Präfektur Okinawa

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Okinawa-ken
沖縄県
Lage der Präfektur Okinawa in JapanSüdkoreaNordkoreaRusslandVolksrepublik ChinaKurilen (de-facto Russland - beansprucht von Japan als Teil der Region Hokkaido)HokkaidoPräfektur OkinawaPräfektur KagoshimaPräfektur MiyazakiPräfektur KumamotoPräfektur SagaPräfektur NagasakiPräfektur FukuokaPräfektur ŌitaPräfektur KagawaPräfektur EhimePräfektur KōchiPräfektur TokushimaYamaguchiPräfektur HiroshimaPräfektur ShimanePräfektur TottoriPräfektur OkayamaPräfektur HyōgoPräfektur OsakaPräfektur KyōtoPräfektur ShigaPräfektur NaraPräfektur WakayamaPräfektur MieAichiFukuiPräfektur GifuPräfektur IshikawaPräfektur ToyamaPräfektur NaganoPräfektur ShizuokaPräfektur YamanashiPräfektur KanagawaPräfektur TokioPräfektur SaitamaPräfektur ChibaPräfektur IbarakiPräfektur GunmaPräfektur TochigiPräfektur NiigataPräfektur FukushimaPräfektur YamagataPräfektur MiyagiPräfektur AkitaPräfektur IwatePräfektur Aomori
Lage der Präfektur Okinawa in Japan
Basisdaten
Verwaltungssitz: Naha
Region: Kyūshū
Hauptinsel: Okinawa
Fläche: 2.276,63 km²
Wasseranteil: 0,5 %
Einwohner: 1.460.652
(1. März 2021)
Bevölkerungsdichte: 642 Einw. pro km²
Landkreise: 5
Gemeinden: 41
ISO 3166-2: JP-47
Gouverneur: Denny Tamaki
Website: www.pref.okinawa.jp
Symbole
Präfekturflagge:
Flagge der Präfektur Okinawa
Flagge der Präfektur Okinawa
Präfekturbaum: Pinus luchuensis
Präfekturblüte: Indischer Korallenbaum
Präfekturvogel: Okinawa-Specht
Präfekturfisch: Zweistreifen-Füsilier
Präfekturlied: Okinawa-kenmin no uta
(„Lied der Bürger von Okinawa“)
Gedenktag der Rückgabe an Japan: 15. Mai

Die Präfektur Okinawa (jap. 沖縄県, Okinawa-ken, Okinawaisch Uchinā)[1] ist Japans südlichste Präfektur. Sie umfasst die zu den Ryūkyū-Inseln gehörenden Inselgruppen Okinawa, Miyako und Yaeyama. Die Präfektur Okinawa ist daher von der gleichnamigen Inselgruppe und deren Hauptinsel Okinawa Hontō zu unterscheiden. Letztere stellte ehemals den Mittelpunkt des Königreichs Ryūkyū dar und liegt etwas über 500 Kilometer südwestlich der japanischen Hauptinsel Kyūshū. Die Insel Yonaguni am südwestlichen Ende der Präfektur Okinawa ist nur knapp 125 Kilometer von Taiwan entfernt.

Die zur Präfektur Okinawa gehörenden Inseln liegen in den Subtropen zwischen 24° und 28° N und zwischen 123° und 131° 20' E.

Im Einzelnen umfasst die Präfektur Okinawa:

  • Drei große Inselgruppen (von Norden nach Süden):
    • die Inselgruppe Okinawa: Auf Okinawa Hontō, der Hauptinsel der Inselgruppe, liegt Naha, die Hauptstadt der Präfektur.
    • die Inselgruppe Miyako (alter deutscher Name der Insel: Typinsan)
    • die Inselgruppe Yaeyama, von deren westlichster Insel, Yonaguni, man bei gutem Wetter Taiwan sehen kann.
      (Die Inselgruppen Miyako und Yaeyama werden auch zusammenfassend als Inselgruppe Sakishima bezeichnet.)
  • Inseln, die zu keiner der drei größeren Inselgruppen gehören:
    • die ungefähr 110 Kilometer nördlich der Inselgruppe Okinawa gelegene Insel Iōtorishima.
    • die drei Inseln der rund 350 Kilometer ostsüdöstlich der Inselgruppe Okinawa gelegenen Inselgruppe Daitō (大東諸島, -shotō). Manchmal wird diese Inselgruppe trotz relativ großer Entfernung auch zur Inselgruppe Okinawa dazugerechnet.
    • die etwa 400 km westsüdwestlich liegende unbewohnte Inselgruppe Senkaku.

In der Präfektur befinden sich 363 Inseln[2] bzw. 160 Inseln von mindestens 1 ha Fläche, von denen 49 bewohnt sind.[3] Für eine Auflistung siehe Liste der Inseln der Präfektur Okinawa.

Der höchste Berg ist der 526 m hohe Omoto-dake auf Ishigaki-jima.[4]

Stand 31. März 2019 sind etwa 36 Prozent der Landfläche der Präfektur von Naturparks bedeckt. Dazu zählen die Nationalparks Iriomote-Ishigaki, Keramashotō und Yambaru, die Quasi-Nationalparks Okinawa-Kaigan und Okinawa-Senseki sowie vier Präfekturnaturparks.[5]

Bestehende und ehemalige Städte (-shi)
Census-Jahr[6] Einwohner
2015 2010 2005 2000
Naha 319.435 315.954 312.393 301.032
Okinawa 139.279 130.249 126.400 119.686
Uruma 118.898 116.979 113.535
Urasoe 114.232 110.351 106.049 102.734
Ginowan 96.243 91.928 89.769 86.744
Nago 61.674 60.231 59.463 56.606
Tomigusuku 61.119 57.261 52.516
Itoman 58.547 57.320 55.816 54.974
Miyakojima 51.186 52.039 53.493
Ishigaki 47.564 46.922 45.183 43.302
Nanjō 42.016 39.758
Ishikawa 21.992
Gushikawa 61.061
Hirara 33.701

Am 1. April 2002 wurde das Dorf Tomigusuku-son zu einer Kreisfreien Stadt (-shi) heraufgestuft.
Am 1. April 2005 wurde aus den Städten Ishikawa und Gushikawa sowie zwei weiteren Gemeinden die neue Stadt Uruma gebildet.
Am 1. Oktober 2005 wurde aus der Stadt Hirara und vier weiteren Gemeinden die neue Stadt Miyakojima gebildet.
Am 1. Oktober 2006 fusionierten vier Gemeinden zur neuen Stadt Nanjo.

Auf Okinawa und den umliegenden Inselgruppen konnten sich eigene Sprachen und Kulturen entwickeln, da Okinawa zum Königreich Ryūkyū (琉球, Ryūkyū) gehörte, das bis 1879 Bestand hatte.

Die auf Okinawa gesprochenen Ryūkyū-Sprachen, auch bekannt als Uchinaguchi, werden jedoch nur noch von älteren Einwohnern verwendet. Die meisten jungen Einwohner ziehen die japanische Sprache vor, wenn auch ein okinawischer Dialekt verbleibt. Das äußert sich vor allem bei nur lokal gebräuchlichem Vokabular. Trotzdem versucht man durch populäre Musik (beispielsweise die okinawische Band Begin) sowie durch Radio und Fernsehsendungen in der Ryūkyū-Sprache, die jungen Menschen dazu zu bringen, sie doch zu lernen und aktiv zu nutzen.

Die Schlacht um Okinawa im Jahre 1945 war eine der letzten großen Schlachten im Zweiten Weltkrieg, die schätzungsweise 120.000 Menschenleben kostete. Als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde die Insel durch die USA besetzt.

Während der Besatzungszeit versuchte man einen von Japan unabhängigen „Staat Okinawa“ oder die „Republic of the Ryukyus“ zu bilden. Sogar einen Anschluss als US-Bundesstaat, wie Hawaii, wurde noch vor dem Koreakrieg in Erwägung gezogen. Am 15. Mai 1972 erhielt Japan die Insel zurück, allerdings blieben mehr als 20 % des Inselterritoriums US-Militärgelände.

Der G8-Wirtschaftsgipfel 2000 fand von 21. bis 23. Juli unter japanischem Vorsitz auf der Insel Okinawa statt. Für die Neuausgabe von 2000-Yen-Scheinen zu dieser Zeit wurden Motive Okinawas verwendet.

Die japanische Insel Okinawa gilt als die Region mit der weltweit höchsten Lebenserwartung. Sie wird auch als die „Insel der Hundertjährigen“ bezeichnet. Okinawa ist einer von drei Orten weltweit, auf dem pro Einwohnerzahl die meisten Hundertjährigen leben. Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt mit 86 Jahren für Frauen und 78 Jahren für Männer höher als im übrigen Japan, das in der weltweiten Statistik ohnehin eine führende Position innehat. Eine wissenschaftliche Studie der Ryūkyū-Universität[7] bescheinigt den Alten zudem einen überdurchschnittlich guten Gesundheitszustand. Das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Krebs und Diabetes zu erkranken, ist bei den Menschen, die die traditionelle Lebensweise pflegen, deutlich geringer als in westlichen Industrienationen. In der Altersgruppe zwischen 20 und 60 hingegen weist die Statistik einen gegenteiligen Effekt aus: Hier sind die Menschen dicker und kränker als im übrigen Japan, was die Forscher unter anderem auf den Einzug US-amerikanisch geprägter Ess- und Lebensgewohnheiten zurückführen.

In einer erneuten Erhebung im Jahr 2013 musste Okinawa die ohnehin vor allem auf der Langlebigkeit der Frauen beruhende erste Position in der Altersstatistik an die Präfektur Nagano abgeben und fiel auf Platz drei.[8]

Bevölkerungsentwicklung

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Census-Bevölkerung
Census-
Jahr
Gesamt-
Bevölkerung
männliche
Bevölkerung
weibliche
Bevölkerung
Geschlechter-
verhältnis
Männer auf 1000 Frauen
Fläche
in km2
Bevölkerungs-
dichte
Einw. je km2
1920 571.572 274.829 296.743 926 2387,28 239,4
1925 557.622 267.933 289.689 925 2387,28 233,6
1930 577.509 272.797 304.712 895 2386,29 242,0
1935 592.494 281.266 311.228 904 2386,24 248,3
1940 574.579 270.680 303.899 891 2386,24 240,8
1950 914.937 429.432 485.505 885 3625,27 252,4
1955 801.065 381.939 419.126 911 2388,22 335,4
1960 883.122 422.843 460.279 919 2388,22 369,8
1965 934.176 447.693 486.483 920 2388,22 391,2
1970 945.111 451.393 493.718 914 2239,22 422,1
1975 1.042.572 510.754 531.818 960 2245,87 464,2
1980 1.106.559 543.692 562.867 966 2249,91 491,8
1985 1.179.097 581.102 597.995 972 2254,17 523,1
1990 1.222.398 598.669 623.729 960 2264,00 539,9
1995 1.273.440 624.737 648.703 963 2266,04 562,0
2000 1.318.220 647.877 670.343 967 2271,30 580,4
2005 1.361.594 668.502 693.092 965 2274,59 598,6
2010 1.392.818 683.328 709.490 963 2276,15 611,9
2015 1.433.566 704.619 728.947 967 2281,12 628,5

Politische Landschaft

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Die größten Parteien der US-verwalteten Ryūkyū-Inseln waren auf konservativer Seite die meist pro-amerikanische, aber phasenweise über die Kooperation mit den US-Behörden zerstrittene Demokratische Partei Ryūkyū und ihre Nachfolger, auf linker Seite für ein Ende der US-Hoheit und die Rückkehr unter japanische Souveränität vor allem die „Sozialistische Massenpartei Okinawa“ (Okinawa Shakai Taishūtō, kurz Shadaitō) und die deutlich kleinere, kommunistisch orientierte Okinawa Jinmintō (etwa „Volkspartei Okinawa“, wobei jinmin wie in „Volksrepublik“ heute im Unterschied etwa zu kokumin ein ausdrücklich kommunistisch besetztes Wort für „Volk“ ist). Erstere wurde bei der Rückkehr unter japanische Souveränität 1972 Teil der japanischen LDP, letztere Teil der Kommunistischen Partei Japans (KPJ). Nur die Shadaitō besteht als eigenständige Regionalpartei weiter, nachdem ein geplanter Beitritt zur japanischen DSP nicht umgesetzt wurde.

Die politische Landschaft Okinawas ist weiterhin stark durch die auch unter japanischer Flagge umfangreiche US-Militärpräsenz und die Debatte über den US-japanischen Sicherheitsvertrag geprägt. Nachdem die landesweite Einheitsfront aus KPJ und Sozialistischer Partei Japans (SPJ) in den 1970er Jahren zerbrach, arbeiteten die linken Parteien in Okinawa bei vielen Kommunal-, Präfektur- und auch Nationalwahlen weiter zusammen.

Die in den 1990ern gegründete linksliberale Demokratische Partei nominierte in Okinawa bei der Japanischen Oberhauswahl 2007 und teilweise auch bei der Japanischen Unterhauswahl 2009 gemeinsam mit den linken Parteien Kandidaten. Als Ergebnis der Wahl 2009 übernahmen die Demokraten die Zentralregierung. Sie sahen sich nach Bruch ihres Wahlversprechens einer Reduzierung der Militärpräsenz heftiger Opposition durch die linken Parteien in Okinawa gegenüber. Über die Frage der Stützpunkte verließ die Sozialdemokratische Partei (Nachfolger der SPJ) schließlich die nationale Regierungskoalition, kurz darauf trat Premierminister Yukio Hatoyama zurück. Bei der Unterhauswahl 2012 gewann die LDP erstmals seit der Einführung der Einmandatswahlkreise in den 1990er Jahren drei Sitze in Okinawa.

Bei den nationalen Parlamentswahlen 2014, 2016, 2017, 2019 und 2021 gab es wieder koordinierte oder gemeinsame Nominierungen der Mitte-links-Parteien in Okinawa, die zunächst größtenteils erfolgreich waren; 2017 gewann die LDP wieder einen, 2021 zwei Unterhaussitze (siehe die Vertretung im Nationalparlament unten). Der Stimmenanteil linker Parteien liegt in Okinawa oft über dem landesweiten Durchschnitt, der seit 2020 einzige Sozialdemokrat im japanischen Unterhaus kommt aus Okinawa.

Das Hauptgebäude der Präfekturverwaltung (Okinawa Prefectural Government) in Naha

Seit Oktober 2018 ist der ehemalige LP-Unterhausabgeordnete Denny Tamaki Gouverneur von Okinawa. Er setzte sich bei der vorzeitigen Gouverneurswahl am 30. September 2018 als Gegner der vom Pentagon geplanten Umstrukturierung der Stützpunkte innerhalb von Okinawa mit Unterstützung aus der nationalen Mitte-links-Opposition mit rund 55 % der Stimmen gegen den von den nationalen Regierungsparteien unterstützten ehemaligen Bürgermeister von Ginowan, Atsushi Sakima, und zwei weitere Kandidaten durch.

Die Wahlbeteiligung sank gegenüber der Wahl 2014 leicht auf 63,2 %, könnte aber durch den Taifun Nr. 24 (international Taifun Trami) beeinträchtigt worden sein. Vorgänger Takeshi Onaga, ebenfalls aus dem Lager der Stützpunktgegner, war im Amt verstorben.[9][10][11][12]

Bei der Gouverneurswahl im September 2022 wurde Tamaki mit Mitte-links-Unterstützung (KDP, KPJ, Reiwa Shinsengumi, SDP, Shadaitō) und 50,8 % der Stimmen gegen den von LDP und Kōmeitō unterstützten ehemaligen Präfekturparlamentsabgeordneten und Bürgermeister der Stadt Ginowan, Atsushi Sakima, (41,1 %) und den unabhängig kandidierenden Ex-Nationalabgeordneten Mikio Shimoji für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Die Wahlbeteiligung sank auf 57,9 %.[13]

Landkarte der Unterhauswahlkreise von Okinawa

Das Präfekturparlament Okinawa hat regulär 48 Mitglieder und ist eines von sechs Präfekturparlamenten, die nicht bei einheitlichen Regionalwahlen gewählt werden.

Bei den Wahlen im Juni 2024 verlor das Anti-Stützpunkt-Lager von Gouverneur Tamaki die Mehrheit, die Parteien der nationalen Regierungskoalition gewannen die Hälfte der Sitze und halten zusammen mit anderen Präfekturoppositionsabgeordneten nun eine Mitte-rechts-Mehrheit. Die Wahlbeteiligung sank auf ein neues Rekordtief von 45,26 %.[14][15][16]

Vertretung im Nationalparlament

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Im Nationalparlament wird Okinawa durch vier Abgeordnete im Unterhaus und zwei im Oberhaus vertreten, nach den Wahlen 2019, 2022 und 2024 derzeit (Stand: November 2024):

  • im Unterhaus
    • für den Wahlkreis Okinawa 1 mit insbesondere der Stadt Naha der Kommunist Seiken Akamine,
    • für den Wahlkreis 2 mit den Städten Urasoe und Ginowan der Sozialdemokrat Kunio Arakaki,
    • für den Wahlkreis 3 im Norden mit den Städten Nago, Okinawa und Uruma die liberaldemokratische ehemalige Oberhausabgeordnete Aiko Shimajiri,
    • für den Wahlkreis 4 mit dem Süden von Okinawa Hontō und den Miyako- und Yaeyama-Inseln der Liberaldemokrat Kōsaburō Nishime, der sich 2017 gegen den parteilosen Amtsinhaber Toshinobu Nakazato durchsetzte,
  • im Oberhaus
    • bis 2025 Tetsumi Takara von der Shadaitō bzw. der linken Einheitsfront All Okinawa (mit Shadaitō, KDP, DVP, KPJ, SDP und mehreren Fraktionen aus National-, Präfektur und Gemeindeparlamenten)
    • bis 2028 Yōichi Iha, ehemaliger Präfekturparlamentsabgeordneter und Bürgermeister von Ginowan; Takara und Iha bilden zusammen die Oberhausfraktion Okinawa no Kaze.

Verwaltungsgliederung

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Die Hauptinsel Okinawa (Okinawa Hontō)
Grenzschild der Präfektur Okinawa (mangels Landgrenzen der Präfektur eher selten anzutreffen)
Gemeindegliederung seit 2006

Die Präfektur (-ken) Okinawa besteht seit 2006 noch aus 41 Gemeinden: 11 kreisfreien Städten (-shi), 11 Städten (-chō) und 19 Dörfern (-son). Die Präfekturhauptstadt Naha ist als Chūkakushi („Kernstadt“) die einzige Stadt in Okinawa mit einem gesetzlichen Großstadtstatus. Nach der Einführung von shi in Okinawa 1921 gab es zunächst nur zwei: Naha-shi und Shuri-shi, die aus gleichnamigen Stadtkreisen (-ku) hervorgingen.

In nachstehender Tabelle sind die fünf Landkreise kursiv dargestellt, darunter jeweils (eingerückt) die zugehörigen Gemeinden. Die Präfekturzugehörigkeit einer Gebietskörperschaft sind die ersten beiden Stellen des Gebietskörperschaftscodes, Okinawa ist 47. Die dritte Stelle hängt von der Art der Gebietskörperschaft ab: 0 ist die Präfektur selbst, 1 eine designierte Großstadt oder deren Stadtbezirke, 2 eine kreisfreie Stadt, 3 bis 7 sind (historisch kreisangehörige) Städte und Dörfer, höhere Nummern sind Zweckverbände und ähnliches (hier nicht aufgeführt). Den schon vor einem Jahrhundert als Gebietskörperschaften abgeschafften, aber als geographische Einheiten weiter genutzten Landkreisen wurden für statistische Zwecke ebenfalls Schlüssel mit 3 bis 7 zugewiesen, die mit den zugehörigen Gemeinden anschließend fortlaufend zusammengruppiert wurden. Lücken entstanden später durch die Gemeindefusionen des 20. und 21. Jahrhunderts.

Code Name Fläche (in km²) Bevölkerung Bevölkerungs-
dichte (Ew./km²)
Lateinisch
(Hepburn)
Japanisch 1. Januar 2023[17] 1. März 2021[18] 1. Oktober 2015[19]
47201 Naha-shi 那覇市 41,42 316.048 319,435 7989,87
47205 Ginowan-shi 宜野湾市 19,80 99.256 96.243 4860,76
47207 Ishigaki-shi 石垣市 223,62 48.258 47.564 207,57
47208 Urasoe-shi 浦添市 19,44 115.855 114.232 5864,07
47209 Nago-shi 名護市 210,94 63.060 61.674 292,43
47210 Itoman-shi 糸満市 46,60 60.903 58.547 1255,57
47211 Okinawa-shi 沖縄市 49,72 142.094 139.279 2801,27
47212 Tomigusuku-shi 豊見城市 19,34 64.850 61.119 3184,94
47213 Uruma-shi うるま市 87,02 122.371 118.898 1366,33
47214 Miyakojima-shi 宮古島市 203,90 52.390 51.186 250,67
47215 Nanjo-shi 南城市 49,94 44.318 42.016 841,33
47300 Kunigami-gun 国頭郡 577,26 63.402 64.496 111,73
47301   Kunigami-son 国頭村 194,80 4517 4908 25,20
47302   Ōgimi-son 大宜味村 63,55 2931 3060 48,15
47303   Higashi-son 東村 81,88 1565 1720 21,01
47306   Nakijin-son 今帰仁村 39,93 9275 9531 238,69
47308   Motobu-chō 本部町 54,37 13.073 13.536 249,05
47311   Onna-son 恩納村 50,84 10.852 10.652 209,56
47313   Ginoza-son 宜野座村 31,30 5900 5597 178,82
47314   Kin-chō 金武町 37,84 11.252 11.232 296,83
47315   Ie-son 伊江村 22,78 4037 4260 187,01
47320 Nakagami-gun 中頭郡 107,28 155.023 151.607 1412,79
47324   Yomitan-son 読谷村 35,28 39.791 39.504 1119,73
47325   Kadena-chō 嘉手納町 15,12 13.301 13.685 905,09
47326   Chatan-chō 北谷町 13,91 28.167 28.308 2032,16
47327   Kitanakagusuku-son 北中城村 11,54 17.038 16.148 1399,31
47328   Nakagusuku-son 中城村 15,53 21.924 19.454 1252,67
47329   Nishihara-cho 西原町 15,90 34.802 34.508 2170,31
47340 Shimajiri-gun 島尻郡 234,87 105.617 100.235 426,75
47348   Yonabaru-chō 与那原町 5,18 19.735 18.410 3554,05
47350   Haebaru-chō 南風原町 10,76 40.541 37.502 3485,32
47353   Tokashiki-son 渡嘉敷村 19,23 761 730 37,96
47354   Zamami-son 座間味村 16,74 891 870 51,97
47355   Aguni-son 粟国村 7,65 700 759 99,22
47356   Tonaki-son 渡名喜村 3,87 377 430 111,11
47357   Minamidaito-son 南大東村 30,52 1331 1329 43,55
47358   Kitadaito-son 北大東村 13,07 604 629 48,05
47359   Iheya-son 伊平屋村 21,82 1176 1238 56,74
47360   Izena-son 伊是名村 15,43 1347 1517 98,38
47361   Kumejima-chō 久米島町 63,65 7180 7755 121,84
47362   Yaese-chō 八重瀬町 26,96 30.974 29.066 1078,12
47370 Miyako-gun 宮古郡 22,00 1096 1194 54,27
47375   Tarama-son 多良間村 22,00 1096 1194 54,27
47380 Yaeyama-gun 八重山郡 363,30 6111 5841 16,07
47381   Taketomi-chō 竹富町 334,40 4043 3998 11,96
47382   Yonaguni-chō 与那国町 28,90 2068 1843 63,64
47000 Okinawa-ken 沖縄県 2.276,63 1.460.652 1.433.566 628,49
Eisa-Jugendtanzgruppe auf der „Amis Music Festival“ 2016 in Taiwan

Eisa, eine Art Volkstanz mit Trommler- und Tanzgruppe, stammt aus Okinawa. Fast jede Insel hat eine eigene Eisa-Truppe und eigene Arrangements. Die Akteure sind Schüler, Studenten und junge Erwachsene zwischen 15 und maximal 25 Jahren. Sowohl Jungen als auch Mädchen betreiben dieses traditionelle und äußerst beliebte Spektakel.

Kumiodori-Präsentation 2011 in Köln

Okinawa ist Heimat des traditionellen Musiktheaters Kumiodori. Es enthält sowohl Elemente von Okinawas traditioneller Musik und Theater als auch von Japans Hauptinsel und China. Die Dramen stammen aus klassischer Poesie und werden in Ryukyu-Sprache ausschließlich von männlichen Schauspielern vorgetragen. Kumiodori wurde 2010 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[20]

Okinawa ist als Geburtsstätte der Kampfkünste Karatedō (hist. jap. Tōde, okin. Tōdī) und Kobudō bekannt.

Ein Asteroid wurde mit (13188) Okinawa benannt.

Die Entwicklung Okinawas seit 1972 ist bemerkenswert. Die Einwohnerzahl der Präfektur, die 1972 bei 960.000 lag, ist um 50 % auf 1,46 Millionen gestiegen. Das Verkehrsnetz wurde verbessert, und die schwere Wasserknappheit wurde durch den Bau von Dämmen und andere Maßnahmen behoben. Die Wirtschaft Okinawas wird derzeit von der Tourismusbranche getragen. Vor dem Ausbruch der Coronavirus-Pandemie besuchten im Jahr 2019 etwa 10 Millionen Touristen Okinawa. Die verarbeitende Industrie, die eigentlich die Grundlage der lokalen Wirtschaft bilden sollte, stagniert aufgrund der Transportkosten und anderer Hemmnisse. Die Präfektur Okinawa ist in hohem Maße vom Tourismus und anderen tertiären Wirtschaftszweigen abhängig, und das Einkommen der Präfektur gehört nach wie vor zu den niedrigsten des Landes. Es gibt einen hohen Prozentsatz an Saisonkräften, und die Arbeitslosenquote ist tendenziell hoch.[21]

Abflugtafeln in Flughäfen der Volksrepublik China und der Republik China (Taiwan) sowie Monitore in Flugzeugen entsprechender Fluggesellschaften zeigen auch heute 琉球 (Ryūkyū, Pinyin: Líuqíu), nicht 沖縄 (Okinawa, Pinyin: Chōngshéng), an.

Amerikanisches Militär

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Militärstützpunkte auf Okinawa Hontō

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges gibt es auf Okinawa mehrere US-amerikanische Militärstützpunkte, unter anderem die Kadena Air Base und das Camp Foster, mit insgesamt 26.000 US-Soldaten (Stand 2018).[22] Okinawa wird daher auch „unversenkbarer Flugzeugträger“ der USA genannt. Fast alle der 14.460 in Japan stationierten Marineinfanteristen befinden sich auf Okinawa.

Okinawa als Basis komplett aufzugeben, wie es von vielen Einheimischen verlangt wird, kommt für die USA aus geo-strategischen Überlegungen wohl kaum in Frage. Relevant ist hier besonders die Nähe zu Taiwan, sollte es zum Wirksamwerden des Taiwan-Relations-Act-Gesetzes kommen. Derzeit plant die US-Navy den Bau eines U-Boot-Stützpunktes. Der ausgewählte Küstenabschnitt liegt jedoch in einer Naturschutzzone, die ein Anlaufpunkt für den vom Aussterben bedrohten Meeressäuger Dugong und weitere bedrohte Arten ist.

  • S. Noma (Hrsg.): Okinawa. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1140.
Commons: Präfektur Okinawa – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. ウチナー /ucinaa. Begriff „Uchinā“. In: lib.u-ryukyu.ac.jp. Shuri-Naha Dialect Dictionary, archiviert vom Original am 5. August 2020; abgerufen am 13. August 2021 (japanisch, Begriff „Uchinā“ in den Ryūkyū-Sprachen).
  2. Japan Statistical Yearbook 2012, Tabelle 1-1: Islands, Area and Length of Coastline of National Land, Online (Memento vom 28. März 2016 im Internet Archive; MS Excel; 29 kB)
  3. 第1 指定離島・島しょ・人口. (PDF; 845 kB) In: pref.okinawa.jp 離島関係資料 (平成24年1月). 沖縄県企画部地域・離島課 („Referat für Land und Inseln, Planungsabteilung, Präfektur Okinawa“), Januar 2012, S. 5, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 20. April 2024 (japanisch).
  4. 於茂登岳. In: デジタル大辞泉 bei kotobank.jp. Abgerufen am 20. April 2024 (japanisch).
  5. 自然公園都道府県別面積総括 – Flächenangaben der Naturparks nach Präfektur. (PDF; 12,0 kB) Japanisches Umweltministerium, abgerufen am 7. Februar 2021 (japanisch).
  6. System of Social and Demographic Statistics – Prefectual data [26 datasets] – Municipality data [33 datasets]. e-Stat – Statistics of Japan. In: e-stat.go.jp. Statistic Bureau of Japan – Nationales japanisches Statistikamt, archiviert vom Original am 25. Februar 2021; abgerufen am 13. August 2021 (japanisch, englisch, e-Stat Datenbank).
  7. Prof. Suzuki et al.: Näheres unter Okinawa Centenarian Study. (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), In: okicent.org (englisch)
  8. Kwan Weng Kin: Okinawa: No longer the land of longevity. (Memento vom 12. Februar 2015 im Internet Archive), In: The Straits Times Asia Report, 2. März 2013. (englisch)
  9. 沖縄知事に玉城氏初当選 政権支援の佐喜真氏を破る. In: Asahi Shimbun Digital. 30. September 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018 (japanisch).
  10. 沖縄知事選、玉城氏が初当選…基地移設に影響か. In: Yomiuri Online. 30. September 2018, archiviert vom Original am 30. September 2018; abgerufen am 29. Dezember 2022 (japanisch).
  11. In blow to LDP, opponent of U.S. base relocation plan Denny Tamaki wins Okinawa gubernatorial race. In: The Japan Times. 30. September 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018 (englisch).
  12. 平成30年沖縄県知事選挙及び沖縄県議会議員補欠選挙. In: pref.okinawa.lg.jp. Wahlaufsichtskommission in Okinawa zur Präfekturwahl, 3. Oktober 2018, abgerufen am 5. Oktober 2018 (japanisch).
  13. 沖縄県知事選. In: NHK Senkyo Web. September 2022, abgerufen am 4. November 2022 (japanisch).
  14. 沖縄県議選 Okinawa kengikai. In: NHK SenkyoWeb. 17. Juni 2024, abgerufen am 10. August 2024 (japanisch).
  15. 沖縄県議選、知事派過半数割る 辺野古は反対・容認拮抗. In: Nihon Keizai Shimbun. 17. Juni 2020, abgerufen am 10. August 2024 (japanisch).
  16. 沖縄県議選、知事派過半数割る 辺野古は反対・容認拮抗. In: Asahi Shimbun. 17. Juni 2020, abgerufen am 10. August 2024 (japanisch).
  17. Kokudo Chiriin: 令和5年全国都道府県市区町村別面積調(1月1日時点), S. 77: 47 沖縄県 (japanisch), abgerufen am 29. Mai 2023.
  18. 沖縄県推計人口データ一覧(Excel形式). 沖縄県, 1. März 2021, abgerufen am 31. März 2021 (japanisch).
  19. Ergebnisse der Volkszählung 2015 nach Population Census. In: e-stat.go.jp. e-Stat (zentrales Statistikportal aller Ministerien der japanischen Nationalregierung), archiviert vom Original am 27. Februar 2021; abgerufen am 13. August 2021 (englisch, e-Stat Datenbank).
  20. Kumiodori, traditional Okinawan musical theatre. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2010, abgerufen am 26. Dezember 2023 (englisch).
  21. Editorial: Foster Okinawa’s economic growth, stability to build future / Central, prefectural govts must cooperate on bases. In: The Japan News. 15. Mai 2022, abgerufen am 3. Juni 2023 (englisch).
  22. syd/AP: Japan: 70.000 Menschen demonstrieren gegen US-Basis auf Okinawa. In: Spiegel Online. 11. August 2018, abgerufen am 12. April 2020.

Koordinaten: 26° 11′ N, 127° 33′ O