Oberstaufener Tunnel

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Oberstaufener Tunnel
Oberstaufener Tunnel
Oberstaufener Tunnel
Tunnelportal vom Bahnhof Oberstaufen aus gesehen
Nutzung Eisenbahntunnel
Verkehrsverbindung Bahnstrecke Buchloe–Lindau
Ort Oberstaufen
Länge 160 m
Anzahl der Röhren 1
Gleise 2
Querschnitt hufeisenförmig
Bau
Bauherr Königreich Bayern / DB Netz AG
Fertigstellung 1853 / 2016
Betrieb
Betreiber DB Netz AG
Lage
Oberstaufener Tunnel (Bayern)
Oberstaufener Tunnel (Bayern)
Koordinaten
Nordportal 47° 33′ 3,9″ N, 10° 1′ 38,4″ O
Südportal 47° 32′ 58,2″ N, 10° 1′ 41,9″ O

Der Oberstaufener Tunnel ist der einzige Eisenbahntunnel der Bahnstrecke Buchloe–Lindau.

Parameter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Tunnel liegt wenige dutzend Meter südlich des Bahnhofs Oberstaufen. Er ist heute 160 Meter lang und erstreckt sich von Streckenkilometer 100,784 bis 100,944.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tunnel von Süden mit Blick auf den Haltepunkt Oberstaufen – vor der Sanierung

Tunnel und Strecke entstanden im Zuge der Ludwig-Süd-Nord-Bahn. Der Tunnel hatte dabei ursprünglich eine Länge von 124 Metern.[2] Der Abschnitt von Immenstadt nach Oberstaufen, in dem der Tunnel liegt, wurde am 1. September 1853 eröffnet.[3] Das Tunnelprofil wurde für den damaligen Betrieb angemessen, jedoch relativ eng, gewählt. Außerdem war es unregelmäßig: Er schwankte zwischen 43 und 56 . Der enge Querschnitt führte ab dem Ende des 20. Jahrhunderts dazu, dass die Strecke erheblichen betrieblichen Einschränkungen unterlag. So konnten weder Doppelstockwagen noch Containerzüge verkehren. Letzteres ist wichtig, weil die Bahnstrecke Buchloe–Lindau Ausweichstrecke ist, wenn es zu einer Störung der teilweise eingleisigen Arlbergbahn kommt.[4]

Ausbau 2016[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2016 wurde der Tunnel grundlegend umgebaut und saniert: Zunächst wurde der Tunnelquerschnitt auf 70 m² erheblich vergrößert. Dies erlaubt jetzt die Durchfahrt von Doppelstockwagen und beladenen Containerwagen. Er erhielt eine neue Innenverschalung und Vorbauten, die den ursprünglichen Tunnel um 36 Meter verlängern.[4]

Aufgrund schwieriger geologischer Verhältnisse sowohl innerhalb des Tunnels als auch vor der nördlichen Tunnelausfahrt verzögerte sich der Abschluss der Bauarbeiten um fast zwei Monate. Am 7. Dezember 2016 wurde der Tunnel für erste Züge, am 11. Dezember 2016 für den gesamten Verkehr freigegeben. Die Kosten der Maßnahme betrugen einschließlich einer 9,5 km langen Streckensanierung mit drei Brücken und dem Wiedereinbau von vier Weichen im Bahnhof Oberstaufen 25 Mio. €.[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Oberstaufener Tunnel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Infrastrukturregister. In: geovdbn.deutschebahn.com. DB Netz AG, abgerufen am 4. Februar 2021.
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Siegfried Bufe: Allgäubahn. München–Kempten–Lindau. Bufe-Fachbuch-Verlag, Egglham 1991, ISBN 3-922138-41-1, S. 8.
  4. a b c hbi: Tunnelsanierung bei Oberstaufen endlich beendet. In: Eisenbahn-Revue International 2/2017, S. 95.