Offshore-Windpark Gode Wind I

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Offshore-Windpark Gode Wind I
Lage
Offshore-Windpark Gode Wind I (Deutschland)
Offshore-Windpark Gode Wind I (Deutschland)
Koordinaten 54° 4′ 0″ N, 7° 2′ 0″ OKoordinaten: 54° 4′ 0″ N, 7° 2′ 0″ O
Land Deutschland Deutschland
Gewässer Nordsee
Daten
Typ Offshore-Windpark
Primärenergie Windenergie
Leistung 330 MW
Eigentümer Ørsted und andere
Betreiber Gode Wind I GmbH
Projektbeginn 2001
Betriebsaufnahme 2017
Gründung Monopile
Turbine 55 × Siemens SWT-6.0-154
Eingespeiste Energie 2023 1090 GWh
Website Ørsted
Stand Februar 2014
f2

Gode Wind 1 ist der Name eines Offshore-Windparks in der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone in der südlichen Nordsee, der im Jahr 2017 in Betrieb ging.

Lage von Gode Wind 1 innerhalb der Windparks in der Deutschen Bucht

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gesamtfläche des Windparks beträgt rund 37 km². Das Gebiet liegt 33 km nördlich der Insel Norderney und 38 km nördlich von Juist mit Wassertiefen von 26 bis 35 Meter.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Projektiert wurde der Windpark von PNE Wind. Im August 2012 erwarb Dong Energy die Rechte an dem Windpark.[1]

Nach dem ursprünglichen Antrag der PNE Wind aus dem Jahr 2001 erteilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am 28. August 2006 auf Grundlage der Seeanlagenverordnung die Genehmigung zum Bau und Betrieb von 80 Windenergieanlagen (WEA) mit einer Gesamtnennleistung von maximal 400 MW. Auf Antrag der PNE Wind wurde die Genehmigung am 22. November 2010 zunächst auf 77 WEA mit einer Gesamtnennleistung von maximal 462 MW geändert.

Nach Übernahme des Projektes durch Dong Energy wurde am 9. November 2012 die Änderung auf die endgültige Größe von 55 WEA mit einer Gesamtnennleistung von maximal 440 MW beantragt. Die finale Änderung wurde am 31. Juli 2013 genehmigt.

Im April 2015 begannen die Bauarbeiten in Gode Wind 1 und im benachbarten Gode Wind 2. Die Monopile-Fundamente wurden in Rostock durch die EEW Group gefertigt und mithilfe der Innovation eingebracht.[2] Im Mai 2016 wurde die letzte WEA mithilfe der Sea Challenger durch A2SEA installiert.[3]

Die offizielle Einweihung des Windparks fand am 27. Juni 2017 in der Dänischen Botschaft in Berlin statt.[4]

Beteiligungsstruktur von Gode Wind 1 (Stand: 1. Juli 2019):[5]

Anteil Anteilseigner
50 % Ørsted
25 % Glennmont Partners
25 % The Renewables Infrastructure Group

Windenergieanlagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ursprünglich sollten 54 WEA des Typs Senvion 6.2M126 mit 6,15 MW Nennleistung und einem Rotordurchmesser von 126 Metern zum Einsatz kommen. Ein entsprechender Vertrag mit dem Hersteller wurde im März 2012 geschlossen.[6] Der neue Eigentümer Dong Energy hat sich 2013 für eine Umplanung zugunsten von 55 getriebelosen Anlagen des Typs Siemens SWT-6.0 entschieden, die eine Nennleistung von 6 MW und einen Rotordurchmesser von 154 Metern aufweisen.[7]

Netzanbindung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konverterplattform DolWin beta in Haugesund, Norwegen 2014

Die Windenergieanlagen sind über Mittelspannungskabel mit einer Umspannplattform im Windpark verbunden, die den Dreiphasenwechselstrom (Drehstrom) von 33 kV auf Hochspannung von 155 kV transformiert. Von dort aus wird der Strom mittels einer Seekabel-Verbindung an das Offshore-HGÜ-System DolWin2 des Übertragungsnetzbetreibers Tennet TSO geleitet. An die Konverterplattform DolWin beta schließen auch die Offshore-Windparks Gode Wind II und Nordsee One an. Nach Umwandlung in Gleichstrom erfolgt die Übertragung über 135 km (davon 45 km Seekabel und 90 km Erdkabel) zur Konverterstation Dörpen/West bei Heede (Emsland).[8]

Aufgrund von Kabelfehlern konnte das im Oktober 2016 errichtete HGÜ-System DolWin 2 erst Mitte 2017 in den Regelbetrieb gehen.[9]

Betrieb[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dong Energy nutzt seit 2015 ein Gelände in Norddeich als Wartungs- und Servicestützpunkt. Hier steht die Betriebsführungszentrale, errichtet durch das Bauunternehmen Johann Bunte.[10] Aufgrund des Zubaus in der Nordsee wird die Betriebsführungszentrale erweitert.[11]

Zwischenfall[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Abend des 24. April 2023 kollidierte das Küstenmotorschiff Petra L mit einer der Windkraftanlagen des Windparks. Das Schiff, das sich mit einer Ladung Getreide auf der Fahrt von Stettin nach Antwerpen befand, war zuvor deutlich vom Kurs abgekommen und in die Sicherheitszone um den Windpark eingedrungen. Es wurde bei der Kollision im Bugbereich stark beschädigt. Es handelte sich um die erste Kollision eines Frachtschiffs mit einer Windkraftanlage in der Deutschen Bucht.[12]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Dong Energy kauft drei zusätzliche Offshore Windpark-Projekte in Deutschland. nordic-market.de, 16. August 2012, abgerufen am 16. August 2012.
  2. Deutsche XXL-Monopiles für Gode Wind. Dong Energy, 13. März 2014, abgerufen am 14. Juli 2017.
  3. A2SEA schließt die Installation von 97 Siemens 6MW Turbinen in Offshore-Windparks Gode Wind 2 + 1 ab. windkraft-journal.de, 19. Mai 2016, abgerufen am 14. Juli 2017.
  4. Einweihung der Nordsee-Windparks Gode Wind 1 und 2. iwr.de, 27. Juni 2017, abgerufen am 27. Juni 2017.
  5. Glennmont acquires stake in the Gode Wind 1 offshore wind farm in Germany. In: glennmont.com. 1. Juli 2019, abgerufen am 24. Oktober 2021.
  6. REpower: Vertrag über 332 MW für deutsches Offshore-Projekt. nordic-market.de, 28. März 2012, abgerufen am 28. März 2012.
  7. Milliarden-Auftrag für Siemens: Dong bestellt 97 × 6 MW für Offshore-Windparks. iwr.de, 18. November 2013, abgerufen am 14. Juli 2017.
  8. DolWin2 - 916-Megawatt-Verbindung für den Anschluss von drei Offshore-Windparks. Tennet TSO, abgerufen am 14. Juli 2017.
  9. Offshore-Netzanbindung Dolwin 2 endgültig fertig. iwr.de, 20. Juni 2017, abgerufen am 14. Juli 2017.
  10. Bunte baut Offshore-Zentrale in Norddeich. Neue Osnabrücker Zeitung, 30. Januar 2014, abgerufen am 16. Juli 2017.
  11. Bunte erhält Zuschlag für Ausbau der Offshore-Zentrale. Neue Osnabrücker Zeitung, 15. Mai 2017, abgerufen am 16. Juli 2017.
  12. Schiff rammt Offshore-Windrad: Kollision offiziell bestätigt. Tagesschau, 27. April 2023, abgerufen am 27. März 2023.