Pejman Dorostkar

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Pejman Dorostkar (* 18. August 1976) ist ein ehemaliger iranischer Ringer. Er war Olympiateilnehmer und mehrfacher Asienmeister im freien Stil im Welter- bzw. Mittelgewicht.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pejman Dorostkar begann 1988 im Alter von 12 Jahren mit dem Ringen. Er entwickelte sich dabei zu einem erstklassigen Freistilringer, der schon nach vier Jahren Training im Jahre 1992 an der Junioren-Weltmeisterschaft (Cadets = Altersgruppe bis 16 Jahre) in Istanbul teilnahm und dort im Weltergewicht eine Bronzemedaille gewann. Er gehörte einem der besten iranischen Ringervereine, dem Ringerclub Pas Teheran an. Im Laufe seiner Karriere hatte er im Verein und in der Nationalmannschaft eine ganze Reihe von Trainern. Die wichtigsten von diesen sind Reza Dorostkar, Ahmat Rezaei, Hassan Ghadiri, Reza Ghorbani, Mohsen Kaveh und Mansour Barzegar. Er studierte Sport.

Im Jahre 1994 startete Pejman Dorostkar bei der Junioren-Weltmeisterschaft (Juniors = Altersgruppe bis zum 18. Lebensjahr) in Budapest, verpasste dort aber mit dem 4. Platz im Weltergewicht knapp eine Medaille. Im Jahre 1994 startete er auch beim Großen Preis von Deutschland in Wiesental, konnte sich dort aber nicht im Vorderfeld platzieren, weil er nach einer Niederlage gegen Victor Peicov aus Moldawien frühzeitig ausschied.

Danach benötigte er im Iran einige Jahre, um sich auch bei den Senioren durchzusetzen. 1998 kam er zu seinem nächsten Einsatz bei einer internationalen Meisterschaft, der Weltmeisterschaft in Teheran. Ausgerechnet in seiner Heimatstadt verpasste er mit einem weiteren 4. Platz erneut eine Medaille. Allerdings platzierten sich mit Buwaissar Saitijew aus Russland, Moon Eui-jae aus Südkorea und Alexander Leipold aus Deutschland drei absolute Spitzenringer vor ihm, so dass sein 4. Platz wahrlich keine Schande war.

Im Jahre 2000 qualifizierte sich Pejman Dorostkar durch einen 2. Platz im Qualifikationsturnier in Mexiko-Stadt für die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Sydney. In Sydney besiegte er zunächst den Mongolen Tümen-Öldsiin Mönchbajar, unterlag aber schon in seinem nächsten Kampf dem für Kasachstan startenden Russen Gennadi Lalijew. Nach dem damaligen Reglement musste er ausscheiden und belegte nur den 12. Platz. Nach heutigem Reglement hätte er, da Lalijew das Finale erreichte, weiterringen können und hätte noch eine Bronzemedaille gewinnen können.

Im Jahre 2001 wurde Pejman Dorostkar in Ulaanbaatar erstmals asiatischer Meister im Mittelgewicht, dem im Jahre 2003 in Neu-Delhi der zweite Titelgewinn bei dieser Meisterschaft folgte. Bei den Asien-Spielen 2002 in Busan kam er hingegen im Mittelgewicht nur auf den 5. Platz.

Bei weiteren internationalen Meisterschaften wurde Pejman Dorostkar, der im Iran in seiner Gewichtsklasse eine harte Konkurrenz hatte, nicht mehr eingesetzt. Er rang in den Jahren 2003/04, 2004/05 für den SV Siegfried Hallbergmoos und in der Saison 2005/06 für den SV Wacker Burghausen in der deutschen Bundesliga.

Internationale Erfolge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Platz Wettbewerb Gew.-Kl.
1992 3. Junioren-WM (Cadets) in Istanbul Welter hinter Vedat Kartal, Türkei u. Ruslan Dalajew, Russland, vor Petscho Kantschew, Bulgarien u. Karlio Makimi, USA
1994 4. Junioren-WM (Juniors) in Budapest Welter hinter Ruslan Jadinow, Russland, Kocha Eremadse, Ukraine u. Lazaros Loizidis, Griechenland, vor Yosmany Romero Rodríguez, Kuba
1998 4. WM in Teheran Welter hinter Buwaissar Saitijew, Russland, Moon Eui-jae, Südkorea u. Alexander Leipold, Deutschland, vor Tümen-Öldsiin Mönchbajar, Mongolei u. Marcin Jurecki, Polen
1998 5. Asienspiele in Bangkok Welter mit Siegen über Ruslan Welijew, Kasachstan u. Han Tae-kyun, Nordkorea u. Niederlagen gegen Moon Eui-jae u. Nurbek Isabekow, Kirgisistan
1999 3. Weltcup in Spokane Welter hinter Alexander Leipold u. Stephen Marianetti, USA, vor Walter Torrientes, Kuba u. Nicholas Ugoalah, Kanada
2000 8. Olympia-Qualifikationsturnier in Minsk Welter Sieger: Gennadi Lalijew, Kasachstan vor Ruslan Kinchagov, Usbekistan u. Árpád Ritter, Ungarn
2000 2. Olympia-Qualifikationsturnier in Mexiko-Stadt Welter hinter Nasir Gadžihanov, Mazedonien, vor Felix Polianidis, Griechenland u. Rodion Kertanti, Slowakei
2000 12. OS in Sydney Welter mit einem Sieg über Tümen-Öldsiin Mönchbajar u. einer Niederlage gegen Gennadi Lalijew
2001 4. "Takhty"-Cup in Maschhad Mittel hinter Feridon Ghanbaripisar, Iran, Lee Fullhart, USA u. Ahmad Shehkosteh, Iran
2001 1. Asienmeisterschaft in Ulaanbaatar Mittel vor Aslan Sanakoyev, Usbekistan u. Narantsetsegiin Bürenbaatar, Mongolei
2002 5. Asienspiele in Busan Mittel hinter Moon Eui-jae, Magomed Kuruglijew, Kasachstan, Schamil Alijew, Tadschikistan u. Aslan Sankoyev, Usbekistan
2002 1. Kanada-Cup in Guelph Mittel vor Nicholas Ugoalah u. Carl Rainville, bde. Kanada u. Sergei Kolesnikow, Israel
2003 2. "Takhty"-Cup in Maschhad Mittel hinter Feridon Ghanbaripisar, vor Majid Khodaei, bde. Iran
2003 1. Asienmeisterschaft in Neu-Delhi Mittel vor Schamil Alijew, Magomed Kuruglijew u. Bujandelgeriin Batbajar, Mongolei
2004 2. Kanada-Cup in Guelph Mittel hinter Yoel Romero, Kuba, vor Greg Parker, USA u. Travis Cross, Kanada
2004 1. Universitäten-WM in Łódź Mittel vor Joshua Weitzel, USA, Sjamjon Sjamjonau, Weißrussland u. Sergei Kolesnikow

Anm.: alle Wettbewerbe im freien Stil, Weltergewicht, bis 76 kg Körpergewicht, Mittelgewicht, bis 2001 bis 85 kg, ab 2002 bis 84 kg Körpergewicht

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Datenbank des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaften der Universität Leipzig,
  • Website "www.iranwrestling.com",
  • Fachzeitschrift Der Ringer,
  • Webseiten des US-amerikanischen und des kanadischen Ringerverbandes

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Profil von Pejman Dorostkar beim Institut für Angewandte Trainingswissenschaft