Olympische Sommerspiele 2012/Leichtathletik – 1500 m (Frauen)

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Sportart Leichtathletik
Disziplin 1500-Meter-Lauf
Geschlecht Frauen
Teilnehmer 46 Athletinnen aus 26 Ländern
Wettkampfort Olympiastadion London
Wettkampfphase 6. August 2012 (Vorrunde)
8. August 2012 (Halbfinale)
10. August 2012 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Bahrain Maryam Yusuf Jamal (BRN)
RusslandRussland Tatjana Tomaschowa (RUS)
Athiopien Abeba Aregawi (ETH)
2008 2016
Das Olympiastadion von London im Jahr 2015

Der 1500-Meter-Lauf der Frauen bei den Olympischen Spielen 2012 in London wurde am 6., 8. und 10. August 2012 im Olympiastadion London ausgetragen. 46 Athletinnen nahmen teil.

Olympiasiegerin wurde Maryam Yusuf Jamal aus dem Bahrein. Die Russin Tatjana Tomaschowa gewann die Silbermedaille, Bronze ging an die Äthiopierin Abeba Aregawi.

Für Deutschland startete Corinna Harrer, die im Halbfinale ausschied.
Athletinnen aus der Schweiz, Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträgerinnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Olympiasiegerin Nancy Langat (Kenia Kenia) 4:00,03 min Peking 2008
Weltmeisterin Jenny Simpson (Vereinigte Staaten USA) 4:05,40 min Daegu 2011
Europameisterin Gamze Bulut (Turkei Türkei) 4:06,04 min Helsinki 2012
Zentralamerika und Karibik-Meisterin Sandra López (Mexiko Mexiko) 4:22,65 min Mayagüez 2011
Südamerika-Meisterin Rosibel García (Kolumbien Kolumbien) 4:22,18 min Buenos Aires 2011
Asienmeisterin Genzeb Shumi (Bahrain Bahrain) 4:15,91 min Kōbe 2011
Afrikameisterin Rababe Arafi (Marokko Marokko) 4:05,80 min Porto-Novo 2012
Ozeanienmeisterin Christina Taylor (Neuseeland Neuseeland) 4:40,21 min Cairns 2012

Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bestehende Rekorde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weltrekord Qu Yunxia (China Volksrepublik Volksrepublik China) 3:50,46 min Peking, Volksrepublik China 11. September 1993[1]
Olympischer Rekord Paula Ivan (Rumänien Rumänien) 3:53,96 min Finale OS Seoul, Südkorea 1. Oktober 1988

Die Rennen hier in London waren meist ausgerichtet auf ein schnelles Finish in der Endphase, das galt insbesondere für das Finale. So wurde der bestehende olympische Rekord auch bei diesen Spielen nicht erreicht. Die spätere Olympiadritte Abeba Aregawi aus Äthiopien verfehlte den Rekord im schnellsten Rennen, dem zweiten Halbfinale, mit ihren 4:01,03 min um 7,07 Sekunden. Zum Weltrekord fehlten ihr 10,57 Sekunden.

Rekordverbesserungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei neue Landesrekorde aufgestellt:

Anmerkungen:
Alle Zeiten in diesem Beitrag nach sind Ortszeit London (UTC±0) angegeben.

Doping und die Leidtragenden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Disziplin wurden nach und nach insgesamt acht Athletinnen, darunter vier Finalistinnen, wegen Vergehen gegen die Dopingbestimmungen disqualifiziert. Dieser Wettbewerb war somit eines der am stärksten durch Dopingvergehen belasteten Leichtathletik-Events in der olympischen Geschichte.

  • Die Marokkanerin Mariem Alaoui Selsouli, bis hierhin Weltjahresbeste 2012, war wegen Dopings kurz vor den Spielen gesperrt worden. Bei einer Kontrolle im Juli 2012 wurde sie positiv auf das Diuretikum Furosemid getestet, das zur Verschleierung von anderen Dopingsubstanzen dienen kann. Die Folge war eine Sperre für acht Jahre bis zum 24. Juli 2020[2]
  • Im Mai 2013 wurde öffentlich, dass bei der Türkin Aslı Çakır Alptekin, die mit 4:10,23 min als Erste ins Ziel gekommen war, Blutwerte, die auf Doping hinweisen, gefunden wurden.[3] Da der türkische Verband keine Sperre verhängte, klagte der Weltleichtathletikverband vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS. Im August 2015 kam es zu einer Entscheidung: Alptekin wurde für acht Jahre gesperrt, ihre Ergebnisse ab dem 29. Juli 2010 wurden annulliert.[4]
  • Die zunächst siebtplatzierte Belarussin Natallja Karejwa hatte ihren Biologischen Pass manipuliert, was ihre Sperre bis August 2016 sowie die Streichung ihrer Resultate seit 2010 nach sich zog.[5]
  • Derselbe Vorwurf betraf auch die ursprünglich neuntplatzierte Russin Jekaterina Kostezkaja, die im August 2011 auffällig geworden war. Sie erhielt eine Sperre bis Januar 2015, ihre Resultate seit 2011 wurde gestrichen.[5]
  • Ende März 2017 wurde auch die zunächst nachgerückte Siegerin Gamze Bulut aus der Türkei wegen Blutunregelmäßigkeiten in ihrem Blutpass vom Weltleichtathletikverband gesperrt, die Goldmedaille wurde ihr aberkannt.[6]
  • Die im Vorlauf ausgeschiedene Ukrainerin Anschelika Schewtschenko wurde nach Entscheidung des Weltleichtathletikverbands wegen Verstoßes gegen die Antidopingbestimmungen vom 17. Februar 2015 an für zwei Jahre gesperrt. Ihre seit dem 2. Juli 2011 bis einschließlich 2013 erzielten Resultate wurden annulliert.[7] Dazu gehörten auch ihre Ergebnisse, die sie hier in London über 800 Meter erreicht hatte.
  • Eine weitere im Vorlauf ausgeschiedene Ukrainerin, die gegen die Antidopingbestimmungen verstoßen hatte, war Hanna Mischtschenko. Ihre von Juni 2012 bis 2016 erzielten Resultate wurden wegen Irregularitäten in ihrem Biologischen Pass annulliert.[8]
  • Der im Vorlauf ausgeschiedenen Russin Jekaterina Myrnowa wurden ebenfalls Irregularitäten in ihrem Biologischer Pass nachgewiesen. Alle ihre von 2011 bis 2015 erzielten Resultate wurden ihr aberkannt.[9]

Bei so vielen Dopingfällen gab es natürlich zahlreiche Athletinnen, die teilweise erheblich benachteiligt wurden.

  • Läuferinnen, die mehreren Jahren Verspätung ihre Medaillen erhielten:
    • Maryam Yusuf Jamal, Bahrain – Sie wurde erst mit mehreren Jahren Verspätung als Olympiasiegerin anerkannt.
    • Tatjana Tomaschowa, Russland – Sie konnte erst mit mehreren Jahren Verspätung ihre Silbermedaille in Empfang nehmen, nachdem sie zunächst als Vierte medaillenlos geblieben war. An der Siegerehrung konnte sie nicht teilnehmen.
    • Abeba Aregawi, Äthiopien – Ihr wurde erst mit mehreren Jahren Verspätung die Bronzemedaille zugesprochen. Außerdem konnte auch sie nicht an der Siegerehrung teilnehmen.
  • Läuferinnen, denen in den Vorläufen und Halbfinals ein Weiterkommen verwehrt wurde:
    • Hilary Stellingwerff, Kanada – Sie hätte aufgrund ihrer Platzierung als Vierte des ersten Halbfinals im Finale starten dürfen.
    • Corinna Harrer, Deutschland – Auch sie hatte sich aufgrund ihrer Platzierung als Fünfte des ersten Halbfinals eigentlich die Startberechtigung für das Finale erlaufen.
    • Siham Hilali, Marokko – Sie wäre aufgrund ihrer im zweiten Halbfinale erzielten Zeit im Finale startberechtigt gewesen.
    • Zoe Buckman, Australien – Auch ihre im zweiten Halbfinale erzielte Zeit hätte für eine Finalteilnahme ausgereicht.
    • Genzeb Shumi, Bahrain – Sie hätte aufgrund ihrer Platzierung als Sechste des zweiten Vorlaufs im Halbfinale starten dürfen.
    • Faith Kipyegon, Kenia – Auch sie wäre aufgrund ihrer Platzierung als Sechste des dritten Vorlaufs im Halbfinale startberechtigt gewesen.
    • Genzebe Dibaba, Äthiopien – Sie wäre über ihre im dritten Vorlauf erzielte Zeit im Halbfinale startberechtigt gewesen.
    • Marina Munćan, Serbien – Auch sie hätte sich über ihre im ersten Vorlauf erzielte Zeit für das Halbfinale qualifiziert.

Vorläufe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wurden drei Vorläufe durchgeführt. Für das Halbfinale qualifizierten sich pro Lauf die ersten sechs Athletinnen (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die sechs Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter.

Vorlauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Szene aus dem ersten Vorlauf (v. r. n. l.):
Hellen Obiri, Maryam Yusuf Jamal, Hannah England, Corinna Harrer, Shannon Rowbury, Abeba Aregawi, Tatjana Tomaschowa, Marina Munćan, Hilary Stellingwerff, Btissam Lakhouad, Lucy van Dalen, Anschelika Schewtschenko, Natalia Rodríguez, Tereza Capkova, Tuğba Karakaya, Lucia Klocová

6. August 2012, 11:50 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
01 Abeba Aregawi Athiopien Äthiopien 4:04,55
02 Tatjana Tomaschowa Russland Russland 4:05,10
03 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:05,39
04 Hellen Obiri Kenia Kenia 4:05,40
05 Hannah England Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:05,73
06 Hilary Stellingwerff Kanada Kanada 4:05,79
07 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:06,03
08 Lucy van Dalen Neuseeland Neuseeland 4:07,04
09 Lucia Klocová Slowakei Slowakei 4:07,79 NR
10 Corinna Harrer Deutschland Deutschland 4:07,83
11 Marina Munćan Serbien Serbien 4:11,25 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
12 Tereza Capkova Tschechien Tschechien 4:12,15
13 Natalia Rodríguez Spanien Spanien 4:16,18
14 Tuğba Karakaya Turkei Türkei 4:29,21
DNF Btissam Lakhouad Marokko Marokko
DOP Anschelika Schewtschenko Ukraine Ukraine 4:12,97 [7]

Im ersten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Vorlauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Meskerem Assefa – ausgeschieden als Siebte des zweiten Vorlaufs

6. August 2012, 12:01 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
01 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:13,32
02 Siham Hilali Marokko Marokko 4:13,34
03 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:13,72
04 Kaila McKnight Australien Australien 4:13,80
05 Jennifer Simpson Vereinigte Staaten USA 4:13,81
06 Genzeb Shumi Bahrain Bahrain 4:14,02 eigentlich für das Finale qualifiziert
07 Meskerem Assefa Athiopien Äthiopien 4:15,52
08 Eunice Sum Kenia Kenia 4:19,17
09 Sonja Roman Slowenien Slowenien 4:19,46
10 Eliane Sahlinirina Madagaskar Madagaskar 4:19,46
11 Renata Pliś Polen Polen 4:19,62
12 Chancel Ilunga Sankuru Kongo Demokratische Republik Demokratische Republik Kongo 5:05,25
DOP Aslı Çakır Alptekin Turkei Türkei 4:13,64 [4] für das Halbfinale zugelassen
DOP Jekaterina Myrnowa Russland Russland 4:13,86 [9]
DNS Ingvill Nakestad Bovim Norwegen Norwegen

Weitere im zweiten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Vorlauf 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Faith Kipyegon schied als Sechste des dritten Vorlaufs nur aus, weil eine gedopte Läuferin vor ihr lag

6. August 2012, 12:12 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
01 Morgan Uceny Vereinigte Staaten USA 4:06,87
02 Mimi Belete Bahrain Bahrain 4:07,01
03 Laura Weightman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:07,29
04 Nicole Sifuentes Kanada Kanada 4:07,65
05 Zoe Buckman Australien Australien 4:07,83
06 Faith Kipyegon Kenia Kenia 4:08,78 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
07 Genzebe Dibaba Athiopien Äthiopien 4:11,15 eigentlich für das Halbfinale qualifiziert
08 Janet Achola Uganda Uganda 4:11,64
09 Isabel Macías Spanien Spanien 4:13,07
10 Betlhem Desalegn Vereinigte Arabische Emirate Vereinigte Arabische Emirate 4:14,07
11 Gladys Landaverde El Salvador El Salvador 4:18,26 NR
DOP Gamze Bulut Turkei Türkei 4:06,69 [6] für das Halbfinale zugelassen
DOP Natallja Karejwa Belarus Belarus 4:06,87 [5] für das Halbfinale zugelassen
DOP Jekaterina Kostezkaja Russland Russland 4:06,94 [5] für das Halbfinale zugelassen
DOP Hanna Mischtschenko Ukraine Ukraine 4:13,63 [8]

Weitere im dritten Vorlauf ausgeschiedene Läuferinnen:

Halbfinale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den beiden Halbfinalläufen qualifizierten sich pro Lauf die ersten fünf Athletinnen für das Finale (hellblau unterlegt). Darüber hinaus kamen die zwei Zeitschnellsten, die sogenannten Lucky Loser (hellgrün unterlegt), weiter. Bedingt durch Zeitgleichheit im zweiten Halbfinale wurden es schließlich drei zeitschnellste Sportlerinnen, die das Finale erreichten.

Lauf 1[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Läuferinnen unterwegs im ersten Halbfinale

8. August 2012, 19:45 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
01 Morgan Uceny Vereinigte Staaten USA 4:05,34
02 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:05,35
03 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:05,47
04 Hilary Stellingwerff Kanada Kanada 4:05,57 eigentlich für das Finale qualifiziert
05 Corinna Harrer Deutschland Deutschland 4:05,70 eigentlich für das Finale qualifiziert
06 Mimi Belete Bahrain Bahrain 4:05,91
07 Hannah England Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:06,35
08 Nuria Fernández Spanien Spanien 4:06,57
09 Lucy van Dalen Neuseeland Neuseeland 4:06,97
10 Kaila McKnight Australien Australien 4:08,44
DOP Aslı Çakır Alptekin Turkei Türkei 4:05,11 [4] für das Finale zugelassen
Jekaterina Kostezkaja Russland Russland 4:05,32 [5] für das Finale zugelassen

Im ersten Halbfinale ausgeschiedene Läuferinnen:

Lauf 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

8. August 2012, 19:56 Uhr

Die hier erzielte Zeit von 4:02,99 min berechtigte eigentlich nur eine Läuferin über die Zeitqualifikation zur Teilnahme am Finale. Da Laura Weightman und Lucia Klocová zeitgleich mit genau diesem Ergebnis ins Ziel kamen, wurde beide Starterinnen zum Finale zugelassen.

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
01 Abeba Aregawi Athiopien Äthiopien 4:01,03
02 Tatjana Tomaschowa Russland Russland 4:02,10
03 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:02,18
04 Hellen Obiri Kenia Kenia 4:02,30
05 Laura Weightman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:02,99
06 Lucia Klocová Slowakei Slowakei 4:02,99 NR
07 Siham Hilali Marokko Marokko 4:04,79 eigentlich für das Finale qualifiziert
08 Zoe Buckman Australien Australien 4:05,03 eigentlich für das Finale qualifiziert
09 Nicole Sifuentes Kanada Kanada 4:06,33
10 Jennifer Simpson Vereinigte Staaten USA 4:06,89
DOP Gamze Bulut Turkei Türkei 4:01,18 [6] für das Finale zugelassen
DOP Natallja Karejwa Belarus Belarus 4:02,37 [5] für das Finale zugelassen

Finale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Maryam Yusuf Jamal gewann Gold in einem rein
auf den Sprt ausgerichteten Rennen

10. August 2012, 20:55 Uhr

Platz Name Nation Zeit (min) Anmerkung
1 Maryam Yusuf Jamal Bahrain Bahrain 4:10,74
2 Tatjana Tomaschowa Russland Russland 4:10,90
3 Abeba Aregawi Athiopien Äthiopien 4:11,03
4 Shannon Rowbury Vereinigte Staaten USA 4:11,26
5 Lucia Klocová Slowakei Slowakei 4:12,64
6 Lisa Dobriskey Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:13,02
7 Laura Weightman Vereinigtes Konigreich Großbritannien 4:15,60
8 Hellen Obiri Kenia Kenia 4:16,57
DNF Morgan Uceny Vereinigte Staaten USA
DOP Aslı Çakır Alptekin Turkei Türkei 4:10,23 [4]
Gamze Bulut Turkei Türkei 4:10,40 [6]
Natallja Karejwa Belarus Belarus 4:11,58 [5]
Jekaterina Kostezkaja Russland Russland 4:12,90 [5]

Im Finale trafen zwei US-Amerikanerinnen und zwei Athletinnen aus Großbritannien auf jeweils eine Athletin aus Äthiopien, Bahrain, Kenia, Russland und der Slowakei. Darüber hinaus waren mit zwei Türkinnen, einer Russin und einer Belarussin auch vier Dopingsünderinnen unter den Finalteilnehmerinnen.

Der Ausgang dieses Rennens schien ziemlich offen, die Läuferinnen, die bei den letzten Großveranstaltungen ganz vorne gelegen hatten, waren in diesem Finale nicht dabei.

Das Tempo des Finals war nicht hoch, sodass das Feld der Läuferinnen bis zur letzten Runde zusammenblieb. Die erste Runde wurde in 1:15,12 min durchlaufen. Dann wurde es ein wenig zügiger – zweite Runde 1:08,85 min. Auf den dritten vierhundert Metern wurde es dann richtig schnell – dritte Runde 1:02,91 min. Zu Beginn der Schlussrunde kam die US-Amerikanerin Morgan Uceny in dem immer noch dichten Feld durch eine Berührung zu Fall und gab das Rennen auf.

Dreihundert Meter vor dem Ziel zog das Tempo immer weiter an. Die Türkin Gamze Bulut übernahm die Führung. Bald wurde sie von ihrer Teamkollegin Aslı Çakır Alptekin abgelöst. Hinter den beiden gedopten Türkinnen folgten Abeba Aregawi aus Äthiopien und Maryam Jamal aus Bahrain. Auf der Zielgeraden entwickelte sich aufgrund des langsamen Tempos zuvor ein sehr schnelles Finish, Çakır setzte sich letztendlich durch. Die zwischenzeitlich auf Rang vier zurückgefallene Bulut eroberte fünfzig Meter vor dem Ziel den zweiten Platz und als Dritte kam Jamal ins Ziel.

Doch bei dieser Reihenfolge blieb es nicht, die beiden gedopten Türkinnen auf den Rängen eins und zwei wurden später disqualifiziert – siehe Abschnitt „Doping“ oben. Olympiasiegerin wurde Maryam Yusuf Jamal vor der Russin Tatjana Tomaschowa. Bronze ging schließlich an die Äthiopierin Abeba Aregawi. Die Ränge vier und fünf belegten in dieser Reihenfolge die US-Amerikanerin Shannon Rowbury und die Slowakin Lucia Klocová

Maryam Yusuf Jamal wurde die erste Olympiasiegerin und gleichzeitig erste Medaillengewinnerin für den Wüstenstaat Bahrain bei Olympischen Spielen.

Videolinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, 1500 m - Women, sport-record.de, abgerufen am 9. April 2022
  2. 2012: Prominenter Doping-Fall aus Marokko: Mariem Alaoui Selsouli, lawm.sportschau.de 17. August 2015, abgerufen am 9. April 2022
  3. Simon Hart, London Olympic 1,500m champion Asli Cakir Alptekin facing life ban after doping charge von, in: The Daily Telegraph 3. Mai 2013, telegraph.co.uk (englisch), abgerufen am 9. April 2022
  4. a b c d Turkey’s Asli Cakir Alptekin stripped of Olympic 1500m title for doping, in: The Guardian 17. August 2015, theguardian.com (englisch), abgerufen am 9. April 2022
  5. a b c d e f g h Verratene Betrüger, verzweifelte Opfer. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung 8. März 2016, faz.net, abgerufen am 9. April 2022
  6. a b c d Doping – auch neue Siegerin Bulut muss Olympiagold abgeben. In: Hamburger Abendblatt 29. März 2017, abendblatt.de, abgerufen am 9. April 2022
  7. a b Anzhelika Shevchenko in the World Championships, olympiandatabase.com (englisch), abgerufen am 9. April 2022
  8. a b Hanna Mishchenko, Biographical information, olympedia.org (englisch), abgerufen am 9. April 2022
  9. a b Yekaterina Martynova, Biographical information, olympedia.org (englisch), abgerufen am 9. April 2022