Gnadendorf

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Gnadendorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Gnadendorf
Gnadendorf (Österreich)
Gnadendorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Niederösterreich
Politischer Bezirk: Mistelbach
Kfz-Kennzeichen: MI
Fläche: 48,26 km²
Koordinaten: 48° 37′ N, 16° 24′ OKoordinaten: 48° 36′ 57″ N, 16° 23′ 50″ O
Höhe: 272 m ü. A.
Einwohner: 1.177 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 24 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2152
Vorwahl: 02525
Gemeindekennziffer: 3 16 13
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Gnadendorf 15
Website: www.gnadendorf.at
Politik
Bürgermeister: Manfred Schulz (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(19 Mitglieder)
14
4
1
14 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von Gnadendorf im Bezirk Mistelbach
Lage der Gemeinde Gnadendorf im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)AltlichtenwarthAsparn an der ZayaBernhardsthalBockfließDrasenhofenFalkensteinFallbachGaubitschGaweinstalGnadendorfGroßengersdorfGroßebersdorfGroßharrasGroßkrutHausbrunnHerrnbaumgartenHochleithenKreuttalKreuzstettenLaa an der ThayaLadendorfMistelbachNeudorf im WeinviertelNiederleisOttenthalPillichsdorfPoysdorfRabensburgSchrattenbergStaatzStronsdorfUlrichskirchen-SchleinbachUnterstinkenbrunnWildendürnbachWilfersdorf (Niederösterreich)Wolkersdorf im WeinviertelNiederösterreich
Lage der Gemeinde Gnadendorf im Bezirk Mistelbach (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Pfarrkirche Gnadendorf
Pfarrkirche Gnadendorf
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Gnadendorf ist eine Gemeinde mit 1177 Einwohnern[1] (Stand 1. Jänner 2023) in 578 Haushalten[2] im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gnadendorf liegt im Tal der Zaya am Nordrand der Leiser Berge im Weinviertel in Niederösterreich, rund 15 km westlich von Mistelbach. Die Fläche der Gemeinde umfasst 48,25 Quadratkilometer. 32,95 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Gemeindegebiet liegt der Gipfel des 491 m hohen Buschbergs, der höchsten Erhebung des Weinviertels, der durch die darauf errichtete Radarstation weithin leicht erkennbar ist.

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende sieben Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):

  • Eichenbrunn (282) samt Weyhmühle
  • Gnadendorf (258) samt Neustift
  • Oedenkirchenwald (2)
  • Pyhra (228) samt Buschbergsiedlung und Regenbogensiedlung
  • Röhrabrunn (126)
  • Wenzersdorf (83)
  • Zwentendorf (198)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Eichenbrunn, Gnadendorf, Oedenkirchenwald, Pyhra, Röhrabrunn, Wenzersdorf und Zwentendorf.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Stronsdorf Gaubitsch Fallbach
Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Asparn an der Zaya
Ernstbrunn Niederleis

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Nennung des Ortes erfolgte im Jahr 1113 als „Gnannendorf“. Der Ort hatte unter den Grenzkämpfen mit Ungarn und Böhmen stark zu leiden. Die Besitzer des Ortes wechselten häufig. 1543 findet sich Christoph Kuenritz als Besitzer, seine Enkel verkaufen Hagenberg samt Gnadendorf 1650 an die Brüder Leo und Sigmund Friedrich von Sinzendorf, deren Nachkommen bis 1822 nachgewiesen sind. Ihre Nachfolger waren 1828 die Reuss-Köstritz. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Gnadendorf ein Arzt, ein Tierarzt, ein Bäcker, ein Binder, ein Fleischer, ein Friseur, zwei Gastwirte, zwei Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Sattler, ein Schmied, ein Schneider und zwei Schneiderinnen, zwei Schuster, zwei Tischler, zwei Wagner und einige Landwirte ansässig. Zudem gab es beim Ort eine Ziegelei.[4] Das Hochaltarbild in der Maria Himmelfahrt wurde 1945 beim Einmarsch der Roten Armee durch einen Artillerietreffer stark beschädigt.

2000 wurde in Gnadendorf das Grab eines etwa 14- bis 18-jährigen frühungarischen Reiterkriegers entdeckt und ausgegraben. Zwei Radiokohlenstoffdatierungen datieren die Bestattung um das Jahr 1000.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1900 bis 2000 sank die Bevölkerungszahl um fast 1000 Personen, seitdem hat sie sich stabilisiert.[5]

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 42, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 114. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 509. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 44,34 Prozent.

Öffentliche Einrichtungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Gnadendorf befindet sich eine Volksschule.[9] Der Kindergarten liegt in Wenzersdorf.[10]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

BW

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindewappen wurde 1998 verliehen.[17]

Stammwappen derer "von Sintzendorf" (österreichisches Adelsgeschlecht), nach Siebmacher

Das Wappen der Gemeinde erinnert unter anderem an die bayerisch-österreichischen Herren von Sinzendorf mit dem Elementen ihres Stammwappens.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Haupt (1876–1934), Komponist, Musiker[18]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel unterm Manhartsberg. 7 von 34 Bänden. 2. Band: Fatzihof bis Herrnlois. Mechitaristen, Wien 1834, S. 109 (GnadendorfInternet Archive).
  • Falko Daim (Hrsg.): Heldengrab im Niemandsland. Ein frühungarischer Reiter aus Niederösterreich (= Mosaiksteine. Band 2). Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz, Mainz 2006, ISBN 978-3-7954-1964-6.
  • Falko Daim, Ernst Lauermann (Hrsg.): Das frühungarische Reitergrab von Gnadendorf (Niederösterreich) In: Reihe: RGZM, LEIZA - Monographien, Band 64, 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Gnadendorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Offener Haushalt | Finanzdaten aus dem öffentlichen Sektor in Österreich. Abgerufen am 17. Januar 2021.
  2. Gemeinde Gnadendorf: Gnadendorf. Abgerufen am 11. Januar 2021 (österreichisches Deutsch).
  3. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  4. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 255
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Gnadendorf. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 18. September 2020.
  6. Schlossruine Wenzersdorf. In: NÖ-Burgen online. Institut für Realienkunde des Mittelalters und der frühen Neuzeit, Universität Salzburg;
  7. Eintrag zu Gnadendorf in der privaten Datenbank Alle Burgen. Abgerufen am 20. April 2024.
  8. Damals & Heute: Das Renaissanceschloss 1930. In: meinbezirk.at. 27. November 2023, abgerufen am 20. April 2024.
  9. Schulensuche. In: Schulen online. Abgerufen am 2. Oktober 2020.
  10. Kindergärten in NÖ. NÖ Landesregierung, abgerufen am 25. Oktober 2020.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 18. März 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 18. März 2020.
  14. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 18. März 2020.
  15. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 18. März 2020.
  16. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Gnadendorf. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 18. März 2020.
  17. Gnadendorf und Droß erhalten Gemeindewappen. APA, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  18. Karl Haupt im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien