Truppenteile der Truppe für Operative Kommunikation

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Die Truppenteile der Truppe für Operative Kommunikation der Bundeswehr werden im Folgenden dargestellt. Dabei handelt es sich, mit Ausnahme des Zentrums Operative Kommunikation der Bundeswehr, um aufgelöste Truppenteile. In der Vergangenheit trug die Truppengattung die Bezeichnungen Truppe für Psychologische Kriegsführung (PSK), Truppe für Psychologische Verteidigung (PSV), Fernmeldetruppe Operative Information und Truppe für Operative Information (OpInfo).

Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Zentrum Operative Kommunikation ist heute der einzig verbliebene aktive Truppenteil der Truppe für Operative Kommunikation.

Zentrum Operative Information[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zentrum Operative Information
— ZOpInfo —

Internes Verbandsabzeichen
Aktiv 1. Oktober 2002 bis 31. Dezember 2013
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Heer
Truppengattung Truppe für Operative Kommunikation
Standort Stadtwappen Mayen
Abgesetzter Bereich Bonn, Robert-Schuman-Platz 3 (2010–2013)
Traditionsfolge Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr

Das Zentrum Operative Information (ZOpInfo) wurde am 1. Oktober 2002 in Mayen in der bis zum 18. November 2015 als General-Delius-Kaserne bezeichneten Liegenschaft (heute: Oberst-Hauschild-Kaserne[1]) aufgestellt. Zum 31. Dezember 2013 wurde es aufgelöst. Aus ihm ging das Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr hervor.[2]

Akademie der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Akademie der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung
— AkBwPSV —

Internes Verbandsabzeichen
Aktiv 1960 bis 30. November 1990
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Truppe für Operative Kommunikation
Standort Stadtwappen Waldbröl
Ehemalige Standorte Stadtwappen Euskirchen

Stadtwappen Alfter
Stadtwappen Bad Ems

Traditionsfolge Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation
Letzter Kommandeur
Kommandeur Oberst Horst Prayon
Alte Bezeichnungen
1960–1965 Lehrgruppe Psychologische Kampfführung (Lehrgruppe PSK)
1965–1970 Schule der Bundeswehr für Psychologische Kampfführung (PSKSBw)
1970–1987 Schule der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung (PSVSBw)

Die Akademie der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung (AkBwPSV) war die zentrale Ausbildungs- und Lehreinrichtung der Truppengattung. Die Akademie ging auf die 1960 eingerichtete Lehrgruppe Psychologische Kampfführung (Lehrgruppe PSK) an der Schule für Nachrichtenwesen der Bundeswehr (SNBw) in Bad Ems zurück. Zum 1. April 1961 wurde sie als selbständige Lehrgruppe nach Alfter verlegt, wo sie das dortige Schloss Alfter bezog. Fortan unterstand sie truppendienstlich dem Bundeswehramt und fachlich dem Bundesministerium der Verteidigung.

Zum 15. Oktober 1965 erfolgte die Aufstellung der Schule der Bundeswehr für Psychologische Kampfführung (PSKSBw) und die Verlegung nach Euskirchen in ein ehemaliges Kloster der Franziskaner (Münstereifeler Straße 96). Am 16. Juli 1970 erfolgte die Umbenennung in Schule der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung (PSVSBw). In den 1970er Jahren wechselte die truppendienstliche Unterstellung zum Streitkräfteamt, im besonderen Aufgabenbereich der Psychologischen Verteidigung war sie dem Führungsstab der Streitkräfte im BMVg unterstellt. Die Schule gliederte sich in einen Stab, die Gruppe Auswertung, Truppenversuch und Vorschriften (ATV) sowie die Lehrgruppe. Im April 1982 wurden die zivilen Wissenschaftler und Offiziere des Aufgabenbereichs Grundlagenforschung und Lehre zu einem Spezialstab zusammengefasst.[3][4]

Im Mai 1986 wurde die Schule nach Waldbröl (Schaumburgweg 3) verlegt und im September 1987 in Akademie der Bundeswehr für Psychologische Verteidigung (AkBwPSV) umbenannt. Mit Ablauf des 30. November 1990 wurde sie aufgelöst. Aus ihr ging die Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation hervor.[2]

Kommandeure[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Akademie wurde von folgenden Kommandeuren geleitet:[3]

Dienstgrad Name Kommandeur von Kommandeur bis
Oberst Horst Prayon 1. Apr. 1989 30. Nov. 1990
Oberst Horst Matzeit 1. Okt. 1980 31. März 1989
Oberst Reinhard Hauschild 1. Apr. 1975 30. Sep. 1980
Oberst Hans-Joachim Bergatt 1. Okt. 1973 31. März 1975
Oberst Axel Mittelstaedt 1. Okt. 1969 30. Sep. 1973
Oberst Ohme 1967 1969
Oberst Peter Buhl 1963 1967

Bataillon für Operative Information 950[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bataillon für Operative Information 950
— OpInfoBtl 950 —
II

Internes Verbandsabzeichen
Aktiv 1962 bis 31. Januar 2014
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Streitkräftebasis
Truppengattung Truppe für Operative Kommunikation
Standort Wappen von Koblenz Koblenz,
Falckenstein-Kaserne
Ehemalige Standorte Wappen von Diez Diez,
Freiherr-vom-Stein-Kaserne

Wappen von Koblenz Andernach,
Krahnenberg-Kaserne

Traditionsfolge Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr
Alte Bezeichnungen
1962–1963 Rundfunkbataillon 990 (RundfunkBtl 990)
1963–1965 Rundfunkbataillon 701 (RundfunkBtl 701)
1965–1970 PSK-Senderbataillon 701 (RundfunkBtl 701)
1970–1971 PSV-Senderbataillon 701 (PSV-SenderBtl 1)
1971–1974 PSV-Senderbataillon 1 (PSV-SenderBtl 1)
1974–1975 PSV-Sendebataillon 1
(PSV-SendeBtl 1)
1975–1981 PSV-Bataillon 1
(PSVBtl 1)
1981–1990 PSV-Bataillon 850 (teilaktiv) (PSVBtl 850 (ta))
1990–1998 Fernmeldebataillon 950 Operative Information (FmBtl 950 OpInfo)

Das Bataillon für Operative Information 950 (OpInfoBtl 950) wurde einen Monat nach der Aufstellung des ZOpKomBw formell aufgelöst. Es war der letzte aufgelöste Truppenteil der Truppe für Operative Kommunikation.

Das Bataillon wurde 1962 als Rundfunkbataillon 990 (RundfunkBtl 990) in Diez an der Lahn aufgestellt und zum 1. November 1962 nach Andernach in die Krahnenberg-Kaserne verlegt. Im Mai 1963 erfolgte die Umbenennung in Rundfunkbataillon 701 (RundfunkBtl 701), im April 1965 in PSK-Senderbataillon 701 (PSK-SenderBtl 701), im Januar 1970 in PSV-Senderbataillon 701 (PSV-SenderBtl 701), im April 1971 in PSV-SenderBtl 1 und 1974 in PSV-Senderbataillon 1 (PSV-SendeBtl 1), 1975 in PSV-Bataillon 1 (PSVBtl 1), zum 1. April 1981 in PSV-Bataillon 850 (teilaktiv)PSVBtl 850 (ta) zum 1. Oktober 1990 in Fernmeldebataillon 950 Operative Information (FmBtl 950 OpInfo) und im Jahr 1998 in Bataillon für Operative Information 950 (OpInfoBtl 950). Zum 1. Juli 2002 erfolgte die Verlegung nach Koblenz in die Falckenstein-Kaserne. Mit Ablauf des 31. Januar 2014 wurde das Bataillon aufgelöst. Personal und Material wurden grundsätzlich vom Zentrum Operative Kommunikation der Bundeswehr in Mayen übernommen.[2]

Internes Verbandsabzeichen Fernmeldebataillon 950 Operative Information

PSV-Bataillon 800 (teilaktiv)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

PSV-Bataillon 800 (teilaktiv)
— PSVBtl 800 (ta) —
II

Internes Verbandsabzeichen
Aktiv 1970 bis 30. September 1989
Staat Deutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Teilstreitkraft Heer
Truppengattung Truppe für Operative Kommunikation
Standort Stadtwappen Clausthal-Zellerfeld,
Oberharz-Kaserne
Alte Bezeichnungen
1970–1981 PSV-Bataillon 2 (PSVBtl 2)

Das PSV-Bataillon 800 (teilaktiv) (PSVBtl 800 (ta)) wurde im Jahr 1970 als PSV-Bataillon 2 (PSVBtl 2) in Clausthal-Zellerfeld in der Oberharz-Kaserne aufgestellt. Dazu wurden die PSV-Kompanien 181, 281 und 381 herangezogen. Die Umbenennung erfolgte zum 1. April 1981. Ab 1982 betrieb das Bataillon den Truppenbetreuungssender Radio Oberharz. Zum 30. September 1989 wurde das Bataillon aufgelöst.[2]

PSK-Kompanie 181[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PSK-Kompanie 181 (PSKKp 181) wurde 1962 in Rengsdorf im Westerwald im ehemaligen Hotel Rheinhöhe aufgestellt und im Februar des Jahres nach Borken verlegt. Dort bezog es die Hendrik-de-Wynen-Kaserne, bevor die Kompanie im Juli 1966 nach Dedelstorf in die Richthofen-Kaserne und im August 1970 nach Celle-Scheuen in die Freiherr-von-Fritsch-Kaserne verlegt wurde. Im Herbst 1970 erfolgte die Verlegung nach Clausthal-Zellerfeld. Die Kompanie wurde 1970 in PSV-Kompanie 181 (PSVKp 181) umbenannt und ging im selben Jahr im neu aufgestellten PSV-Bataillon 2 in Clausthal-Zellerfeld, dem späteren PSV-Bataillon 800 (teilaktiv) auf. Die Kompanie gehörte zu den Korpstruppen des I. Korps in Münster.[2]

PSK-Kompanie 281[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PSK-Kompanie 281 (PSKKp 281) wurde ebenfalls 1962 in Rengsdorf im ehemaligen Hotel Rheinhöhe aufgestellt und zum 1. Oktober 1962 nach Ulm in die Kienlesberg-Kaserne verlegt. Im Jahr 1970 wurde die Kompanie kurzzeitig in PSV-Kompanie 281 (PSVKp 281) umbenannt, nach Clausthal-Zellerfeld verlegt und dort in das PSV-Bataillon 2 eingegliedert. Die Kompanie gehörte zu den Korpstruppen des II. Korps in Ulm.[2]

PSK-Kompanie 381[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die PSK-Kompanie 381 (PSKKp 381) wurde am 1. April 1965 in Rengsdorf im ehemaligen Hotel Rheinhöhe aufgestellt und 1970 kurzzeitig in PSV-Kompanie 381 (PSVKp 381) umbenannt, nach Clausthal-Zellerfeld verlegt und dort in das PSV-Bataillon 2 eingegliedert. Die Kompanie gehörte zu den Korpstruppen des III. Korps in Koblenz.[2]


PSV-Kompanie 600 (Geräteeinheit)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internes Verbandsabzeichen der PSV-Kompanie 600

Die PSV-Kompanie 600 (Geräteeinheit) (PSVKp 600 (GerEinh)) war in der Thorsberg-Kaserne in Süderbrarup im dortigen Mobilmachungsstützpunkt stationiert. Die Einheit wurde zum 30. September 1989 aufgelöst. Sie wurde im Frieden vom Territorialkommando Schleswig-Holstein und wäre im Verteidigungsfall als Korpstruppe dem Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland (LANDJUT) unterstellt worden.[2]


Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dirk Drews: Die Psychologische Kampfführung/Psychologische Verteidigung der Bundeswehr – eine erziehungswissenschaftliche und publizistikwissenschaftliche Untersuchung (Dissertation). Mainz 2006, DNB 979264235 (uni-mainz.de [PDF]).
  • Martin Kirsch: Die „Psychologische Verteidigung“ der Bundeswehr bis 1990 (= Informationsstelle Militarisierung e. V. [Hrsg.]: IMI-Studie. Band 7/2014). 3. Dezember 2014, ISSN 1611-2571 (Volltext [PDF]).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. General-Delius-Kaserne heißt künftig Oberst-Hauschild-Kaserne. Abgerufen am 19. September 2020.
  2. a b c d e f g h Standortdatenbank. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 20. Mai 2020.
  3. a b Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation: 1962 – 1989. In: Archives Portal Europe. Abgerufen am 20. Mai 2020.
  4. Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation. Bundesarchiv, abgerufen am 20. Mai 2020.