Olympische Sommerspiele 1968/Leichtathletik – Hammerwurf (Männer)

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Olympische Ringe
Sportart Leichtathletik
Disziplin Hammerwurf
Geschlecht Männer
Teilnehmer 22 Athleten aus 12 Ländern
Wettkampfort Estadio Olímpico Universitario
Wettkampfphase 16. Oktober 1968 (Qualifikation)
17. Oktober 1968 (Finale)
Medaillengewinner
Gyula Zsivótzky (Ungarn 1957 HUN)
Romuald Klim (Sowjetunion 1955 URS)
Lázár Lovász (Ungarn 1957 HUN)
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier 1968

Der Hammerwurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko-Stadt wurde am 16. und 17. Oktober 1968 im Estadio Olímpico Universitario ausgetragen. 22 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Ungar Gyula Zsivótzky. Er gewann vor Romuald Klim aus der Sowjetunion und Lázár Lovász, wie Zsivótzky aus Ungarn.

Für die BR Deutschland – offiziell Deutschland – traten Hans Fahsl, Lutz Caspers und Uwe Beyer an. Caspers und Beyer scheiterten in der Qualifikation, Fahsl erreichte das Finale und wurde dort Elfter.
Die DDR – offiziell Ostdeutschland – wurde durch Helmuth Baumann und Reinhard Theimer vertreten, die beide das Finale erreichten. Theimer wurde Siebter, Baumann Achter.
Der Schweizer Ernst Ammann schied in der Qualifikation aus.
Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Bestehende Rekorde

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Weltrekord 73,76 m Gyula Zsivótzky (Ungarn 1957 Ungarn) Budapest, Ungarn 14. September 1968[1]
Olympischer Rekord 69,74 m Romuald Klim (Sowjetunion 1955 Sowjetunion) Finale OS Tokio, Japan 18. Oktober 1964

Rekordverbesserungen

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Der bestehende olympische Rekord wurde viermal verbessert:

  • 72,60 m – Gyula Zsivótzky (Ungarn), Qualifikation am 16. Oktober, erster Durchgang
  • 72,82 m – Romuald Klim (Sowjetunion), Finale am 17. Oktober, dritter Durchgang
  • 73,28 m – Romuald Klim (Sowjetunion), Finale am 17. Oktober, vierter Durchgang
  • 73,36 m – Gyula Zsivótzky (Ungarn), Finale am 17. Oktober, fünfter Durchgang

Durchführung des Wettbewerbs

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22 Athleten traten am 16. Oktober zu einer Qualifikationsrunde an, die in zwei Gruppen absolviert wurde. Dreizehn von ihnen – hellblau unterlegt – erreichten die direkte Finalqualifikationsweite von 66,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern übertroffen. Die dreizehn qualifizierten Wettbewerber bestritten das Finale am 17. Oktober. Dort hatte jeder Werfer zunächst drei Versuche. Erstmals konnten die acht besten – und nicht wie bis 1964 sechs besten – Athleten dann drei weitere Versuche absolvieren.

16. Oktober, 10:00 Uhr: Qualifikation
17. Oktober, 15:00 Uhr: Finale[2]

Anmerkung: Alle Zeiten sind in Ortszeit Mexiko-Stadt (UTC −6) angegeben.

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
x ungültig

Datum: 16. Oktober 1968, ab 10:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite Anmerkung
1 Gyula Zsivótzky Ungarn 1957 Ungarn 72,60 m OR 72,60 m OR
2 Lázár Lovász Ungarn 1957 Ungarn 68,96 m 68,96 m
3 Helmuth Baumann Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 68,24 m 68,24 m
4 Reinhard Theimer Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 65,78 m 68,12 m 68,12 m
5 Hans Fahsl Deutschland BR BR Deutschland 65,80 m 67,90 m 67,90 m
6 Takeo Sugawara Japan 1870Japan Japan 67,76 m 67,76 m
7 Gennadi Kondraschow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 67,56 m 67,56 m
8 Ed Burke Vereinigte Staaten USA 67,36 m 67,36 m
9 Romuald Klim Sowjetunion 1955 Sowjetunion 66,82 m 66,82 m
10 Anatoli Schtschupljakow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 64,78 m 66,56 m 66,56 m
11 Uwe Beyer Deutschland BR BR Deutschland 65,02 m 64,88 m 65,44 m 65,44 m
Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch Weite
1 Sándor Eckschmiedt Ungarn 1957 Ungarn 68,60 m 68,60 m
2 Howard Payne Vereinigtes Konigreich Großbritannien 65,52 m 64,80 m 68,06 m 68,06 m
3 Yoshihisa Ishida Japan 1870Japan Japan 67,16 m 67,16 m
4 Albert Hall Vereinigte Staaten USA x 65,70 m 58,28 m 65,70 m
5 Lutz Caspers Deutschland BR BR Deutschland x 65,54 m 64,70 m 65,54 m
6 Hal Connolly Vereinigte Staaten USA x x 65,00 m 65,00 m
7 José Luis Martínez Spanien 1945 Spanien 60,60 m 63,40 m 62,84 m 63,40 m
8 Ernst Ammann Schweiz Schweiz x 61,48 m 62,40 m 62,40 m
9 Praveen Kumar Indien Indien x 59,80 m 60,84 m 60,84 m
10 Gustavo Morales Nicaragua 1908 Nicaragua x 43,88 m 45,76 m 45,76 m
11 Carlos Hasbún El Salvador El Salvador x 37,02 m 37,46 m 37,46 m
DNS Frangiskos Politis Königreich Griechenland Griechenland
Yoshihisa Ishida kam im Finale auf den dreizehnten Platz

Datum: 16. Oktober 1968, 15:00 Uhr[3]

Platz Name Nation 1. Versuch 2. Versuch 3. Versuch 4. Versuch 5. Versuch 6. Versuch Endresultat
1 Gyula Zsivótzky Ungarn 1957 Ungarn 72,26 m 72,46 m 72,54 m x 73,36 m OR 72,22 m 73,36 m OR
2 Romuald Klim Sowjetunion 1955 Sowjetunion 72,24 m 68,96 m 72,82 m OR 73,28 m OR 71,16 m 71,64 m 73,28 m
3 Lázár Lovász Ungarn 1957 Ungarn 64,76 m x 69,78 m x 69,38 m x 69,78 m
4 Takeo Sugawara Japan 1870Japan Japan 67,24 m 68,12 m x 69,06 m 69,78 m 61,40 m 69,78 m
5 Sándor Eckschmiedt Ungarn 1957 Ungarn 67,84 m 68,50 m 69,46 m x 67,64 m 68,08 m 69,46 m
6 Gennadi Kondraschow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 69,08 m 67,00 m 68,64 m 67,10 m 67,98 m 67,70 m 69,08 m
7 Reinhard Theimer Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 68,82 m x 66,16 m 68,84 m 67,86 m 63,54 m 68,84 m
8 Helmuth Baumann Deutschland Demokratische Republik 1968 DDR 65,94 m 66,98 m 68,26 m x 63,76 m x 68,26 m
9 Anatoli Schtschupljakow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 67,58 m 67,74 m 66,90 m nicht im Finale der
besten acht Werfer
67,74 m
10 Howard Payne Vereinigtes Konigreich Großbritannien 65,98 m 67,62 m 66,58 m 67,62 m
11 Hans Fahsl Deutschland BR BR Deutschland x 64,00 m 66,36 m 66,36 m
12 Ed Burke Vereinigte Staaten USA x 65,72 m 65,46 m 65,72 m
13 Yoshihisa Ishida Japan 1870Japan Japan 65,04 m 63,72 m x 65,04 m

Topfavoriten waren die Gold- und Silbermedaillengewinner von 1964 Romuald Klim aus der UdSSR und der Ungar Gyula Zsivótzky. Als Mitfavorit reiste der bundesdeutsche Werfer Uwe Beyer an, der 1964 hinter Klim und Zsivótzky Bronze gewonnen hatte und im Olympiajahr die 70-Meter-Marke bereits deutlich übertroffen hatte. Dass die Entwicklung im Hammerwurf weitergegangen war, zeigte Weltrekordler Zsivótzky: schon in der Qualifikation warf er einen neuen Olympiarekord, während Klim die notwendige Weite von 66,00 m gerade mal um 82 cm übertroffen hatte. Ganz schlecht ging der Ausscheidungswettkampf für Beyer aus. Er konnte sich nicht für das Finale qualifizieren und blieb mehr als fünf Meter hinter seiner Jahresbestleistung zurück.

Im ersten Finaldurchgang übernahm der Zsivótzky mit zwei Zentimetern Vorsprung die Führung vor Klim. Im zweiten Versuch konnte der Ungar sich zwar noch einmal leicht verbessern, doch in Runde drei übernahm Klim mit neuem Olympiarekord die Spitzenposition und baute diese im vierten Versuch noch weiter aus. Gleich mit seinem folgenden fünften Wurf konterte Zsivótzky mit einem weiteren Olympiarekord, dem vierten in diesem Wettkampf. Damit war der Kampf um Gold und Silber entschieden. Bronze ging an Zsivótzkys Landsmann Lovász, der die gleiche Weite wie der Japaner Sugawara erzielt hatte. Zur Entscheidung wurde die zweitbeste Weite herangezogen. Hier lag Lovász mit 69,38 m um 32 Zentimeter vor Sugawara mit 69,06 m.[4]

  • Olympics (1968), Bereich: 1:23 min bis 1:32 min, youtube.com, abgerufen am 21. September 2021
  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 368 bis 370

Einzelnachweise

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  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Hammer throw – Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 21. September 2021
  2. The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 30 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 10, digital.la84.org, abgerufen am 21. September 2021
  3. a b The Games, Produced by the Organizing Committee of the Games Mexico 68, Vol. 30 digital.la84.org, engl./französ. (PDF; 36.300 KB), S. 530, digital.la84.org, abgerufen am 21. September 2021
  4. Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 368f