Olympische Winterspiele 1968/Ski Alpin – Abfahrt (Männer)

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Sportart Ski Alpin
Disziplin Abfahrt
Geschlecht Männer
Teilnehmer 86 Athleten aus 29 Ländern
Wettkampfort Chamrousse
Wettkampfphase 9. Februar 1968
Siegerzeit 1:59,85 min
Medaillengewinner
Frankreich Jean-Claude Killy (FRA)
Frankreich Guy Périllat (FRA)
Schweiz Jean-Daniel Dätwyler (SUI)
1960 1972
Wettbewerbe im Ski Alpin bei den
Olympischen Winterspielen 1968
Abfahrt Frauen Männer
Riesenslalom Frauen Männer
Slalom Frauen Männer

Die Abfahrt im Ski Alpin der Männer bei den Olympischen Winterspielen 1968 wurde am 9. Februar um 12:00 Uhr Patscherkofel ausgetragen. Der Höhenunterschied von Start und Ziel betrug 840 Meter und war 2,890 Kilometer lang.

Am Start waren 86 Läufer aus 29 Ländern, von denen 73 ins Ziel kamen. Das zuerst am 8. Februar mit Start um 12 Uhr vorgesehene Rennen musste wegen Nebels um einen Tag verschoben werden. Es waren vorerst noch die beiden Vorläufer Andreas Sprecher und Rudolf Sailer ins Ziel gekommen, doch dann hatte der Sturm von einer Minute zur anderen eine derartige Heftigkeit erreicht, dass es keine Startfreigabe für Guy Périllat (Nr. 1) gab. Vorerst entschied die Jury auf eine Verschiebung von jeweils zehn Minuten, um 12:30 Uhr aber aus Sicherheitsgründen auf die Absage.[1][2]

Killy hatte das „Nonstop-Training“ gewonnen, ihm als Techniker lag diese Strecke mit 29 % Durchschnittsgefälle (höchstes Gefälle 65 %) mit ihren heiklen Kurven, häufigen Buckeln und tückischen Steilwänden am besten. Olympiasieger Zimmermann hatte in allen Trainings nicht überzeugt, war aber trotzdem von der österreichischen Teamführung statt Rudolf Sailer aufgestellt worden. Allerdings waren alle ÖSV-Läufer etwas skeptisch.[3]

Périllat hatte vorerst vor Dätwyler (Nr. 4), Messner (Nr. 9) und Schranz (Nr. 11) geführt, ehe Killy mit Nr. 14 kam. Bei der Zwischenzeit betrug sein Vorsprung auf Périllat rund eine Sekunde, der in den flachen Partien der unteren Streckenhälfte wegen falsch gewachster Skier bis auf acht Hundertstel zusammenschmolz. Dem im Abfahrtsweltcup führenden Nenning, der zuvor sowohl am Lauberhorn als auch am Hahnenkamm gewonnen hatte, gelang keine gute Fahrt: Als er mit Nr. 10 ins Ziel kam, war er bereits Fünfter. Bill Kidds Start schien ungewiss; er war beim Training schwer zu Sturz gekommen und hatte sich am Knöchel verletzt, den er sich zwei Jahre zuvor in Kitzbühel gebrochen hatte. Dank der Startverschiebung um einen Tag ging er ins Rennen (Nr. 12), mehr als 2:03,40 Minuten waren für ihn unter diesen Umständen nicht möglich.[4]

Ergebnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rang # Athlet Nation Zeit (min) Defizit (s)
1 14 Jean-Claude Killy Frankreich Frankreich 1:59,85
2 1 Guy Périllat Frankreich Frankreich 1:59,93 +0,08
3 4 Jean-Daniel Dätwyler Schweiz Schweiz 2:00,32 +0,47
4 9 Heinrich Messner Osterreich Österreich 2:01,03 +1,18
5 11 Karl Schranz Osterreich Österreich 2:01,89 +2,04
6 3 Ivo Mahlknecht Italien Italien 2:02,00 +2,15
7 21 Gerhard Prinzing Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 2:02,10 +2,25
8 13 Bernard Orcel Frankreich Frankreich 2:02,22 +2,37
9 10 Gerhard Nenning Osterreich Österreich 2:02,31 +2,46
10 2 Edmund Bruggmann Schweiz Schweiz 2:02,36 +2,51
11 6 Gerhard Mussner Italien Italien 2:02,50 +2,65
12 28 Ludwig Leitner Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 2:02,54 +2,69
13 5 Egon Zimmermann Osterreich Österreich 2:02,55 +2,70
14 8 Josef Minsch Schweiz Schweiz 2:02,76 +2,91
15 7 Franz Vogler Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 2:02,94 +3,09
16 27 Dumeng Giovanoli Schweiz Schweiz 2:02,98 +3,13
17 24 Bjarne Strand Norwegen Norwegen 2:03,20 +3,35
18 12 Billy Kidd Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:03,40 +3,55
19 19 Dieter Fersch Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland 2:03,41 +3,56
20 15 Léo Lacroix Frankreich Frankreich 2:03,86 +4,01
21 20 Dennis McCoy Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 2:04,82 +4,97
22 23 Teresio Vachet Italien Italien 2:04,90 +5,05
23 44 Jon Terje Øverland Norwegen Norwegen 2:05,34 +5,49
24 30 Malcolm Milne Australien Australien 2:05,36 +5,51
25 42 Jeremy Palmer-Tomkinson Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:05,43 +5,58
26 57 Andrzej Bachleda-Curuś Polen 1944 Polen 2:05,48 +5,63
27 48 Wayne Henderson Kanada Kanada 2:05,56 +5,71
28 18 Renato Valentini Italien Italien 2:05,61 +5,76
29 41 Rune Lindström Schweden Schweden 2:05,69 +5,84
30 40 Ulf Ekstam Finnland Finnland 2:06,14 +6,29
31 31 Gerry Rinaldi Kanada Kanada 2:06,30 +6,45
32 45 Aurelio García Spanien 1945 Spanien 2:06,84 +6,99
33 47 Josef Gassner Liechtenstein 1937 Liechtenstein 2:06,91 +7,06
34 63 Lasse Hamre Norwegen Norwegen 2:06,93 +7,08
35 43 Milan Pažout Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:07,45 +7,60
36 38 Jaroslav Janda Tschechoslowakei Tschechoslowakei 2:07,71 +7,86
37 50 Wolfgang Ender Liechtenstein 1937 Liechtenstein 2:08,08 +8,23
38 62 Francisco Fernández Ochoa Spanien 1945 Spanien 2:08,67 +8,82
39 53 Luciano del Cacho Spanien 1945 Spanien 2:08,85 +9,00
40 92 Wiktor Beljakow Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:09,32 +9,47
41 46 Andrej Klinar Jugoslawien Jugoslawien 2:09,61 +9,76
42 54 Robert Palmer Neuseeland Neuseeland 2:09,79 +9,94
43 68 Per-Olov Richardsson Schweden Schweden 2:09,83 +9,98
44 61 Ian Todd Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:10,00 +10,15
45 73 Tsuneo Noto Japan 1870Japan Japan 2:10,32 +10,47
46 71 Mario Vera Chile Chile 2:10,44 +10,59
47 69 Jože Gazvoda Jugoslawien Jugoslawien 2:10,51 +10,66
48 64 Ryszard Ćwikła Polen 1944 Polen 2:10,63 +10,78
49 72 Andrey Belokrinkin Sowjetunion 1955 Sowjetunion 2:10,98 +11,13
50 67 Luke O’Reilly Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:10,99 +11,14
51 58 Blaž Jakopič Jugoslawien Jugoslawien 2:11,00 +11,15
52 56 Antonio Campaña Spanien 1945 Spanien 2:11,11 +11,26
53 70 Jeremy Bujakowski Indien Indien 2:11,82 +11,97
54 74 Yoshiharu Fukuhara Japan 1870Japan Japan 2:14,09 +14,24
55 96 Gustavo Ezquerra Argentinien Argentinien 2:17,11 +17,26
56 59 David Borradaile Vereinigtes Konigreich Großbritannien 2:17,31 +17,46
57 90 Roberto Thostrup Argentinien Argentinien 2:17,35 +17,50
58 86 Richard Leatherbee Chile Chile 2:17,86 +18,01
59 93 Hitonari Maruyama Japan 1870Japan Japan 2:18,04 +18,19
60 87 Félipe Briones Chile Chile 2:18,07 +18,22
61 91 Thomas Huppert Neuseeland Neuseeland 2:18,29 +18,44
62 98 Dan Cristea Rumänien 1965 Rumänien 2:18,52 +18,67
63 89 Petar Angelow Bulgarien 1948 Bulgarien 2:18,71 +18,86
64 88 Juichi Maruyama Japan 1870Japan Japan 2:19,33 +19,48
65 78 Dorin Munteanu Rumänien 1965 Rumänien 2:22,53 +22,68
66 81 Lotfollah Kia Shemshaki Iran 1964 Iran 2:23,60 +23,75
67 100 Özer Ateşçi Turkei Türkei 2:25,18 +25,33
68 103 Fayzollah Band Ali Iran 1964 Iran 2:27,07 +27,22
69 102 Ovaness Meguerdonian Iran 1964 Iran 2:30,25 +30,40
70 97 Athanasios Tsimikalis Königreich Griechenland Griechenland 2:36,93 +37,08
71 101 Mehmet Yıldırım Turkei Türkei 2:40,79 +40,94
72 79 Dimitrios Pappos Königreich Griechenland Griechenland 2:44,10 +44,25
73 82 Ali Saveh Iran 1964 Iran 2:47,88 +48,03
17 Jere Elliott Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten DNF
22 Rod Hebron Kanada Kanada DNF
26 Jim Barrows Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten DNF
29 Eberhard Riedel Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR DNF
49 Otto Tschudi Norwegen Norwegen DNF
60 Hans-Walter Schädler Liechtenstein 1937 Liechtenstein DNF
80 Arnold Beck Liechtenstein 1937 Liechtenstein DNF
83 Bahattin Topal Turkei Türkei DNF
99 Mehmet Gökcan Turkei Türkei DNF
25 Peter Duncan Kanada Kanada DSQ
39 Raimo Manninen Finnland Finnland DSQ
55 Wassili Melnikow Sowjetunion 1955 Sowjetunion DSQ
95 Murray Gardner Neuseeland Neuseeland DSQ
77 Hernan Briones Chile Chile DNS
94 Michael Dennis Neuseeland Neuseeland DNS

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Die Naturgewalten erzwangen Absage. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Februar 1968, S. 16.
  2. Abfahrtslauf wird heute stattfinden. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 9. Februar 1968, S. 16.
  3. Jean-Claude Killy oder die Österreicher? In: Arbeiter-Zeitung. Wien 8. Februar 1968, S. 14.
  4. Skikönig Jean-Claude Killy schlug zu. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 10. Februar 1968, S. 14.