Pépieux

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Pépieux
Pepius
Pépieux (Frankreich)
Pépieux (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Okzitanien
Département (Nr.) Aude (11)
Arrondissement Carcassonne
Kanton Le Haut-Minervois
Gemeindeverband Carcassonne Agglo
Koordinaten 43° 18′ N, 2° 41′ OKoordinaten: 43° 18′ N, 2° 41′ O
Höhe 48–102 m
Fläche 9,85 km²
Einwohner 1.098 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 111 Einw./km²
Postleitzahl 11700
INSEE-Code

Pépieux – Glockenturm der Kirche Saint-Étienne

Pépieux (occitanisch: Pepius) ist eine südfranzösische Gemeinde mit 1098 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Aude in der Region Okzitanien.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pépieux liegt in der Landschaft des Minervois, gut 35 Kilometer (Fahrtstrecke) nordöstlich von Carcassonne. Die Nachbarstädte Rieux-Minervois und Caunes-Minervois befinden sich etwa 10 Kilometer südwestlich bzw. 15 Kilometer nordwestlich. Der Ort wird vom Fluss Ognon durchquert.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr 1968 1975 1982 1990 1999 2016
Einwohner 807 913 992 1041 949 1058

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie fast überall im Minervois spielt der Weinbau eine große Rolle für das Wirtschaftsleben des Ortes. Die Weine aus Pépieux werden unter der Appellation Coteaux-de-Péyriac vermarktet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Geschichte von Pépieux unterscheidet sich in den großen Linien kaum von der anderer Städte im Minervois – der mittelalterliche Ort hatte eine Burg und Stadtmauern. Im Hundertjährigen Krieg (1337–1453) zwischen England und Frankreich und in den Hugenottenkriegen (1562–1598) hat die Stadt jedoch schwere Verwüstungen erlebt.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Von der mittelalterlichen Burg (château) sowie von der ehemaligen Stadtmauer (remparts) haben sich nur Ruinen erhalten.
Pépieux – Kirche St-Étienne
Dolmen Lo Morrel de las Fadas
  • Die Église Saint-Étienne stammt vom Ende des 13. Jahrhunderts und zeigt – abgesehen von Turm und Westfassade – gotische Stilformen (Strebewerk, Rippengewölbe, Maßwerkfenster etc.), die im Minervois ebenso wie im gesamten Süden Frankreichs eher selten anzutreffen sind. Bereits wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung in der Zeit des Hundertjährigen Krieges (1355) wurde die Kirche von den Soldaten des 'Schwarzen Prinzen' (Edward of Woodstock) in Brand gesetzt. Im Jahre 1379 wieder instand gesetzt, fiel sie während der Hugenottenkriege den protestantischen Heerscharen zum Opfer. Ein Eingangsportal an der völlig schmucklosen Westfassade der Kirche war wohl niemals geplant, dafür gibt es einen Zugang auf der Nordseite. Die ehemals vorhandene und auf alten Fotografien noch zu sehende Spitze des sehr blockhaft und wehrhaft wirkenden Turms wurde im frühen 20. Jahrhundert aus ästhetischen Gründen abgerissen. Dennoch beeindruckt der – von Seitenkapellen abgestützte – einschiffige Bau im Innern durch seine Höhe und seine enorme lichte Breite von 18,60 Metern (zum Vergleich: Kathedrale St-Jean von Perpignan 18,35 Meter). Das Bauwerk ist seit 1927 als Monument historique[1] anerkannt.
  • Der Dolmen Lo Morrel dos Fados liegt etwa 4 Kilometer nordwestlich von Pépieux; es ist ein imposantes Ganggrab (allée couverte) aus der Epoche der Megalithkulturen. Bemerkenswert sind die außergewöhnliche Länge des Ganggrabs (24 Meter) und zwei zerbrochene Steinplatten mit großen kreisrunden Seelenlöchern. Die Abdeckung aus großen und schweren Kalksteinplatten ist weitestgehend zerstört. Dennoch ist der Dolmen seit 1969 als Monument historique[2] anerkannt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Joseph Cunnac: Un Village Minervois Sous L’Ancien Regime. Histoire de Pépieux des Origines a la Revolution. La Société Coopérative Agricola, Pepieux, 1946

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pépieux – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Église Saint-Étienne, Pépieux in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)
  2. Dolmen des Fades, Pépieux in der Base Mérimée des französischen Kulturministeriums (französisch)