Paul Schreiber (Mediziner)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Paul Schreiber (* 22. März 1855 in Magdeburg; † 29. August 1920 ebenda) war Geheimer Sanitätsrat, Schularzt und bekannter Augenarzt in Magdeburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Fürstenwall 3 in Magdeburg

Schreiber wurde als Sohn des Geologen Andreas Schreiber geboren. Bis 1874 besuchte er das Pädagogium zum Kloster Unser Lieben Frauen in Magdeburg.[1] Er studierte Medizin in Halle (Saale) und fertigte dort 1878 seine Promotion über Rosmarinöl. Nach seiner Promotion war er Assistenzarzt in der Augenklinik der Medizinischen Fakultät an der Universität Halle (Saale) unter Alfred Graefe und wurde dort Facharzt für Augenheilkunde.

Im Jahr 1881 erwarb er die Lossiersche Badeanstalt in Magdeburg, Fürstenwall 3a.

Am 1. Oktober 1882 eröffnete er eine Privat-Heilanstalt für Augenkranke mit 24 Betten unter der Adresse: Magdeburg, Fürstenwall 3.[2]

In dieser Privat-Heilanstalt wurde er ab 1888 durch Hugo Lembeck unterstützt bis dieser für eine kurze Zeit eine eigene Augenarztpraxis in Brandenburg a. d. Havel eröffnete.[2][3] 1895 kehrte dieser als Facharzt für Augenheilkunde zur Privat-Heilanstalt zurück und blieb bis 1915, als er in Magdeburg eine eigene private Augenklinik eröffnete.[3] Im Jahr 1889 wurden in Schreibers Privat-Heilanstalt für Augenkranke 264 Patienten (155 männlich, 109 weiblich) durchschnittlich 13 Tage versorgt.[2] Beide Mediziner waren auch abwechselnd beratend für die Magdeburger Krankenanstalt Altstadt und eine Klinik in Sudenburg tätig.[4] 1884 wurde er Mitglied der Medizinischen Gesellschaft zu Magdeburg.[5]

Der Magistrat der Stadt Magdeburg ernannte ihn zum nebenamtlichen Schularzt für Augenheilkunde.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schreiber wurde der Titel des Geheimen Sanitätsrates verliehen. Die Stadt Magdeburg benannte ihm zu Ehren eine Straße als Paul-Schreiber-Straße.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst-Peter Wolff: Schreiber, Paul. In: Guido Heinrich, Gunter Schandera (Hrsg.): Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert. Biographisches Lexikon für die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bördekreis, Jerichower Land, Ohrekreis und Schönebeck. Scriptum, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. OFB 3 GEMMAG - 16724. Abgerufen am 11. April 2024.
  2. a b c Prof. A. Guttstadt: Krankenhaus-Lexikon für das Deutsche Reich. Die Anstaltsfürsorge für Kranke und Gebrechliche und die hygienischen Einrichtungen der Städte im Deutschen Reich am Anfang des zwanzigsten Jahrhundert nach amtlichen Quellen. Hrsg.: Prof. A. Guttstadt. Verlag von Georg Reimer, Berlin 1900.
  3. a b Lembeck, Hugo. In: Magdeburger Biographisches Lexikon. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, abgerufen am 11. April 2024.
  4. Hans-Joachim Krenzke: Magdeburger Friedhöfe und Begräbnisstätten. Hrsg.: Landeshauptstadt Magdeburg-Stadtplanungsamt. Heft 60/1998. Landeshauptstadt Magdeburg-Stadtplanungsamt, Magdeburg 1998.
  5. Schreiber, Paul. In: Magdeburger Biographisches Lexikon. Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, abgerufen am 11. April 2024.