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Oskar von Kirchner

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Emil Otto Oskar von Kirchner (* 15. September 1851 in Breslau; † 25. April 1925 in Venedig) war ein schlesisch-preußischer, deutscher Botaniker und Phytomediziner. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Kirchn.[1]

Leben und Wirken

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Kirchner, Sohn eines Kanzleirates, besuchte von 1861 bis zum Abitur im Jahre 1869 das Maria-Magdalenen-Gymnasium seiner Heimatstadt. Anschließend studierte er Botanik an der Universität Breslau und promovierte dort 1874 mit einer Arbeit über die botanischen Schriften des griechischen Philosophen und Naturforschers Theophrast (Theophrastos von Eresos). Anschließend arbeitete er am Pomologischen Institut der Landwirtschaftlichen Akademie Proskau. 1877 ging er nach Hohenheim und wurde Assistent an der 1878 eröffneten Samenprüfungsanstalt. Von 1881 bis 1917 war er ordentlicher Professor für Botanik an der Landwirtschaftlichen Akademie Hohenheim.

1884 wurde er in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.[2]

Neben seinen vielseitigen botanischen Studien, vor allem auf dem Gebiet der Blütenbiologie, widmete sich Kirchner besonders intensiv den Krankheiten der Kulturpflanzen. Von seinen zahlreichen Schriften über dieses Fachgebiet und über die Praxis des Pflanzenschutzes im Landbau ist sein Buch Die Krankheiten und Beschädigungen unserer landwirtschaftlichen Kulturpflanzen hervorzuheben, dessen erste Auflage 1890 erschien. Von 1916 bis zu seinem Tode hat Kirchner die Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Gallenkunde herausgegeben.

1917 wurde er Ehrenmitglied des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg.[3] Die Landwirtschaftliche Hochschule Hohenheim verlieh ihm 1922 die Würde eines Ehrendoktors.

Nach Kirchner benannt sind die Algengattungen Kirchneria Hindák, Kirchneriella Schmidle, Kirchneriellopsis Kuff., Kirchneriellosaccus A.K.Islam und Pseudokirchneriella Hindák.[4]

  • Frans A. Stafleu, Richard S. Cowan: Taxonomic literature. Band 2, H-Le. Bohn, Scheltema & Holkema, Utrecht 1979, Seite 548–549. ISBN 90-313-0343-7
  • Johannes Behrens: Oskar Kirchner. In: Berichte der Deutschen Botanischen Gesellschaft Bd. 43, 1925, Generalversammlungs-Heft, S. 47–59 (mit Bild und Schriftenverzeichnis).
  • Carl von Tubeuf: Professor von Kirchner †. Nachruf. In: Zeitschrift für Pflanzenkrankheiten und Gallenkunde. Bd. 35, 1925, S. 193–205 (mit Bild und Schriftenverzeichnis).

Einzelnachweise

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  1. Hohenheims Direktoren, Rektoren und Präsidenten (Memento des Originals vom 25. März 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uniarchiv.uni-hohenheim.de
  2. Mitgliedseintrag von Emil Otto Oskar Kirchner bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina, abgerufen am 22. Februar 2015.
  3. Ehrenmitglieder des Vereins für vaterländische Naturkunde in Württemberg
  4. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [1]