Pentagastrin

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Strukturformel
Strukturformel von Pentagastrin
Allgemeines
Freiname Pentagastrin
Andere Namen
  • N-(tert-Butoxycarbonyl)-β-alanyl-L-tryptophyl-L-methionyl-L-α-aspartyl-L-phenylalaninamide
  • Boc-βAla-Trp-Met-Asp-Phe-NH2
Summenformel C37H49N7O9S
Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 5534-95-2
EG-Nummer 226-889-7
ECHA-InfoCard 100.024.445
PubChem 9853654
ChemSpider 8029364
DrugBank DB00183
Wikidata Q423586
Arzneistoffangaben
ATC-Code

V04CG04

Wirkstoffklasse

Neurotransmitter, Hormon

Wirkmechanismus

Cholezystokinin-B-Rezeptor-Agonist

Eigenschaften
Molare Masse 767,89 g·mol−1
Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[1]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-Sätze H: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Pentagastrin ist ein synthetisches Oligopeptid, das die gleiche Wirkung wie Gastrin hat, wenn es parenteral gegeben wird.[2] Es stimuliert die Sekretion von Magensäure, Pepsin, und des intrinsischen Faktors.

Pentagastrin bindet an den Cholezystokinin-B Rezeptor, der von vielen Zellen im Gehirn exprimiert wird. Die Aktivierung dieses Rezeptors löst das Phospholipase C Second-Messenger-System aus. Bei intravenöser Gabe können manchmal Panikattacken und gastrointestinale Beschwerden bis hin zum Erbrechen ausgelöst werden.[3]

Anwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es wird routinemäßig zur Durchführung des Pentagastrin-Tests in der medizinischen Diagnostik eingesetzt. Pentagastrin wird auch in einem Stimulationstest zur Erhöhung des Serotonin-Spiegels verwendet und ruft Symptome des Karzinoid-Syndroms hervor. Es provoziert Erröten (Flush) und kann bei der Diagnose von Patienten helfen, die über anfallsweises Erröten klagen, aber normale oder nur gering erhöhte Spiegel von Markern haben, die spezifisch für das Karzinoid-Syndrom sind. Es wurde außerdem verwendet, um ektopische Magen-Mukosa zu stimulieren, um so ein Meckel-Divertikel durch nuklearmedizinische Bildgebung nachweisen zu können.

Pharmakologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pentagastrin hat nach intravenöser Applikation eine Halbwertszeit von etwa 10 Minuten und wird hauptsächlich hepatisch eliminiert.

Handelsnamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

ICI 50.123, Gastrodiagnost, Peptavlon

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Datenblatt Pentagastrin, ≥95% (HPLC), powder bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 1. November 2016 (PDF).
  2. Joan M. Braganza, K. Herman, Pauline Hine, G. Kay: The effect of pentagastrin on peptic secretion in man; In: J Physiol. 1979 April; 289: 9–16. PMC 1281354 (freier Volltext).
  3. I. Grelle, H. Jahn, P. Doyle, K. H. Nerlich, C. Düren, M. Luster, C. Reiners: Die am häufigsten angegebenen Beschwerden beim Pentagastrin- und Calcium-Stimulationstest an 50 Probanden (PDF; 12 kB), MTRA-Poster, 46. Jahrestagung der DGN, 23.–26. April 2008.