitz“ miteinander verbunden sind.

Zwischen 1913 und 1995 besaß Obergräfenhain einen eigenen Bahnhof an der Bahnstrecke Rochlitz–Penig, die im nördlichen Nachbarort Narsdorf die Bahnstrecke Leipzig–Chemnitz kreuzte. Letztere tangiert Obergräfenhain im Nordosten. Der Bahnhof in Narsdorf ist gegenwärtig der Bahnhof mit der kürzesten Entfernung zum Ort. Nachdem der Obergräfenhainer Haltepunkt 1995 außer Betrieb ging, wurde das hölzerne Wartehaus im Jahr 1997 auf das Gelände der Eisenbahn-Erlebnisgaststätte „Zum Prellbock“ in Lunzenau umgesetzt.[6]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Obergräfenhain – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stadt Penig - Statistik. Abgerufen am 9. März 2023.
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 58 f.
  3. Die Amtshauptmannschaft Rochlitz im Gemeindeverzeichnis 1900
  4. Geschichtliches zu Obergräfenhain
  5. Ekkehard Schulreich: Dachziegelwerk Obergräfenhain: Neue Rohstoffquelle – neuer Eigentümer. In: Leipziger Volkszeitung. 16. Juni 2017, abgerufen am 13. August 2019.
  6. Geschichte der Umsetzung des Wartehauses nach Lunzenau