Operation Schwarze Krabbe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Operation Schwarze Krabbe
Originaltitel Svart krabba
Produktionsland Schweden
Originalsprache Schwedisch
Erscheinungsjahr 2022
Länge 110 Minuten
Altersempfehlung ab 16[1]
Stab
Regie Adam Berg
Drehbuch Adam Berg,
Pelle Rådström
Produktion Malin Idevall,
Mattias Montero
Musik Dead People
Kamera Jonas Alarik
Schnitt Kristofer Nordin
Besetzung
Synchronisation

Operation Schwarze Krabbe (Originaltitel Svart krabba, internationaler englischsprachiger Titel Black Crab) ist ein Action-Thriller von Adam Berg, der am 18. März 2022 weltweit in das Programm von Netflix aufgenommen wurde. Der Film basiert auf dem Roman Eis von Jerker Virdborg.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In einer postapokalyptischen Welt (Dystopie) herrscht Krieg. Die Soldatin Caroline Edh wird zusammen mit den Soldaten Malik, Karimi und Granvik von Oberst Raad für eine Sondermission namens „Schwarze Krabbe“ ausgewählt: Sie sollen unter der Führung von Hauptmann Forsberg und Leutnant Nylund zwei Kapseln mit geheimem Inhalt in eine Forschungsstation bringen. Der Feind droht ihr Land zu überrennen und der Inhalt der Kapseln soll dem Krieg die entscheidende Wendung geben. Die Forschungsstation liegt etwa 185 km vom Festland entfernt und muss auf Schlittschuhen über ein zugefrorenes Archipel erreicht werden, da es hinter den feindlichen Linien liegt und das Eis für Fahrzeuge zu dünn ist. Edh erkennt, dass es sich um ein Selbstmordkommando handelt, woraufhin Raad ihr verspricht, dass sie ihre Tochter Vanja nach dem erfolgreichen Abschluss der Mission in der Forschungsstation wiedersehen werde – immer wieder zeigen kurze Rückblenden, wie Edh mit Vanja den Ausbruch des Kriegs erlebt, dabei von ihr getrennt wird und sie seither nicht mehr gesehen hat.

Als das Team sich vorbereitet, wird ihre Station vom Feind angegriffen, so dass sie überhastet aufbrechen müssen. Im Dunkeln können die sechs Soldaten auf ihren Schlittschuhen über das Eis entkommen. Plötzlich bricht Forsberg, die in ihrem Rucksack die beiden Kapseln mitführt, ins Eis ein. Geistesgegenwärtig wirft Edh ihre Ausrüstung ab und springt ins eiskalte Wasser, schneidet Forsberg den Rucksack ab und schafft es zurück zum Eisloch, während Forsberg ertrinkt. Auf einer Insel finden sie ein verlassenes Haus, wo sie sich aufwärmen. Als Karimi im Freien mit dem Funkgerät hantiert, taucht ein feindlicher Hubschrauber auf, so dass sie flüchten müssen. Karimi gerät dabei unter Verdacht, sie an den Feind verraten zu haben. Nylund entscheidet, dass er nicht sofort getötet wird, sondern sie ohne seine Waffen begleiten muss.

Auf dem weiteren Weg übers Eis stoßen sie auf ein Haus auf einer Insel, in dem ein älteres Paar lebt, das sich der vorangegangenen Evakuierung entzogen hat. Beim gemeinsamen Abendessen kommt es zu einer Schießerei, bei dem die Alten sowie Karimi getötet werden und Malik angeschossen wird. Es stellt sich heraus, dass Karimi doch kein Verräter war. Nach einer weiteren Etappe auf dem Eis rasten sie in einem eingefrorenen Schiffswrack, wo der stark blutende Malik keine Hoffnung mehr hat und sich erschießt. Daraufhin öffnet Granvik eine der Kapseln, deren Inhalt ein Fläschchen mit offensichtlich biotoxischem Inhalt ist. Getrieben von der Aussicht auf ein Wiedersehen mit ihrer Tochter besteht Edh darauf, die Kapseln wie befohlen in der Forschungsstation abzuliefern, trotz des Widerstands von Nylund und Granvik, die befürchten, dass der Kampfstoff eine Unzahl von Menschen das Leben kosten würde. Edh macht sich mit den Kapseln alleine wieder auf den Weg. Als sie ins Eis einzubrechen droht, wird sie von ihren Kameraden gerettet. Dabei werden sie vom Ufer aus von einem Maschinengewehrschützen angegriffen, doch Granvik kann ihn ausschalten. Nachdem sie in dessen Kampfstand übernachtet haben, wacht Edh anderntags auf und stellt fest, dass Nylund sich mit den Kapseln davongemacht hat. Sie und Granvik werden von einem feindlichen Trupp angegriffen, können jedoch alle Gegner ausschalten, wobei Granvik getötet und Edh verwundet wird.

Edh verfolgt Nylund auf dem Eis, der den Rand der Eisfläche erreichen und die Kapseln im offenen Meer versenken will. Sie schießt ihn an, nimmt ihm die Kapseln ab und erreicht mit letzter Kraft die Forschungsstation. Sie erwacht dort in der Krankenstation und wurde inzwischen medizinisch versorgt, ebenso wie Nylund. Beide erhalten von der Admiralin Nordh eine Beförderung und Orden. Als Nordh Edh eröffnet, dass das versprochene Wiedersehen mit ihrer Tochter eine Lüge war, um sie zu motivieren, die Kapseln unter allen Umständen ans Ziel zu bringen, ist Edh wütend. Sie gesteht Nylund ihren Fehler ein, die Kapseln nicht vernichtet zu haben, als sie Gelegenheit dazu hatten. Beide dringen in das Labor der Station ein, nehmen die beiden Fläschchen mit dem Biokampfstoff an sich, aktivieren den Evakuierungsalarm und mischen sich unter die Stationsbesatzung, um zum Flugdeck zu gelangen. Hier wird Edh von Nordhs Soldaten gestellt. Sie hat inzwischen die Fläschchen mit Klebeband an einer Handgranate befestigt, stürzt sich vom Flugdeck und stirbt bei der Explosion der Granate, wobei der Kampfstoff zerstört wird. Nylund, der auf Edhs Wunsch in einen Evakuierungshubschrauber gestiegen ist, blickt ihr beim Davonfliegen wehmütig nach.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film basiert auf einem Roman von Jerker Virdborg

Der Film basiert auf dem Roman Eis (Originaltitel Svart krabba) von Jerker Virdborg aus dem Jahr 2002.[2]

Regie führte Adam Berg, der gemeinsam mit Pelle Rådström auch Virdborgs Roman für den Film adaptierte.

Die Musik für den Film steuerte Dead People bei. Das Soundtrack-Album mit insgesamt 15 Musikstücken wurde zum Start bei Netflix von Maisie Music Publishing als Download veröffentlicht.[3]

Die Premiere des Films erfolgte Anfang Februar 2022 beim Göteborg International Film Festival. Am 18. März 2022 wurde der Film weltweit in das Programm von Netflix aufgenommen.[4]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Insgesamt stieß der Film bei den Kritikern auf geteiltes Echo.[5]

Regisseur und Co-Autor hätten aus der Romanvorlage „einen fesselnden Thriller geschaffen“, schreibt Matthias Halbig für das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Zwar sei die Story „nicht durchweg plausibel“, die Ausführung des Films mit seiner „Antikriegsmessage“ dennoch gelungen.[6]

Als spannenden Actionfilm, den man aber „zum größten Teil vergessen“ könne, rezensiert Charles Bramesco im Guardian Operation Schwarze Krabbe. Weil der Film darauf verzichte, die Hintergründe des dargestellten Krieges zu erklären, sei der Zuschauer am Ende „zu sehr damit beschäftigt, darüber nachzudenken, wozu das alles gut sein soll.“ Der Film sei „eine pazifistische Parabel, die sich mutig gegen nichts stellt.“[7]

In den Allzeit-Charts befindet sich Schwarze Krabbe mit insgesamt 94,1 Millionen Abrufstunden auf Platz 3 unter den nicht-englischsprachigen Filmen im Programm von Netflix.[8]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Guldbagge 2023

  • Auszeichnung für die Beste Kamera (Jonas Alarik)
  • Auszeichnung für die Besten visuellen Effekte (Simon Sandrin)
  • Auszeichnung für das Beste Szenenbild (Linda Janson)[9]

Synchronisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die deutsche Synchronisation entstand nach einem Dialogbuch und der Dialogregie von Robert Kotulla im Auftrag vom CSC-Studio, Hamburg.[10]

Noomi Rapace spielt Caroline Edh, Ardalan Esmaili ihren Kameraden Karimi
Noomi Rapace spielt Caroline Edh, Ardalan Esmaili ihren Kameraden Karimi
Noomi Rapace spielt Caroline Edh, Ardalan Esmaili ihren Kameraden Karimi
Darsteller Synchronsprecher Rolle
Noomi Rapace Sandra Schwittau Caroline Edh
Erik Enge Flemming Stein Granvik
Ardalan Esmaili Matthias Deutelmoser Karimi
Dar Salim Nicolas König Malik
Jakob Oftebro Jesse Grimm Nylund
David Dencik Volker Hanisch Raad

Buchvorlage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jerker Virdborg: Svart krabba. Norstedt Förlag, 2002. ISBN 9789170010163
  • Jerker Virdborg: Eis. Aus dem Schwedischen übersetzt von Susan Bindermann und Pär Hakeman, Reclam Leipzig, 2005. ISBN 9783379008129

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Operation Schwarze Krabbe bei Netflix, abgerufen am 1. Mai 2022.
  2. Carola Wiemers: „Eis“. In: Deutschlandfunk Kultur, 9. März 2002.
  3. 'Black Crab' Soundtrack Album Released. In: filmmusicreporter.com, 18. März 2022.
  4. Petrana Radulovic: Netflix announces every new movie coming to the service in 2022. In: polygon.com, 3. Februar 2022.
  5. Black Crab. In: Rotten Tomatoes. Fandango, abgerufen am 19. März 2022 (englisch).
  6. Matthias Halbig: "Operation Schwarze Krabbe" : Antikriegsfilm bei Netflix. In: Redaktionsnetzwerk Deutschland. Abgerufen am 11. April 2022.
  7. Charles Bramesco: Black Crab review – Sweden goes to war in throwaway Netflix thriller. In: The Guardian. 17. März 2022, abgerufen am 11. April 2022 (englisch).
  8. Michael Müller: Netflix-Wochencharts: „Im Westen nichts Neues“ in nicht-englischer Allzeit-Top-Ten. In: Blickpunkt:Film, 8. November 2022.
  9. Scott Roxborough: 'Triangle of Sadness' Cleans Up at Sweden’s Guldbagge Awards. In: The Hollywood Reporter, 24. Januar 2023.
  10. Operation Schwarze Krabbe in der Deutschen Synchronkartei