Olympische Sommerspiele 1912/Leichtathletik – Dreisprung (Männer)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin Dreisprung
Geschlecht Männer
Teilnehmer 20 Athleten aus 7 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion Stockholm
Wettkampfphase 15. Juli 1912
Siegerweite 14,76 m
Medaillengewinner
SchwedenSchweden Gustaf Lindblom (SWE)
SchwedenSchweden Georg Åberg (SWE)
SchwedenSchweden Erik Almlöf (SWE)
1908 1920

Der Dreisprung der Männer bei den Olympischen Spielen 1912 in Stockholm wurde am 15. Juli 1912 im Stockholmer Olympiastadion ausgetragen. Zwanzig Athleten nahmen daran teil.

Olympiasieger wurde der Schwede Gustaf Lindblom vor seinen Landsleuten Georg Åberg und Erik Almlöf.

Der Deutsche Otto Bäurle belegte Platz vierzehn und war damit einen Platz besser als der Österreicher Gustav Kröjer. Schweizer Athleten waren nicht am Start.

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Leichtathletik-Weltrekorde waren damals noch inoffiziell.

Weltrekord 15,52 m Dan Ahearn (Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten) New York, USA 30. Mai 1911[1]
Olympischer Rekord 14,92 m Tim Ahearne (Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien) OS London 1908, GBR 25. Juli 1908

Dan Ahearns Weltrekord wurde nach der Gründung des Weltleichtathletikverbandes IAAF 1912 nachträglich anerkannt.

Die beiden Springer mit dem Namen Dan Ahearn bzw. Tim Ahearne waren Brüder irischer Herkunft. Dan wanderte 1909 in die USA aus und strich das „e“ in seinem Nachnamen. Tim folgte seinem Bruder später. Beide Athleten waren für die Stockholmer Spiele nicht startberechtigt, weil ihnen die US-amerikanische Staatsbürgerschaft noch nicht erteilt wurde.

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht.

Durchführung des Wettbewerbs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alle zwanzig Springer hatten drei Versuche. Die besten drei Athleten – hellblau hinterlegt – absolvierten anschließend weitere drei Sprünge, wobei die Weiten aus den ersten drei Durchgängen berücksichtigt wurden.

Legende[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Die jeweils besten Weiten sind fett gedruckt.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 15. Juli 1912

Gruppe A[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Georg Åberg Schweden Schweden 14,51 m 13,58 13,90 14,51
2 Platt Adams Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 14,09 m 13,72 14,09 x
3 Hjalmar Ohlsson Schweden Schweden 14,01 m 14,01 13,87 13,91
4 Juho Halme Finnland Großfurstentum 1883 Finnland 13,79 m 13,79 13,43 13,51
5 Timothy Carroll Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 12,56 m x 12,54 12,56

Gruppe B[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Gustaf Lindblom Schweden Schweden 14,76 m 14,74 14,76 14,20
2 Erik Almlöf Schweden Schweden 14,17 m x 13,46 14,17
3 Edvard Larsen Norwegen Norwegen 14,06 m 13,27 13,90 14,06
4 Nils Fixdal Norwegen Norwegen 13,96 m 13,96 13,58 13,66
5 Gustaf Nordén Schweden Schweden 13,81 m 13,81 12,76 x
6 Gustav Krojer Osterreich Cisleithanien Österreich 13,45 m 12,90 13,45 12,95
7 Skotte Jacobsson Schweden Schweden 13,33 m 13,33 x 12,71
8 Calvin Bricker Kanada 1868 Kanada 13,25 m 13,25 x x
9 Arthur Maranda Kanada 1868 Kanada 12,53 m 12,53 12,07 12,25

Gruppe C[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Name Nation Resultat 1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Erling Vinne Norwegen Norwegen 14,14 m 13,63 14,14 13,34
2 Charles Brickley Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 13,88 m 13,88 13,84 13,77
3 Inge Lindholm Schweden Schweden 13,74 m 13,14 13,57 13,74
4 Edward Farrell Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 13,57 m x 13,42 13,57
5 Otto Bäurle Deutsches Reich Deutsches Reich 13,52 m 13,12 x 13,52
6 Patrik Ohlsson Schweden Schweden 13,45 m 12,98 13,37 13,45

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Datum: 15. Juli 1912

Platz Name Nation Resultat Bester Versuch aus
dem Vorkampf (m)
1. Versuch (m) 2. Versuch (m) 3. Versuch (m)
1 Gustaf Lindblom Schweden Schweden 14,76 m 14,76 x 14,35 14,32
2 Georg Åberg Schweden Schweden 14,51 m 14,51 x 14,03 x
3 Erik Almlöf Schweden Schweden 14,17 m 14,17 x 13,85 14,10

Endresultat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ränge 1 bis 10
Platz Name Land Weite
1 Gustaf Lindblom Schweden Schweden 14,76 m
2 Georg Åberg Schweden Schweden 14,51 m
3 Erik Almlöf Schweden Schweden 14,17 m
4 Erling Vinne Norwegen Norwegen 14,14 m
5 Platt Adams Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 14,09 m
6 Edvard Larsen Norwegen Norwegen 14,06 m
7 Hjalmar Ohlsson Schweden Schweden 14,01 m
8 Nils Fixdal Norwegen Norwegen 13,96 m
9 Calvin Bricker Kanada 1868 Kanada 13,25 m
10 Gustaf Nordén Schweden Schweden 13,81 m
Ränge 11 bis 20
Platz Name Land Weite
11 Juho Halme Finnland Großfurstentum 1883 Finnland 13,79 m
12 Inge Lindholm Schweden Schweden 13,74 m
13 Edward Farrell Vereinigte Staaten 48 Vereinigte Staaten 13,57 m
14 Otto Bäurle Deutsches Reich Deutsches Reich 13,52 m
15 Gustav Krojer Osterreich Cisleithanien Österreich 13,45 m
Patrik Ohlsson Schweden Schweden
17 Skotte Jacobsson Schweden Schweden 13,33 m
18 Calvin Bricker Kanada 1868 Kanada 13,25 m
19 Timothy Carroll Vereinigtes Konigreich 1801 Großbritannien 12,56 m
20 Arthur Maranda Kanada 1868 Kanada 12,53 m

Keiner der drei Finalisten konnte seine Weite aus der Vorrunde verbessern, somit galt das Klassement aus dem Vorkampf. Sieger Gustaf Lindblom war der einzige Athlet, der alle seine gültigen Sprünge über die 14-Meter-Marke brachte und war damit verdienter Olympiasieger. Allerdings blieben der olympische Rekord und natürlich erst recht der Weltrekord völlig unangetastet.[2]

Lindblom, Georg Åberg und Erik Almlöf sorgten für die ersten drei schwedischen Medaillen in dieser Disziplin.
Acht der Top-Ten-Athleten stammten aus Schweden oder Norwegen – fünf Schweden/drei Norweger.

Bildergalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 1: 1896–1936, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 2. Auflage 1970, S. 118f

Video[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Weltrekorde. Dreisprung Männer, rekorde-im-sport.de, abgerufen am 20. Mai 2021
  2. Offizieller Bericht, S. 398f, library.la84, englisch (PDF; 52.385 KB), abgerufen am 20. Mai 2021