Patrick Catuz

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Patrick Catuz ist ein österreichischer Künstler, Kultur- und Filmwissenschafter und Produzent feministischer Pornographie und lebt in Wien.

Tätigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wissenschaftliche Tätigkeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Patrick Catuz veröffentlichte 2013 eine Monographie über Perspektiven feministischer Pornoindustrie unter dem Titel Feminismus fickt!.[1][2] Er reflektiert darin die Entstehung des Nischenmarktes und der voranschreitenden Kommerzialisierung und bringt diese Aspekte in Verbindung mit seinen Erfahrungen in der Industrie.[3] Er lehrte zu dem Thema zwei Jahre an der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, hält regelmäßig Vorträge auf Konferenzen[4] und veröffentlicht Texte in der Fachzeitschrift Porn Studies.

Aktivismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er erreichte 2015 mit einem Flüchtlingskinder-Projekt und der Aktion 99 Probleme aber ein Flüchtling ist keins kurzweilig Platz zwei der österreichischen FM4 Charts.[5] Durchgeführt hat er es mit dem Linzer Rapper Willi Ban.[6]

Pornoproduktionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2015 bekannte er sich mit seinem Vortrag I am a Man. I am a Feminist. I do Porn.[7] in einem TedX Talk in Klagenfurt öffentlich zum Feminismus und diskutierte die Beweggründe, diesen als Mann zu unterstützen und doch gleichzeitig die im Feminismus kontrovers behandelte Pornographie aktiv zu betreiben. In der „klassischen“ Pornobranche nehmen seiner Annahme zufolge ausschließlich Männer wichtige Positionen ein und „bringen somit oft eine männliche Machtperspektive in die Filme mit rein, aus der Frauen ausgeschlossen sind“. Seine Arbeit habe daher einen „politischen, aufklärerischen Aspekt“.[8]

Catuz arbeitete ein Jahr lang als Produktionsassistent bei Erika Lust in Barcelona und betrieb von 2016 bis 2022 die feministische Pornoproduktionsfirma Arthouse Vienna,[9] zusammen mit der ehemaligen Opernsängerin Adrineh Simonian.[10][11] Catuz produzierte laut Eigenaussage „experimentelle, künstlerische Pornographie“, laut der Tageszeitung Kurier hingegen „feministische Pornos“. Es ist die erste und einzige Pornofirma Österreichs, die sich im Kontext alternativer oder feministischer Pornographie bewegt.

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Feminismus fickt! Perspektiven feministischer Pornographie. Lit Verlag, 2013, ISBN 978-3643505217.

Musikvideos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2015: 99 Probleme, aber ein Flüchtling ist keins

Filme (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2016: Food Porn (for realz)
  • 2018: A fully furnished Threesome
  • 2018: Blind Date – Im Wiener Museumsviertel

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Matthias Gruber: Feminismus fickt. In: Fräulein Flora. 1. August 2017, abgerufen am 6. August 2019 (deutsch).
  2. Im Gespräch - „Es gibt mehr als Cum Shots“. Abgerufen am 20. November 2020.
  3. Interview von Theresa Bäuerlein: Von einem, der Pornos studierte und ratlose Männer fand. Abgerufen am 20. November 2020.
  4. Luca Bandirali: FilmForum 2017 XV MAGIS Film Studies Spring School 29 March – 2 April, Gorizia. (academia.edu [abgerufen am 20. November 2020]).
  5. Johanna Jaufer: "Flüchtlingskinder" - fm4.ORF.at. In: FM4. ORF, abgerufen am 6. August 2019.
  6. Siniša Puktalović: "99 Probleme, aber ein Flüchtling ist keines!" - derStandard.at. In: DerStandard. Abgerufen am 6. August 2019 (österreichisches Deutsch).
  7. TEDxKlagenfurt - Daring heights - Sept. 12th, 2015. Abgerufen am 6. August 2019.
  8. Pornoproduzent : "Nackten Leuten beim Sex zuzusehen, wäre mir zu wenig". In: Deutschlandfunk Nova. 16. Oktober 2020, abgerufen am 20. November 2020.
  9. Judith E. Innerhofer: Pornofilme: Sex in der Blackbox. In: Die Zeit. 2. März 2017, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 6. August 2019]).
  10. Eva Reisinger: Warum eine Wiener Opernsängerin nun Pornos produziert. In: ze.tt. DieZeit, abgerufen am 6. August 2019 (deutsch).
  11. Vom Riesenpenis zum "Fairtrade Porn". In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 20. November 2020.