Eisenbahngesellschaft Potsdam

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Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP)

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Rechtsform GmbH
Gründung 10. Februar 2005
Sitz Wittenberge
Leitung Thomas Becken, Mathias Tenisson
Mitarbeiterzahl 156[1]
Umsatz 39,4 Millionen Euro
Branche Eisenbahnverkehrsunternehmen
Website https://www.eg-potsdam.de/
Stand: 31. Dezember 2019

Die Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP) ist ein im Güterverkehr tätiges Eisenbahnverkehrsunternehmen mit Sitz in Wittenberge. Das Unternehmen verfügt über Niederlassungen in Eberswalde, Berlin und Braunschweig. Der ursprüngliche Sitz der Gesellschaft war Potsdam, was sich auch heute noch im Namen widerspiegelt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EGP wurde am 10. Februar 2005 gegründet. Am 11. April 2005 wurde die „Genehmigung zur Erbringung von Schienenverkehrsdiensten“ für den Schienenpersonen- und -güterverkehr erteilt.[2]

Das Unternehmen führte bis zur Aufnahme des Schienenpersonennahverkehrs am 12. Dezember 2010 in Sachsen ausschließlich Güterverkehr durch. Seit dem 10. Februar 2006 verfügt die EGP über die Sicherheitsbescheinigung des Eisenbahnbundesamtes. Diese ist nach der Novellierung des Allgemeinen Eisenbahngesetzes (AEG) auf Basis von Vorgaben der EU-Kommission für alle Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland vorgeschrieben.

Zum 1. September 2006 hat die EGP die Güterverkehrsaktivitäten der PE Cargo, ein Unternehmen der PE Arriva AG, einschließlich der Belegschaft übernommen.

Am 25. September 2010 wurde die EGP von der ENON GmbH übernommen. Geschäftsführer sind seitdem Thomas Becken (mit Unterbrechung) und Mathias Tenisson, die Gründer der Prignitzer Eisenbahn GmbH.[3] Zum Jahresbeginn 2012 war Thomas Becken von seiner Position als Geschäftsführer bei der Eisenbahngesellschaft Potsdam zurückgetreten und hat sich danach auf die strategischen Belange der Muttergesellschaft ENON GmbH & Co. KG konzentriert. Nachdem Wolfgang Bacher und danach Jörn Enderlein seine Aufgaben übernommen hatten, wechselte Thomas Becken Ende 2018 erneut in die Geschäftsführung der EGP.[4]

Die EGP gründete zum Einstieg in den sächsischen Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zunächst die „EGP – die Städtebahn GmbH“, die am 19. März 2010 den Zuschlag mit einem Auftragsvolumen von jährlich 1,7 Millionen Zugkilometer für den Betrieb des Dieselnetzes im Raum Dresden zunächst bis Ende 2014 erhielt.[5] Am 8. Oktober 2010 wurde diese Gesellschaft in Städtebahn Sachsen GmbH umbenannt, als mit der NBE Regio GmbH, einer Tochtergesellschaft der Nordbayerischen Eisenbahngesellschaft, ein Partner hinzukam. Ende Mai 2013 verkaufte die EGP ihre Beteiligungen an der Städtebahn Sachsen GmbH und der Städtebahn Service GmbH an die NBE Regio, um sich wieder mehr auf den Schienengüterverkehr zu konzentrieren.[6]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Güterverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zurzeit bedient die EGP den regionalen Schienengüterverkehr in der Prignitz, wobei Priort als Übergabebahnhof zur Deutschen Bahn dient. Außerdem werden Zementtransporte aus Thüringen und Westfalen in den Berliner Raum sowie Ganzzugverkehre mit verschiedenen Güterarten in Norddeutschland durchgeführt. Die im Auftrag von DB Cargo durchgeführte Wagenverteilung im Großraum Schwerin wurde im Dezember 2013 wieder an den Auftraggeber abgegeben.[7] Der EGP stehen für diese Verkehre insgesamt über 50 Diesel- und Elektrolokomotiven zur Verfügung.[8] Anfang Januar 2015 wurde in Ingolstadt eine Zweigniederlassung gegründet, die vor allem die Automobil- und Mineralöltransporte in Süddeutschland betreut, wozu zwei Elektrolokomotiven der DB-Baureihe 151 zur Verfügung stehen. Ebenfalls seit Jahresbeginn 2015 werden von Hamburg Transporte im Kombinierten Verkehr zu Terminals in Berlin und Schkopau durchgeführt.[9] Die Transportleistung im Intermodalverkehr konnte 2017 mehr als verdoppelt werden.[10]

Personenverkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren 2010 bis 2013 betrieb die EGP über ihre Tochtergesellschaft Städtebahn Sachsen GmbH vorübergehend SPNV in Sachsen. In Nordostdeutschland betreibt die Hanseatische Eisenbahn GmbH (HANS) als Schwesterunternehmen der EGP SPNV.

Fahrzeuge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für den Güterverkehr verfügt die EGP insgesamt über 50 Fahrzeuge.[11] Die Gesellschaft setzt Diesellokomotiven der Baureihen LKM V 22 B, LEW V 60 D, 212 (DB), 132 (DR) / 232 (DB) sowie 221 (DB) und BR 218/225 ein. Außerdem hat sie Elektrolokomotiven der Baureihen 109, 139/140, 142, 151, 182 (Dispolok), 192 (Smartron) und 193 (Vectron) in ihrem Bestand.

Für den bis 2013 durchgeführten Personenverkehr waren 15 neue Dieseltriebwagen des Typs Desiro angemietet, die in Ottendorf-Okrilla gewartet wurden.

Diesellokomotiven
Elektrolokomotiven

Beteiligungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die EGP ist an folgenden Unternehmen beteiligt (verbundene Unternehmen):[12]

  • Schienenfahrzeugbau Wittenberge GmbH (Wittenberge), 100 %
  • ElbePort Wittenberge GmbH, Betreiber des Hafens Wittenberge, 65 %

Die Gesellschaft war von 2010 bis 2013 an der Städtebahn Sachsen beteiligt.[13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eisenbahngesellschaft Potsdam – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2019 bis zum 31.12.2019, Lagebericht für das Geschäftsjahr 2019. In: Bundesanzeiger. Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, 30. September 2020, abgerufen am 27. Dezember 2021.
  2. Genehmigung zur Erbringung von Schienenverkehrsdiensten@1@2Vorlage:Toter Link/ec.europa.eu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im April 2018. Suche in Webarchiven) (PDF; 19 kB)
  3. Claudia Bihler: „Die Enon kaufte am Donnerstag die Eisenbahngesellschaft Potsdam“. In: Märkische Allgemeine. 25. September 2010, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 3. September 2011.@1@2Vorlage:Toter Link/www.maerkischeallgemeine.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  4. Änderung in der Geschäftsführung. Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, 18. Dezember 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Dezember 2018; abgerufen am 18. Dezember 2018.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.eg-potsdam.de
  5. Pressemitteilung des VVO vom 19. März 2010 (Memento vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) (PDF; 63 kB)
  6. EGP verkauft Anteile an der Städtebahn Sachsen GmbH. Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, 4. Juni 2013, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2013; abgerufen am 4. Juni 2013.
  7. Detlef Radke: Beiträge von Januar – März 2014; Nachlese zum EGP Abschied in Westmecklenburg. 8. Januar 2014, abgerufen am 19. Januar 2014.
  8. Imagebroschüre Güterverkehr. (PDF) Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, August 2014, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 23. September 2015; abgerufen am 24. Oktober 2014.
  9. Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH (EGP). In: Bahn-Report. Band 33, Nr. 194, 1. März 2015, ISSN 0178-4528, S. 31.
  10. EGP: Containerverkehr mehr als verdoppelt. In: eurailpress.de. 2. Mai 2018, abgerufen am 20. Juli 2018.
  11. EGP: Änderung in der Geschäftsführung. Lok-Report, 18. Dezember 2018, abgerufen am 18. Dezember 2018.
  12. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2018 bis zum 31. Dezember 2018. In: Bundesanzeiger. Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, 13. Dezember 2019, abgerufen am 18. Januar 2020 (kein permanenter direkter Link zum Jahresabschluss möglich; muss in jeder Sitzung neu gesucht werden).
  13. Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 1. Januar 2011 bis zum 31. Dezember 2011. In: Bundesanzeiger. Städtebahn GmbH, 3. Mai 2013, abgerufen am 27. Mai 2013 (kein permanenter direkter Link zum Jahresabschluss möglich; muss in jeder Sitzung neu gesucht werden).