Oberlerbach

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Oberlerbach
Koordinaten: 50° 59′ N, 7° 10′ OKoordinaten: 50° 59′ 0″ N, 7° 9′ 39″ O
Oberlerbach (Bergisch Gladbach)
Oberlerbach (Bergisch Gladbach)

Lage von Oberlerbach in Bergisch Gladbach

Gutshof Oberlerbach
Gutshof Oberlerbach

Oberlerbach ist ein Ortsteil im Stadtteil Sand von Bergisch Gladbach.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der alte Siedlungsname Oberlerbach ist erstmals für das 17. Jahrhundert belegt. Im Urkataster findet sich die Schreibweise Ober Lerbach. Die Hofstelle befand sich im Besitz des Rittersitzes Lerbach und wurde als Pachthof an einen Halfen vergeben. Der Hof hatte laut Hebbuch des Bergischen Botenamts Gladbach einen Grundbesitz von 147 Morgen Land.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Lierbach bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Lehrbach. Aus ihr geht hervor, dass Oberlerbach zu dieser Zeit Teil der Honschaft Herkenrath im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Im Jahr 1804 wurde hier die Oberlerbacher Mühle errichtet. Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Oberlerbach wurde politisch der Mairie Bensberg im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein.

Im Zuge des Ausbaus der Straßen von Bergisch Gladbach nach Spitze bzw. Bensberg nach Spitze kam es 1859 zu einem Gebietsaustausch zwischen den beiden Bürgermeistereien, wodurch auch Oberlerbach zur Bürgermeisterei Bergisch Gladbach kam.[3]

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Ober Lehrbach mit Mühle und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als Ober Lehrbach verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Oberleerbach und ab 1969 als Oberlerbach verzeichnet.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Politische / kirchliche Zugehörigkeit
1822[4] 14 Mühle Bürgermeisterei Bensberg, Kirchspiel Herkenrath, gen. Leerbach
1830[5] 16 Mühle Bürgermeisterei Bensberg, Pfarrgemeinde Herkenrath, gen. Leerbach
1845[6] 10 1 Mühle und Bauergut Bürgermeisterei Bensberg, Pfarre Herkenrath, gen. Ober-Leerbach
1871[7] 11 1 Einzelhaus Bürgermeisterei Bergisch Gladbach, gen. Oberleerbach
1885[8] 22 3 Wohnplatz Bürgermeisterei Bergisch Gladbach, Kirchspiel Herkenrath, gen. Ober Leerbach
1895[9] 25 3 Wohnplatz Bürgermeisterei Bergisch Gladbach, Kirchspiel Herkenrath, gen. Ober Leerbach
1905[10] 33 3 Wohnplatz Bürgermeisterei Bergisch Gladbach, katholische Pfarre Herkenrath, gen. Oberleerbach

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, S. 179 f., ISBN 3-9804448-0-5
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Gerd Kirsten: Ratingen, Hilden, Bergisch Gladbach und Bensberg; Randstädte des Bergischen Landes im Einflussgebiet Düsseldorfs und Kölns. Universität Köln, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät, 1963.
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  9. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.