Pelican Latin American Library

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Pelican Latin American Library (PLAL; Pelican Lateinamerikanische Bibliothek) war eine Fachbuchreihe, die in den 1970er Jahren von Penguin Books UK in Harmondsworth herausgegeben wurde. Die Reihe wurde im Gefolge des Erfolgs einer anderen Penguin-Verlagsreihe, der Penguin African Library[1], ins Leben gerufen. Der Chefredakteur der Reihe war Richard Gott, der langjährige Lateinamerika-Korrespondent des Guardian.[2]

Die Reihe startete zu einer Zeit, als die lateinamerikanische Politik von zahlreichen Herausforderungen wie Militärdiktatur, US-amerikanischer Hegemonie, weit verbreiteter Armut und Guerillaaufständen, die oft von der marxistischen Befreiungstheologie inspiriert waren, erschüttert wurde. Das erste Buch der Reihe war Carlos Marighellas For the liberation of Brazil (Für die Befreiung Brasiliens[3]). Da die Reihe als linkslastig empfunden wurde, kam es zu Reibereien mit dem Eigentümer Pearson Longman, so dass der Druck schließlich eingestellt wurde.[4]

Zur Verteidigung seiner abenteuerlustigen, aber viel kritisierten Pelican Latin American Library, schrieb der Herausgeber Richard Gott 1973:

„It is the lack of balance in the origins of the authors in the PLAL that worries me, more than allegations of Leftist bias. I can find a hundred Frenchmen to write about Allende, or the military, or the Catholic Church, or the Tupamaros, or foreign investment, but I am hard pressed to find many Englishmen who can put pen to paper and produce a readable, scholarly book on a subject of importance.[5] / Es ist die mangelnde Ausgewogenheit in der Herkunft der Autoren des PLAL, die mich mehr beunruhigt als der Vorwurf der linken Voreingenommenheit. Ich kann hundert Franzosen finden, die über Allende, das Militär, die katholische Kirche, die Tupamaros oder ausländische Investitionen schreiben, aber ich kann kaum viele Engländer finden, die einen Stift zu Papier bringen und ein lesbares, wissenschaftliches Buch über ein wichtiges Thema verfassen können.

Bände (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Fußnoten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. vgl. Penguin African Library
  2. Minding Their Own Business: Penguin in Southern Africa – ALISTAIR McCLEERY (Edinburgh Napier University)
  3. Carlos Marighella, Conrad Detrez: Pour la libération du Brésil. Aubier-Montaigne, C. Bourgois, Buchet-Chastel, le Centurion, 1970; dt. unter dem Titel: Zerschlagt die Wohlstandsinseln der Dritten Welt : Mit d. Handbuch d. Guerilleros von São Paulo / Márcio M. Alves ; Conrad Detrez ; Marighela. Hrsg. von Conrad Detrez mit e. Einf. z. dt. Ausg. von Márcio M. Alves. [Übers.: Maja Reithmayer u. a.] Reinbek b. Hamburg : Rowohlt 1971 – vgl. DNB
  4. 'The Pelican Latin American Library' von Mike Davis, The Penguin Collector 81, December 2013
  5. Victor Bulmer-Thomas (ed.): Britain and Latin America: A Changing Relationship. 1989, S. 50 (Anm. zu dem Artikel „Britain's cultural relations with Latin America“ von Gerald Martin); vgl. vdoc.pub (nach: Latin America Review of Books (London and Leeds, 1973), S. 218). - Beide mit dem Zusatz: “Times have changed.”