Organ (Biologie)

1 Speiseröhre
2 Luftröhre
3 Tracheallunge
4 rudimentäre linke Lunge
5 rechte Lunge
6 Herz
7 Leber
8 Magen
9 Luftsack
10 Gallenblase
11 Bauchspeicheldrüse
12 Milz
13 Darm
14 Hoden
15 Nieren
Ein Organ (von altgriechisch ὄργανον órganon, deutsch ‚Werkzeug, Sinneswerkzeug‘)[1] ist ein spezialisierter Körperteil aus unterschiedlichen Zellen und Geweben. Ein Organ ist eine abgegrenzte Funktionseinheit in einem vielzelligen Lebewesen. Ein Organ geht auf eine eigene Organanlage zurück und durchläuft eine spezifische Organogenese. Das Zusammenspiel der Organe realisiert den Organismus. Organe sind funktional durch Organsysteme direkt miteinander verbunden. Auch Einzeller besitzen geordnete Funktionseinheiten in der Zelle. Bei Prokaryoten sind diese frei im Cytosol, bei Eukaryoten sind einige von einer Membran umschlossen (Organellen).
Inhaltsverzeichnis
Funktionale Klassifikation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine einheitliche Zuordnung von bestimmten Funktionen zu Organen ist oft problematisch, da viele Organe bei verschiedenen Lebewesen unterschiedliche Aufgaben übernehmen können, die bei anderen Lebewesen auf mehrere Organe verteilt sind. Ein Beispiel ist hierfür die Kieme von Fischen, die sowohl für die Atmung als auch für die Stoffausscheidung dient und somit teilweise die Funktion einer Niere ersetzt.
Organe beim Menschen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Daten auf Grundlage folgender Vergleichswerte: Alter: 20–30 Jahre, Lebensdauer: 70 Jahre, Größe: 170 cm, Gewicht: 70 kg und Körperfläche von 1,8 Quadratmeter. (Nicht berücksichtigt wurden hier die Sinnesorgane und die Geschlechtsorgane.)
Körperteil | Gewicht | Anteil |
---|---|---|
Muskeln | 30,0 kg | 43,0 % |
Skelett ohne Knochenmark | 7,0 kg | 10,0 % |
Haut und subkutanes Gewebe | 6,1 kg | 8,7 % |
Blut | 5,4 kg | 7,7 % |
Verdauungstrakt | 2,0 kg | 2,9 % |
Leber | 1,7 kg | 2,4 % |
rotes Knochenmark | 1,5 kg | 2,1 % |
Gehirn | 1,3 kg | 1,8 % |
beide Lungenflügel | 1,0 kg | 1,4 % |
Herz | 0,3 kg | 0,43 % |
beide Nieren | 0,3 kg | 0,43 % |
Milz | 0,18 kg | 0,26 % |
Schilddrüse | 0,02 kg | 0,03 % |
Gesamt | 70 kg | 100 % |
Pflanzenorgane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Unter dem Begriff Pflanzenorgane versteht man die einzelnen funktional, aber nicht rein morphologisch klassifizierbaren Teile einer Pflanze. Im Wesentlichen sind dies die verschiedenen Spross-, Blatt- und Wurzeltypen und ihrer Einzelteile sowie Metamorphosen derselben.
Analog den Funktionen tierischer Organe dienen die Pflanzenorgane den Hauptaufgaben
- Stoffaustausch,
- Stoff-/Energiespeicherung,
- Metabolismus,
- Informationsübertragung (Reizaufnahme, Reizdarstellung) und
- physischer Abgrenzung gegen die Umwelt.
Sprossachse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Leitbündel, für den Wasser- und Nährstofftransport
- Rinde als mechanischer Schutz
- Phyllokladium Metamorphose der Sprossachse zum Zweck der Photosynthese
Blatt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Blütenblätter zum Zweck der geschlechtlichen Fortpflanzung
- Laubblätter für die Photosynthese
Wurzel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Rüben als Speicherorgane
- Wurzelknöllchen für Aufnahme der symbiotischen Knöllchenbakterien
- Wurzelhaare für die Wasser- und Nährstoffaufnahme
Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. München/Wien 1965.