Otto Föppl

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Otto Föppl (* 6. April 1885 in Leipzig; † 19. März 1963 in Ilten) war ein deutscher Ingenieurwissenschaftler und Professor für Technische Mechanik an der TH Braunschweig.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Föppl war der Sohn von August Föppl, er studierte an der TH München mit Praktika bei Maffei in München und MAN in Augsburg. Er wurde 1911 an der Technischen Hochschule Aachen mit dem Thema Windkräfte an ebenen und gewölbten Platten aus der Aerodynamik promoviert.[1] 1909 bis 1911 war er Assistent von Ludwig Prandtl an dessen Aerodynamischer Versuchsanstalt in Göttingen. 1911 arbeitete er als Versuchsingenieur in Aachen und ab 1913 als Patentingenieur bei MAN. Im Ersten Weltkrieg war er in Wilhelmshaven an der Entwicklung von Dieselmotoren unter anderem für U-Boote befasst. Er war von 1921 bis zur Emeritierung 1951 außerordentlicher Professor für Schwingungstechnik und Festigkeitslehre an der TH Braunschweig und leitete dort das Labor für Festigkeitslehre.[2] Otto Föppl beantragte zudem, dass sein Festigkeitslaboratorium den Namen von August Wöhler erhalten sollte, dem Pionier auf dem Gebiet der Dauerfestigkeit. Die Umbenennung in „Wöhler-Institut“ erfolgte 1925. Föppls „Wöhler-Institut“ stellte zu diesem Zeitpunkt das erste deutsche Institut dar, welches sich direkt mit dem Themengebiet dynamisch belasteter Werkstoffe und Konstruktionen im Maschinenbau auseinandersetzte.[3]

Seit 1949 war er ordentliches Mitglied der Braunschweigischen Wissenschaftlichen Gesellschaft.

1924/25 war Adolf Busemann sein Assistent. In dieser Zeit promovierte Busemann auch bei Otto Föppl.[4] Ludwig Prandtl war sein Schwager.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Windkräfte an ebenen und gewölbten Platten Springer, Berlin 1911, OCLC 314136658.
  • mit August Föppl: Grundzüge der Festigkeitslehre. (= Teubners technische Leitfäden. 17) Teubner, Leipzig/Berlin 1923, OCLC 12888131.
  • Grundzüge der Technischen Schwingungslehre. Julius Springer Verlag, Berlin 1923, 2. Auflage 1931, OCLC 1026996.
  • mit Adolf Busemann: Physikalische Grundlagen der Elastomechanik. in: Geiger, Scheel: Handbuch der Physik, Band 6. Springer, Berlin 1928, OCLC 499479509.
  • mit Heinrich Strombeck, Ludwig Ebermann: Schnelllaufende Dieselmaschinen. 4. Auflage, Springer 1929, OCLC 9967402.
  • Eine neue Elastizitätstheorie, die sich auf die natürlichen Elastizitätskonstanten E und G stützt. (= Mitteilungen des Wöhler-Instituts Braunschweig 44. Wöhler-Institut, 1929) Vieweg, Braunschweig 1950, OCLC 720128639.

Er betreute auch Neuauflagen der Vorlesungen über Technische Mechanik seines Vaters August Föppl.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Walther Killy: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Saur Verlag, München 1996, ISBN 3-598-23163-6.
  • Andreas Haka: Soziale Netzwerke im Maschinenbau an deutschen Hochschul- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen 1920-1970. Stuttgarter Beiträge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte, Bd. 6. Logos, Berlin 2014, ISBN 978-3-8325-3695-4

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Otto Föppl (1885–1963) in: Braunschweigische Luftfahrtgeschichte. Anlässlich des Doppeljubiläums 100 Jahre Luftschifffahrt und Motorflug in Braunschweig. Appelhans Verlag, Braunschweig 2010, ISBN 978-3-941-73718-1, S. 144.
  2. Frank Ruhnau: Die Entwicklung der Materialprüfung an der TH Braunschweig in den 1920er und 1930er Jahren auf mpa.tu-bs.de, abgerufen am 16. Oktober 2013. (Memento vom 29. Dezember 2014 im Internet Archive)
  3. Andreas Haka: Soziale Netzwerke im Maschinenbau an deutschen Hochschul- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen 1920-1970. Logos, Berlin 2014, ISBN 978-3-8325-3695-4, S. 104–117.
  4. Andreas Haka: Soziale Netzwerke im Maschinenbau an deutschen Hochschul- und außeruniversitären Forschungseinrichtungen 1920-1970. Logos, Berlin 2014, ISBN 978-3-8325-3695-4, S. 113.