Paul Frölich (Orgelbauer)

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Paul Frölich (* 1720, † nach 1774) war ein deutscher Orgelbauer in Preußen und Kurland.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Paul Frölich stammte aus Berlin. 1759 hatte er eine Orgelbauwerkstatt in Frauenburg im Ermland. Von dieser ist ein Orgelneubau und ein weiterer zugeschriebener bekannt. 1759 war dort ein Daniel Frölich tätig. Ob dies ein Sohn oder dieselbe Person war, ist unklar.

1759 hatte Paul Frölich sich in Goldingen (Kuldīga) in Kurland niedergelassen. Von dort baute er mehrere Orgeln. Von 1774 ist die letzte Arbeit bekannt.

Orgeln (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von Paul Frölich sind sechs Neubauten, eine Zuschreibung, zwei Reparaturen, sowie ein Neubau von Daniel Frölich bekannt, in Polnisch Preußen, Kurland und Litauen.

Erhalten sind die Prospekte in Niedźwiedzica (Bärwalde) und Kończewice (Kunzendorf). Diese haben zwei Seitentürme mit einer niedrigeren Mitte, was für Preußen in dieser Zeit ungewöhnlich ist.[1]

Jahr Ort Gebäude Bild Manuale Register Bemerkungen
1753 Bärwalde (Niedźwiedzica), Polnisch Preußen Katholische Kirche, heute Kirche St. Jakob 10 Prospekt erhalten, 1914 Umbau durch Wittek, 2010 restauriert
1755 Kunzendorf (Kończewice), Polnisch Preußen Katholische Kirche, heute Kirche Mariä Himmelfahrt ? ? Prospekt erhalten, Zuschreibung wegen ähnlicher Bauart, 1905 darin Neubau von Goebel (II/P, 12)[2]
1759 Wusen (Osetno), Ermland Kirche von Daniel Frölich aus Frauenburg, spätestens 1945 zerstört
1767 Alsėdžiai, Litauen Katholische Kirche I 10 nicht erhalten
1769 Tuckum (Tukums), Kurland Lutherische Kirche ? ? 1859 ersetzt durch C. Herrmann[3]
1773–1774 Frauenburg (Saldus), Kurland Lutherische Kirche I 11 nicht erhalten

Reparaturen

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Werner Renkewitz, Jan Janca: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band 1. Weidlich, Würzburg 1984. S. 297f.
  • Rimantas Gučas: Lietuvos vargonai: katalogas [Litauische Orgeln. Katalog]. Vilnius 2009. S. 86.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Werner Renkewitz, Jan Janca, Hermann Fischer: Geschichte der Orgelbaukunst in Ost- und Westpreußen von 1333 bis 1944. Band II, 2. Von Johann Preuß bis E. Kemper & Sohn, Lübeck/Bartenstein. Siebenquart, 2015. S. 131, 147.
  2. Kończewice organy.pro, Orgel (polnisch), Zuschreibung zu Frölich durch Renkewitz, Janca
  3. Tukums, Lutherische Kirche, Orgel music.lv (lettisch)
  4. Archikatedra Frombork MusicamSacram, Name Frölich (polnisch)
  5. Frombork Archikatedra Orgues France, Jahre 1750 und 1758 (französisch)