Ohmes
Ohmes Gemeinde Antrifttal Koordinaten: 50° 46′ 10″ N, 9° 10′ 33″ O
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Höhe: | 323 m |
Fläche: | 4,54 km²[1] |
Einwohner: | 478 (31. Dez. 2017)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 105 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1971 |
Postleitzahl: | 36326 |
Ohmes ist ein Dorf und Ortsteil der Gemeinde Antrifttal im mittelhessischen Vogelsbergkreis.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ohmes basierte vermutlich auf einer bereits zur Römerzeit bestehenden Siedlung. Es ist somit eine der ältesten Ansiedlungen im Vogelsbergkreis und die älteste im ehemaligen Gericht Katzenberg.
Das Dorf wurde 1238 als „Omeza“ erstmals urkundlich genannt. Es hat seinen Namen von dem unterhalb von Ohmes entspringenden Gewässer „Omena“. Es gab ein Ortsadelsgeschlecht der Herren von Ohmes, das allerdings im 13. Jahrhundert ausstarb. 1240 kam ein Drittel des Dorfes an die Abtei Hersfeld. Der Rest war Teil des ziegenhainischen Gerichts Katzenberg mit Sitz in Ruhlkirchen. In seiner wechselvollen Geschichte gehörte das Dorf als Teil des Gerichts Katzenberg verschiedenen Herren – dem Deutschen Orden, Hans von Dörnberg, den Landgrafen von Hessen und dem Erzstift Mainz. Die heutige Kirche wurde erst 1903 erbaut.
Die Bauernkriege und der Dreißigjährige Krieg brachten neben Raub, Plünderung, Vergewaltigung, Misshandlung auch mannigfache Zerstörung. So zählte die Gemeinde 1580 40 Hausstellen, 1630 jedoch nur noch 33.
Anfang des 19. Jahrhunderts ging das Dorf mit dem gesamten Gericht Katzenberg als Folge des Reichsdeputationshauptschlusses aus Kurmainzer Besitz an Kurhessen über. 1866, nachdem Kurhessen von Preußen annektiert worden war, kamen die Dörfer des Gerichts Katzenberg durch vertraglichen Gebietsaustausch zum Großherzogtum Hessen.
Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert ließ Pfarrer Williges Kraiger eine Kirche mit Sakristei von J. Bensheimer aus Dieburg bauen. Sie wurde 1903 „Zur Heiligen Familie von Nazareth“ (Nebenpatron: Williges) geweiht und kostete 35.277 Mark.
Gebietsreform[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen schlossen sich am 31. Dezember 1971 die fünf Gemeinden Bernsburg, Ohmes, Ruhlkirchen, Seibelsdorf und Vockenrod zur neuen Großgemeinde Antrifttal zusammen.[3]
Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Quelle: Historisches Ortslexikon[1]
- 1961: 13 evangelische (= 2,74 %), 462 katholische (= 97,26 %) Einwohner
Ohmes: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2014 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 495 | |||
1840 | 502 | |||
1846 | 518 | |||
1852 | 512 | |||
1858 | 482 | |||
1864 | 493 | |||
1871 | 447 | |||
1875 | 428 | |||
1885 | 426 | |||
1895 | 396 | |||
1905 | 410 | |||
1910 | 414 | |||
1925 | 396 | |||
1939 | 401 | |||
1946 | 565 | |||
1950 | 578 | |||
1956 | 504 | |||
1961 | 475 | |||
1967 | 499 | |||
1970 | 429 | |||
2008 | 507 | |||
2011 | 496 | |||
2014 | 479 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [1][2] |
Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das kulturelle Leben in Ohmes wird durch ortsansässige Vereine in zahlreichen Veranstaltungen geprägt.
Ohmes war 2005 Teilnehmer bei der alljährigen hr-Sendung Dolles Dorf, wo der Ort den 4. Platz erreichte.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ortsteil Ohmes im Internetauftritt der Gemeinde Antrifttal.
- Ohmes, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Ohmes in der Hessischen Bibliographie
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b c Ohmes, Vogelsbergkreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. Mai 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Zahlen - Daten -Fakten. In: Internetauftritt. Gemeinde Antrifttal, archiviert vom Original; abgerufen am 20. Juni 2018. (Daten aus Web-Archiv)
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 347.