Olympische Sommerspiele 1988/Volleyball

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Olympische Ringe
Olympische Ringe

Bei den Olympischen Sommerspielen 1988 in Seoul wurden im Volleyball Turniere für Frauen und Männer ausgetragen.

Qualifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei den Männern qualifizierten sich zwölf Mannschaften für das olympische Turnier. Südkorea war als Gastgeber, die USA als Titelverteidiger gesetzt. Bulgarien kam als amtierender Vize-Weltmeister, die Sowjetunion als Finalist des World Cup 1985. Tunesien (Afrika), Japan (Asien), Frankreich (Europa) und Brasilien (Südamerika) qualifizierten sich über kontinentale Vorausscheidungen. Argentinien, Schweden und die Niederlande gewannen bei weiteren Turnieren. Italien übernahm den Platz der Kubaner, die wegen eines Boykotts nicht antraten.

Bei den Frauen qualifizierten sich acht Mannschaften.

Modus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Volleyball
Volleyball

Bei den Männern wurden die zwölf qualifizierten Mannschaften in zwei Gruppen mit jeweils sechs Teilnehmern gelost. Die Vorrunde wurde nach dem Modus „jeder gegen jeden“ ausgetragen. Die beiden besten Teams jeder Gruppe trafen im Halbfinale über Kreuz aufeinander. Die restlichen Mannschaften spielten die Plätze fünf bis zwölf aus.

Bei den Frauen gab es zwei Gruppen mit jeweils vier Teilnehmern. Die beiden besten Teams jeder Gruppe trafen im Halbfinale über Kreuz aufeinander. Die restlichen Mannschaften spielten die Plätze fünf bis acht aus.

Die Spiele wurden vom 17. September bis 2. Oktober in Seoul ausgetragen. Die Spielstätten waren das Hanyang University Gymnasium, die Saemaul Sports Hall und das Jamsil Students’ Gymnasium im Seoul Sports Complex.

Spielplan Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die beiden Halbfinalplätze der Gruppe A sicherten sich der amtierende Europameister aus der Sowjetunion und Brasilien, die das direkte Duell in fünf Sätzen für sich entscheiden konnten. In Gruppe B dominierte der ungeschlagene Titelverteidiger aus den USA. Argentinien reichten drei Siege und das bessere Satzverhältnis gegenüber Frankreich, um ins Halbfinale einzuziehen.

Gruppe A
Platz Team Sätze Punkte
1. Sowjetunion Sowjetunion 14:4 8
2. Brasilien 1968 Brasilien 14:6 8
3. Schweden Schweden 9:11 4
4. Bulgarien 1971 Bulgarien 7:9 4
5. Italien Italien 7:11 4
6. Korea Sud 1949 Südkorea 5:14 2
Gruppe B
Platz Team Sätze Punkte
1. Vereinigte Staaten USA 15:3 10
2. Argentinien Argentinien 11:7 6
3. Frankreich Frankreich 10:4 6
4. Niederlande Niederlande 10:7 2
5. Japan 1870Japan Japan 5:12 2
6. Tunesien 1859 Tunesien 0:15 0
17. September Schweden Südkorea 3:2
Brasilien Italien 3:0
UdSSR Bulgarien 3:0
19. September UdSSR Schweden 3:0
Bulgarien Italien 3:0
Südkorea Brasilien 3:2
22. September Brasilien Bulgarien 3:1
Italien Schweden 3:2
UdSSR Südkorea 3:0
24. September Brasilien Schweden 3:1
Bulgarien Südkorea 3:0
UdSSR Italien 3:1
26. September Italien Südkorea 3:0
Brasilien UdSSR 3:2
Schweden Bulgarien 3:0
17. September Frankreich Niederlande 3:1
USA Japan 3:0
Argentinien Tunesien 3:0
19. September USA Niederlande 3:1
Frankreich Tunesien 3:0
Argentinien Japan 3:1
22. September USA Argentinien 3:2
Frankreich Japan 3:1
Niederlande Tunesien 3:0
24. September USA Frankreich 3:0
Japan Tunesien 3:0
Argentinien Niederlande 3:0
26. September Frankreich Argentinien 3:0
USA Tunesien 3:0
Niederlande Japan 3:0

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Halbfinale am 30. September waren die Brasilianer gegen die US-Amerikaner chancenlos, die damit wie vor vier Jahren erneut ins Endspiel einzogen. Finalgegner war die sowjetische Auswahl, die Argentinien ebenfalls deutlich in drei Sätzen bezwang. Argentinien entschied das südamerikanische Duell um die Bronzemedaille gegen Brasilien für sich. Im Finale am 2. Oktober triumphierten die US-Amerikaner über die Sowjetunion und wiederholten damit ihren Olympiasieg von 1984.

  Halbfinale Finale
       
 Sowjetunion Sowjetunion 3
 Argentinien Argentinien 0  
   
 
 Vereinigte Staaten USA 3
   Sowjetunion Sowjetunion 1
 
Platz 3
   
 Vereinigte Staaten USA 3  Argentinien Argentinien 3
 Brasilien 1968 Brasilien 0    Brasilien 1968 Brasilien 2
  Platz 5-8 Platz 5
       
 Niederlande Niederlande 3
 Schweden Schweden 2  
   
 
 Niederlande Niederlande 3
   Bulgarien 1971 Bulgarien 0
 
Platz 7
   
 Bulgarien 1971 Bulgarien 3  Schweden Schweden 3
 Frankreich Frankreich 0    Frankreich Frankreich 2
  Platz 9-12 Platz 9
       
 Italien Italien 3
 Tunesien 1859 Tunesien 0  
   
 
 Italien Italien 3
   Japan 1870Japan Japan 2
 
Platz 11
   
 Japan 1870Japan Japan 3  Tunesien 1859 Tunesien 0
 Korea Sud 1949 Südkorea 2    Korea Sud 1949 Südkorea 3

Spielplan Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vorrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Auftaktspiel der Gruppe A konnte Japan die Sowjetunion knapp besiegen (19:17 im Tiebreak), musste die sowjetische Auswahl aber wegen des schlechteren Satzverhältnisses den Gruppensieg doch noch überlassen. Der DDR-Mannschaft, im Vorjahr bei den Europameisterschaften noch Triumphator über die Sowjetunion, verpasste hingegen das Halbfinale und wurde mit nur einem Sieg gegen Japan Gruppenletzter. In Gruppe B dominierte Peru mit drei Siegen in drei Spielen. China erreichte ebenfalls das Halbfinale, während Brasilien sieglos blieb.

Gruppe A
Platz Team Sätze Punkte
1. Sowjetunion Sowjetunion 8:3 4
2. Japan 1870Japan Japan 8:6 4
3. Korea Sud 1949 Südkorea 4:7 2
4. Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 4:8 2
Gruppe B
Platz Team Sätze Punkte
1. Peru Peru 9:4 6
2. China Volksrepublik Volksrepublik China 8:4 4
3. Vereinigte Staaten USA 5:8 2
4. Brasilien 1968 Brasilien 3:9 0
20. September Japan UdSSR 3:2
Südkorea DDR 3:1
23. September DDR Japan 3:2
UdSSR Südkorea 3:0
25. September UdSSR DDR 3:0
Japan Südkorea 3:1
20. September China USA 3:0
Peru Brasilien 3:0
23. September USA Brasilien 3:2
Peru China 3:2
25. September China Brasilien 3:1
Peru USA 3:2

Finalrunde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die DDR-Auswahl erreichte mit zwei Siegen gegen die USA und Brasilien den fünften Rang. Im Halbfinale am 27. September gewann die Sowjetunion ohne Probleme gegen China und zog damit ins Finale ein. Das Gleiche gelang der Mannschaft aus Peru, die gegen Japan den dritten 3:2-Sieg in Folge erkämpfte. Das asiatische Duell um die Bronzemedaille entschied China für sich. Im Finale am 29. September erlebte Peru wieder ein Spiel bis zum Tiebreak, aber diesmal verloren die Südamerikanerinnen gegen die sowjetischen Frauen.

  Halbfinale Finale
       
 Sowjetunion Sowjetunion 3
 China Volksrepublik Volksrepublik China 0  
   
 
 Sowjetunion Sowjetunion 3
   Peru Peru 2
 
Platz 3
   
 Peru Peru 3  China Volksrepublik Volksrepublik China 3
 Japan 1870Japan Japan 2    Japan 1870Japan Japan 0
  Platz 5-8 Platz 5
       
 Brasilien 1968 Brasilien 3
 Korea Sud 1949 Südkorea 2  
   
 
 Brasilien 1968 Brasilien 1
   Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 3
 
Platz 7
   
 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR 3  Korea Sud 1949 Südkorea 2
 Vereinigte Staaten USA 1    Vereinigte Staaten USA 3

Medaillen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männer[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Spieler
1 Vereinigte Staaten USA Craig Buck, Robert Ctvrtlik, Scott Fortune, Charles Kiraly, Ricci Luyties, Douglas Partie, Jon Root, Eric Sato, Dave Saunders, Jeffrey Stork, Troy Tanner, Steve Timmons
2 Sowjetunion Sowjetunion Jaroslaw Antonow, Juri Tscherednik, Jewgeni Krassilnikow, Andrei Kusnezow, Waleri Lossew, Juryj Pantschenko, Igor Runow, Juri Sapega, Wladimir Schkurichin, Alexander Sorokolet, Raimonds Vilde, Wjatscheslaw Saizew
3 Argentinien Argentinien Daniel Castellani, Daniel Colla, Hugo Conte, Juan Cuminetti, Esteban de Palma, Alejandro Diz, Waldo Kantor, Eduardo Esteban Martínez, Raúl Quiroga, Jon Uriarte, Carlos Javier Weber, Claudio Zulianello

Frauen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Platz Land Spieler
1 Sowjetunion Sowjetunion Swetlana Korytowa, Tatjana Krainowa, Olga Kriwoschejewa, Marina Kumysch, Marina Nikulina, Walentina Ogijenko, Jelena Owtschinnikowa, Irina Parchomtschuk, Olga Schkurnowa, Tatjana Sidorenko, Irina Smirnowa, Jelena Wolkowa
2 Peru Peru Luisa Cervera, Alejandra de la Guerra, Denisse Fajardo, Miriam Gallardo, Rosa García, Sonia Heredia, Katherine Horny, Natalia Málaga, Gabriela Pérez del Solar, Cecilia Tait, Gina Torrealva, Cenaida Uribe
3 China Volksrepublik Volksrepublik China Cui Yongmei, Hou Yuzhu, Jiang Ying, Li Guojun, Li Yueming, Su Huijuan, Wang Yajun, Wu Dan, Yang Xiaojun, Yang Xilan, Zhao Hong, Zheng Meizhu
5 Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR Maike Arlt, Monika Beu, Grit Jensen, Heike Jensen, Susanne Lahme, Ute Langenau, Kathrin Langschwager, Ariane Radfan, Steffi Schmidt, Ute Steppin, Dörte Stüdemann, Brit Wiedemann

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]