Perry Friedman
Perry Friedman (* 25. September 1935 in Prince Albert, Saskatchewan; † 16. März 1995 in Berlin) war ein kanadischer Musiker (Banjo).[1]
Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach der Schule wanderte er drei Jahre (bis 1954) als Gelegenheitsarbeiter durch Nordamerika und schloss sich der nationalen Vereinigung der Arbeiterjugend an. Mit 15 Jahren lernte er Pete Seeger kennen und entwickelte sich unter dessen Einfluss zum Folksänger. 1953 traf er erstmals Paul Robeson, der ihm ebenfalls ein Vorbild war. 1959 siedelte Perry Friedman in die DDR um, wo er an der Musikhochschule „Hanns Eisler“ studierte. Er brachte das Hootenanny-Konzept in seinem Bekanntenkreis ein und gründete 1966 den Hootenanny-Club Berlin mit, aus dem später der Oktoberklub wurde. Einer seiner bekanntesten Songs war 1964 Wir singen schon heute die Lieder von morgen von Ralf Petersen und Dieter Schneider.
Die Singebewegung der DDR hat sich unter dem Einfluss von amerikanischen Folk- und Protestsongs spontan von unten her entwickelt. Friedman und der Jugendsender DT 64 spielten dabei eine wichtige Rolle.
1971 zog er wieder nach Kanada, wo er mit Jack Winter Sendungen für das Bildungsfernsehen der CBC machte und sich für die Gewerkschaften betätigte. 1976 kehrte er in die DDR zurück. Er war regelmäßiger Teilnehmer am Festival des politischen Liedes und tourte auch durch die Bundesrepublik Deutschland.
Friedman starb 1995 im Alter von 59 Jahren. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof der St.-Petri-Gemeinde.[2]
Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Perry Friedmans älterer Bruder Searle Friedman (* 1926; † 31. Dezember 1990 in Toronto) war ebenfalls Musiker. Dessen Sohn Michael Friedman ist ein bekannter Folksänger und Gitarrist.
Filmografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1966: Irrlicht und Feuer (Fernsehfilm, Zweiteiler)
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lutz Kirchenwitz: Friedman, Perry. In: Wer war wer in der DDR? 5. Ausgabe. Band 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
- Perry Friedman u. a.: Wenn die Neugier nicht wär’, dietz berlin, 198 Seiten inkl. Audio-CD passing through.
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Perry Friedman in der Internet Movie Database (englisch)
- Perry-Friedman-Archiv im Archiv der Akademie der Künste, Berlin
- musik-sammler.de [1]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ https://www.neues-deutschland.de/artikel/539455.banjoman.html
- ↑ Friedhof der St.-Petri-Gemeinde. (Nicht mehr online verfügbar.) Verwaltung Ev. Friedhöfe Friedrichshain / Prenzlauer Berg, archiviert vom Original am 2. Juni 2014; abgerufen am 19. April 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten | |
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NAME | Friedman, Perry |
KURZBESCHREIBUNG | kanadischer Musiker in der DDR |
GEBURTSDATUM | 25. September 1935 |
GEBURTSORT | Prince Albert (Saskatchewan) |
STERBEDATUM | 16. März 1995 |
STERBEORT | Berlin |