Paul Heinbecker

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Paul Heinbecker (* 1941) ist ein ehemaliger kanadischer Botschafter.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Heinbecker ist mit Ayse Köymen verheiratet, ihre Kinder sind Yasemin und Céline.

Paul Heinbecker erwarb 1965 einen Bachelor ehrenhalber von der Waterloo Lutheran University und trat 1965 in den auswärtigen Dienst. Er war bei den Regierungen in Ankara, Stockholm und in Paris bei der ständigen Vertretung der kanadischen Regierung bei der OECD akkreditiert. In Ottawa leitete er die Abteilungen "Vereinigte Staaten von Amerika" sowie "Politik" im kanadischen Außenministerium, United States General Relations Division und als Vorsitzender des Policy Development Sekretariat in External Affairs.

In den späten 1980er Jahren war er Gesandter in Washington. Anfang der 1990er beriet er Brian Mulroney und schrieb für ihn Reden. 1991 war er Assistant Secretary für Außen- und Verteidigungspolitik der kanadischen Regierung Mulroney. Mulroney entsandte Heinbecker als 1992 Botschafter nach Deutschland.

Heinbecker setzte sich mit Investitionsbedingungen für deutsche Unternehmen in Kanada auseinander sowie mit dem Schutz der kanadischen Fischereiindustrie vor Überfischung durch europäische Fischereikonzerne. Anschließend leitete er die Abteilung globale Sicherheitspolitik und internationalen Handel.

1996 gab es in Ostzaire einen Aufstand der Tutsis gegen das Regime von Mobutu Sese Seko. Die Resolution 1018 der Vereinten Nationen sanktionierte eine militärische Humanitäre Intervention in Zaire. Die kanadische Regierung bot am 12. Oktober 1996 an, die Leitung der Militärverbände, die in Zaire intervenierten, zu übernehmen. Heinbecker wurde mit der Leitung beauftragt. Die Intervention dauerte bis zum 31. März 1997.

In seiner Zeit bei den Vereinten Nationen in New York[1] hatte Kanada einen Sitz im Sicherheitsrat. Er befürwortete die Einrichtung des internationalen Strafgerichtshofes. Er war ein Gegner des Irakkrieges und befürwortete, dass den UN-Waffeninspektoren mehr Zeit gegeben würde, um ihre Arbeit abzuschließen. Er vertrat die kanadische Regierung bei einer Menschenrechtskonferenz in Durban 2001.

Paul Heinbecker war Mitgründer und erster Leiter des Centre for Global Relations, in der Wilfrid Laurier University und ein Fellow an der Denkfabrik, Centre for International Governance Innovation in Waterloo in Ontario.[2]

Heinbecker leitete später eine task force zum Kosovo und führte Verhandlungen im jugoslawischen Sezessionskrieg. Heinbecker leitete die kanadische Delegation, welche am 11. Dezember 1997 das Kyoto-Protokoll unterzeichnete. Heinbecker vertritt die Auffassung, dass der Schutz der Menschenrechte nicht ausschließlich für die Mitglieder von Regierungen gelten. In Konsequenz dieser Auffassung sieht er Defizite bei der Betreuung des kanadischen Staatsbürgers Maher Arar durch den kanadischen Botschafter Franco Pillarella in Damaskus.[3][4]

Veröffentlichungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • mit Patricia Goff (Hrsg.): Irrelevant or Indispensable? The United Nations in the 21st Century. Wilfrid Laurier University Press, Waterloo, ON 2005.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Liste des Chefs de Mission: NATIONS UNIES (New York). (Memento vom 13. Mai 2013 im Internet Archive)
  2. Ambassador Paul Heinbecker. (Memento vom 4. September 2009 im Internet Archive)
  3. Sharp rebuke for ambassador over Arar comments. 17. Juni 2005.
  4. web Präsenz: heinbecker.ca
VorgängerAmtNachfolger
William Thomas Delworthkanadischer Gesandter in Bonn
13. Oktober 1992 bis 30. August 1996
Gaëtan Lavertu
Christopher William WestdalVertreter der kanadischen Regierung bei den Vereinten Nationen in New York City
26. Juni 2000 bis 2. Juli 2002
Gilbert Laurin