Olympia-Crew 1936 (Kriegsmarine)

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Olympische Ringe als Mützenabzeichen und U-Boot-Wappen

Unter der Olympia-Crew wurden Marineoffiziere der Kriegsmarine mit dem Eintrittsjahr 1936 zusammengefasst.

Crewgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bezeichnung der Crew wurde mit Bezug zu den Olympischen Sommerspielen 1936 in Berlin gewählt.[1][2] Sie bestand aus ca. 370 Seeoffiziersanwärtern.[3] Dazu kamen noch 66 Ingenieuroffiziersanwärter,[4] 36 Waffenoffiziersanwärter[5] und weitere ca. 50 andere Offiziersgattungen. Über 140 von ihnen wurden später U-Boot-Kommandanten.

Die Crew nahm in drei Teilcrews ab 1936 für ca. ein Jahr an unterschiedlichen Auslandsausbildungsfahrten teil, welche in drei Reiseberichten festgehalten wurden. Die Schulschiffe der Crew waren die Emden, die Schlesien und die Schleswig-Holstein. Anschließend wurden die meisten zu Fähnrichen befördert. Die Gesamtdienstzeit in der Ausbildung dauerte 30 Monate. Ein Teil der Marineoffiziere wurden anschließend zur Luftwaffe abkommandiert und später wieder der Kriegsmarine zugeordnet, wie beispielsweise Georg Paul von Rabenau und Ralf Thomsen.

Die Angehörigen der Crew trugen die olympischen Ringe als Mützenabzeichen.[6][7] Später übernahmen viele der Angehörigen dieser Crew als U-Boot-Kommandanten dieses Symbol als Turmemblem. Beispiele hierfür sind U 97,[7] U 306,[8] U 344, U 505,[9] U 802, U 869 oder U 995. Insgesamt trugen 55 U-Boote der Kriegsmarine die olympischen Ringe als Turmwappen.

Von den knapp 500 Offizieranwärtern der Crew überlebten ca. 460 den Krieg.[10]

Bekannte Crewmitglieder (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 300 Tage Hochbordpanzerschiff. 1936.
  • Ein Hochbordpanzerschiff besucht Amerika. Crew 1936–Linienschiff "Schleswig-Holstein". 1936.
  • Olympia-Crew sieht Asien. Zwischen Berlin und Tokyo. Ehlers, 1937.
  • Georg Högel: Embleme, Wappen, Malings deutscher U-Boote 1939–1945. Koehlers, 1987.
  • Rudolf Hoffmann: 50 Jahre Olympia–Crew 1936. Ein Logbuch vom 3.4.1936 bis 2.5.1986. Selbstverlag, Hamburg, 1986.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Thomas Houlihan: Kriegsprache. Lulu.com, 2009, ISBN 978-0-578-01849-2 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  2. Olympic Review. International Olympic Committee,., 1977, S. 661 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  3. Hans Meier-Welcker: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1648–1939. Bernard & Graefe, 1979, S. 433 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  4. Hans Meier-Welcker: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1648–1939. Bernard & Graefe, 1979, S. 434 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  5. Hans Meier-Welcker: Handbuch zur deutschen Militärgeschichte, 1648–1939. Bernard & Graefe, 1979, S. 435 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  6. Sean E. Livingston: Oakville's Flower: The History of the HMCS Oakville. Dundurn, 2014, ISBN 978-1-4597-2843-1, S. 50 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  7. a b Jak P. Mallmann Showell: U-Boat Command and the Battle of the Atlantic. Conway Maritime Press, 1989, ISBN 978-0-85177-487-9, S. 145 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  8. Tod auf hoher See: Kassels kurze Patenschaft mit dem U-Boot 306. 14. August 2017, abgerufen am 14. Dezember 2019.
  9. Hans Herlin: Verdammter Atlantik: Schicksale dt. U-Boot-Fahrer ; Tatsachenbericht. Europ. Bildungsgemeinschaft, 1976, S. 88 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).
  10. Bert-Oliver Manig: Die Politik der Ehre: die Rehabilitierung der Berufssoldaten in der frühen Bundesrepublik. Wallstein Verlag, 2004, ISBN 978-3-89244-658-3, S. 80 (google.de [abgerufen am 14. Dezember 2019]).