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Oberharz am Brocken

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Wappen Deutschlandkarte
Oberharz am Brocken
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oberharz am Brocken hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 43′ N, 10° 49′ OKoordinaten: 51° 43′ N, 10° 49′ O
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Harz
Höhe: 475 m ü. NHN
Fläche: 271,52 km²
Einwohner: 9547 (31. Dez. 2024)[1]
Bevölkerungsdichte: 35 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 38875 (Elbingerode, Elend, Königshütte, Sorge, Tanne),
38877 (Benneckenstein),
38889 (Rübeland),
38899 (Hasselfelde, Stiege, Trautenstein)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen: 039454, 039455, 039457, 039459
Kfz-Kennzeichen: HZ, HBS, QLB, WR
Gemeindeschlüssel: 15 0 85 228
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1–2
38875 Oberharz am Brocken
Website: stadtoberharz.de
Bürgermeister: Ronald Fiebelkorn (CDU)
Lage der Stadt Oberharz am Brocken im Landkreis Harz
KarteBallenstedtBlankenburg (Harz)DitfurtFalkenstein/HarzGroß QuenstedtHalberstadtHarslebenHarzgerodeHederslebenHuyIlsenburg (Harz)NordharzOberharz am BrockenOsterwieckQuedlinburgSchwanebeckSelke-AueThaleWegelebenWernigerode
Karte

Oberharz am Brocken ist eine kreisangehörige Stadt im Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt, die zum 1. Januar 2010 entstand. Sie wurde mit dem freiwilligen Zusammenschluss der Stadt Elbingerode (Harz) und der Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Brocken-Hochharz (außer Allrode) gebildet.[2] Der Verwaltungssitz befindet sich im Ortsteil Stadt Elbingerode (Harz). Die Stadt mit den Ortsteilen Benneckenstein, Elbingerode, Elend, Hasselfelde, Königshütte, Rübeland, Sorge, Stiege, Tanne und Trautenstein ist seit 2015 ein staatlich anerkannter Erholungsort.

Zusammenschluss

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Der Zusammenschluss erfolgte vor dem Hintergrund der Gemeindegebietsreform in Sachsen-Anhalt und der damit verbundenen Auflösung der Verwaltungsgemeinschaft Brocken-Hochharz zugunsten einer Einheitsgemeinde. Der Gebietsänderungsvertrag wurde am 25. Juni 2009 von Vertretern der Orte auf einem Boot auf der Rappbode-Talsperre unterzeichnet.[3]

Die Namenswahl löste im Harz Kritik aus, etwa in Wernigerode[4], da sich das Gebiet der neuen Stadt weder im Oberharz noch unmittelbar am Brocken befindet. Insbesondere die Samtgemeinde Oberharz in Niedersachsen erhob Protest und reichte am 31. August 2009 Klage und Antrag auf Eilrechtsschutz beim Verwaltungsgericht Magdeburg ein, vorrangig, um den Namen Samtgemeinde Oberharz zu schützen.[5] Dabei scheiterte die Samtgemeinde. Eine Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht Magdeburg wurde im November 2009 zurückgewiesen.[6] Im April 2010 gab die Samtgemeinde Oberharz bekannt, dass sie nunmehr eine erneute Klage im Hauptverfahren einreichen werde.[7] Das Verwaltungsgericht Magdeburg wies im Juli 2011 die Klage der Samtgemeinde Oberharz wegen einer Namensverletzung erneut zurück. Ein vorangegangener Antrag der Samtgemeinde auf Erlass einer einstweiligen Anordnung wurde vom Verwaltungsgericht abgelehnt. Die dagegen eingelegte Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht des Landes Sachsen-Anhalt blieb ohne Erfolg.[8] Ende 2014 wurde die Samtgemeinde Oberharz aufgelöst und ging in der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld auf.

Ortschaften mit ihren Ortsteilen:

Am 1. Juli 2014 ist das neue Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in Kraft getreten. In dessen §14 (2) wird den Gemeinden die Möglichkeit gegeben, den Ortsteilen, die vor der Eingemeindung Städte waren, diese Bezeichnung zuzuerkennen.[9] Die Stadt Oberharz am Brocken hat von dieser Regelung Gebrauch gemacht. Ihre neue Hauptsatzung ist mit Wirkung vom 26. Juni 2015 in Kraft getreten. Im §3 (1) werden die Ortsteile mit ihren amtlichen Namen aufgeführt.[10]

Ortsteil Elbingerode um 1900
Galgenberg in Elbingerode
Trautenstein im Winter
Hängebrücke über den Stausee Wendefurth

Der größte Teil des heutigen Stadtgebietes lag im 19. und frühen 20. Jahrhundert in Vorgängergebieten des heutigen Niedersachsen: Elbingerode, Elend, Königshof und Rothehütte gehörten zum Königreich bzw. ab 1866 der preußischen Provinz Hannover. Sie bildeten im 19. Jahrhundert das Amt Elbingerode, das 1842 bis 1868 zur Berghauptmannschaft Clausthal gehörte, sodass in diesem Zeitraum tatsächlich eine politische Zugehörigkeit zum Oberharz bestand. Als der Landkreis Ilfeld 1932 aufgehoben wurde, wurden sie in die Provinz Sachsen umgegliedert. Hasselfelde, Rübeland, Stiege, Tanne und Trautenstein waren bis 1945 braunschweigisch. Nur Benneckenstein und Sorge gehörten als Exklave des Landkreises Grafschaft Hohenstein bereits seit 1648 zu Brandenburg bzw. ab 1701 Preußen, in dem sie ab 1815 zur Provinz Sachsen (Regierungsbezirk Erfurt) gehörten.

2017 wurde eine Fußgängerhängebrücke und Megazipline über den Stausee Wendefurth eröffnet, die das Tal und den Stausee überspannt.

Eingemeindungen

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Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung
Benneckenstein 1. Januar 2010
Elbingerode 1. Januar 2010
Elend 1. Januar 2010
Hasselfelde 1. Januar 2010
Königshof 1. April 1936 Zusammenschluss mit Rothehütte zu Königshütte
Königshütte 1. Januar 2004 Eingemeindung nach Elbingerode
Neuwerk 1. Juli 1950 Eingemeindung nach Rübeland
Rotacker ? Eingemeindung nach Hasselfelde
Rothehütte 1. April 1936 Zusammenschluss mit Königshof zu Königshütte
Rübeland 1. Januar 2004 Eingemeindung nach Elbingerode
Sorge 1. Januar 2010
Stiege 1. Januar 2010
Tanne 1. Januar 2010
Trautenstein 1. Januar 2002 Eingemeindung nach Hasselfelde

Durch das Stadtgebiet verläuft eine Dialektgrenze. Die Stadt Benneckenstein liegt unmittelbar südlich der Benrather Linie und somit am Übergang von den hochdeutschen – genauer: den ostmitteldeutschen – Dialekten zur niederdeutschen Sprache.

Jahr Einwohner
2010 12.231
2015 10.771
2020 10.062
Jahr Einwohner
2021 9.873
2022 9.841
2023 9.763
2024 9.547

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt)[11], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011, ab 2022 auf Basis des Zensus 2022

Der Stadtrat von Oberharz am Brocken besteht aufgrund der gesunkenen Einwohnerzahl der Stadt seit 2024 aus 20 Mitgliedern und dem Bürgermeister.[12] Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 63,5 % zu folgendem Ergebnis:[13]

Partei / Wählergruppe Stimmenanteil
2019[14]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
CDU 36,6 % 10 33,1 % 7
AfD 11,9 % 02 23,7 % 5
Freie Wählergemeinschaft Oberharz 15,5 % 04 20,2 % 4
SPD 13,2 % 04 08,5 % 2
Einzelbewerber Ernst-Ulrich Wachter 07,5 % 1
Wählergruppe Heimat Stiege 03,9 % 01 02,9 % 1
Die Linke 09,1 % 03 02,7 %
Bündnis 90/Die Grünen 01,5 %
Bürgerinitiative Oberharz 08,1 % 02
Freie Wählergemeinschaft Elend 01,7 % 01
Insgesamt 100 % 27 100 % 20

Bei der Wahl 2019 entfielen auf die AfD drei Sitze, von denen einer unbesetzt blieb, weil die Partei nur zwei Kandidaten nominiert hatte.

  • 2010–2018: Frank Damsch (SPD)[15]
  • seit 2018: Ronald Fiebelkorn (CDU)

Fiebelkorn wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 22. April 2018 mit 52,9 % der gültigen Stimmen gewählt. Er wurde am 4. Mai 2025 mit 55,8 % der gültigen Stimmen in seinem Amt bestätigt.[16] Seine Amtszeit beträgt sieben Jahre.[17]

Das Wappen wurde am 7. Juni 2010 durch den Landkreis genehmigt.

Blasonierung: „In Silber ein grüner Dreiberg und ein dessen größeren Mittelgipfel überspringender schwarzer Hirsch mit achtendigem Geweih, überhöht von einem schwarzen Bergmannsgezähe, zwischen zwei aus den kleineren Außengipfeln wachsenden grünen Tannen, der Bergfuß belegt mit drei silbernen Wellenlinien.“[18]

Das Wappen wurde vom Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt. Seine Symbole erklären sich wie folgt: 1. Der Dreiberg ist ein heraldisches Symbol, das die Berge des Harzes ausdrückt. 2. Die Tannen nehmen Bezug zur natürlichen Umgebung der Stadt. Zu berücksichtigen ist, dass damit der Nadelwald (im mittelalterlichen Sprachgebrauch als Tann = Fichtenwald bezeichnet) des Oberharzes allgemein, nicht eine Baumart angesprochen ist. 3. Der springende Hirsch ist ein Symbol der Schnelligkeit, Kraft und Lebenserneuerung. Er drückt den Wildreichtum des Harzes aus, der seit dem Frühmittelalter Bannforst der deutschen Kaiser und Könige war. Zugleich symbolisiert der Hirsch als Synonym die vereinigten Städte und Gemeinden und überspringt im Wappen die Berge, was symbolisch für die anstehenden Aufgaben zur Entwicklung des Gemeinwesens gilt. 4. Das Bergmannsgezähe drückt mit Schlägel und Eisen den bis in die Gegenwart betriebenen Bergbau und das Hüttenwesen aus, die nachhaltig zur Industrialisierung der Region beitrugen.[19]

Die Farben der Gemeinde sind Grün-Weiß.

Die Flagge der Stadt ist grün – weiß (1:1) gestreift (Querform: Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Stadtwappen belegt.[18]

Sehenswürdigkeiten

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Oberharz am Brocken ist durch die Rübelandbahn, die Harzquerbahn und die Selketalbahn erschlossen.

Persönlichkeiten

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Commons: Oberharz am Brocken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2024 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
  2. StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010
  3. Oliver Stade: Bürgermeister aus Landkreis Harz unterzeichnen Gebietsvertrag In: Goslarsche Zeitung online (Vollständiger Text nur für Abonnenten abrufbar)
  4. Pressemitteilung der Stadt Wernigerode (PDF-Datei)
  5. Beschluss der Samtgemeinde Oberharz
  6. Pressemitteilung des Oberverwaltungsgerichtes Magdeburg (Memento vom 7. März 2014 im Internet Archive)
  7. Goslarsche Zeitung am 10. April 2010@1@2Vorlage:Toter Link/www.goslarsche.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)
  8. Verwaltungsgericht Magdeburg 9 A 247/09 MD
  9. Kommunalverfassungsgesetz des Landes in der Fassung vom 1. Juli 2014
  10. Hauptsatzung der Stadt Oberharz am Brocken in der Fassung vom 26. Juni 2015 (Memento vom 22. September 2017 im Internet Archive)
  11. Bevölkerung der Gemeinden. In: statistik.sachsen-anhalt.de. Abgerufen am 14. August 2025.
  12. Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 37
  13. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  14. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  15. Bürgermeisterwahl nimmt Fahrt auf. In: Volksstimme. 14. März 2018, abgerufen am 13. August 2025.
  16. Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 4. Mai 2025
  17. Kommunalverfassungsgesetz des Landes Sachsen-Anhalt, § 61
  18. a b Amtsblatt des Landkreises Nr. 6/2010. Seite 12. Abgerufen am 15. Februar 2025.
  19. Jörg Mantzsch: Das Wappen der Stadt Oberharz am Brocken, Dokumentation zum Genehmigungsverfahren, hinterlegt beim Landkreis Harz 2010 (Stellungnahme: Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt)