Peter Mathes

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Peter Mathes (* 5. Februar 1940 in Essen) ist ein deutscher Kardiologe, von 1979 bis 2000 Chefarzt an der Klinik Höhenried für Herz- und Kreislaufkrankheiten am Starnberger See und seit dem 1. Januar 2000 leitender Arzt der Kardiologie am Rehabilitationszentrum München.

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peter Mathes wurde als Sohn des Internisten Hubert Mathes und dessen Ehefrau Else in Essen geboren. Nach dem Abitur 1959 am Helmholtz-Gymnasium in Essen folgte ein Studium der Medizin an den Universitäten Freiburg, Bonn, Wien und München, das mit dem Staatsexamen und der Approbation als Arzt 1967 abgeschlossen wurde. Noch während der Medizinalassistentenzeit folgte 1967 ein Internship am Muhlenberg-Hospital, Plainfield, New Jersey, USA. Von 1968 bis 1969 war Mathes Postdoctoral Fellow in Experimental Medicine am Detroit General Hospital der Wayne State University in Detroit, Michigan, USA, bei R. J. Bing.

Mathes ist seit 1965 mit A. Christine, geb. Ohrem verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder und drei Enkelkinder.

Er ist seit 1959 Mitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Ripuaria Freiburg im Breisgau im CV.

Berufsleben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1970 bis 1972 war Peter Mathes Postdoctoral Fellow in Medicine and Cardiology an der Mayo Clinic in Rochester (Minnesota). Dort waren Pioniere der Herzchirurgie, wie John Webster Kirklin und Dwight McGoon tätig. Mathes erwarb dort die US-amerikanische Qualifikation zum Cardiologist. Von 1973 bis 1979 arbeitete er an der I. Medizinischen Klinik rechts der Isar der Technischen Universität München (H. Blömer) zum Thema Einfluss des Herzinfarktes auf die diastolische Ventrikelfunktion und experimentell zur Kontraktilität des überlebenden Herzmuskels nach Infarkt[1]. 1974 erfolgte die Anerkennung als Facharzt für Innere Medizin und die Habilitation für Innere Medizin an der Technischen Universität München. Ein Jahr später kam die Anerkennung als Facharzt für Kardiologie. Im selben Jahr wurde Mathes Leiter des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Forschungsprogramms „Experimenteller Herzinfarkt“ an der I. Med. Klinik der Technischen Universität München. 1979 wurde er zum Chefarzt an der Klinik Höhenried für Herz- und Kreislaufkrankheiten der Landesversicherungsanstalt Oberbayern berufen. 2000 übernahm er die Leitung der Kardiologie am Rehabilitationszentrum München. In den 2000er Jahren ist Mathes als German Rotary Volunteer Doctor (grvd.de) in unregelmäßigen Abständen am Dhulikhel Hospital in Dhulikhel bei Kathmandu in Nepal ehrenamtlich tätig.

Internationales Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1981 erfolgte die Ernennung zum Professor für Innere Medizin/Kardiologie an der Technischen Universität München.

1983 erfolgte unter seinem Vorsitz die Gründung der Arbeitsgruppe Rehabilitation der Deutschen Gesellschaft für Herz- und Kreislaufforschung, 1984 ebenfalls unter seiner Leitung die Gründung der Arbeitsgruppe Rehabilitation der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie, jetzt „European Association for Cardiovascular Prevention and Rehabilitation“.

1985 erfolgte die Ernennung zum Mitglied des Council „Klinische Kardiologie“ der American Heart Association, 1986 zum Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Herzstiftung, 1988 zum Fellow der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (FESC) und zum Fellow des American College of Cardiology (FACC).

Expertentätigkeit für die Weltgesundheitsorganisation (WHO)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der weltweiten Bedeutung der Rehabilitation trug die Einsetzung eines „Expert Committee for Cardiac Reabilitation“ bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Rechnung, zu dessen Co-Chairman Mathes 1990 berufen wurde. Im Jahr 1995 wurde Mathes zum Temporary Adviser der WHO ernannt; 2000 erfolgte die Erneuerung der Ernennung. 1994 wurde er Mitglied des International Heart Failure Education Councils (IHFEC) der WHO und der International Heart Federation.

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2004 wurde Mathes Präsident der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR) in Berlin.
  • 2006 wurde ihm in Anerkennung seiner Verdienste um die Rehabilitation nach dem Herzinfarkt die Peter-Beckmann-Medaille verliehen.
  • 2007 erhielt er die Ehrenmitgliedschaft der Deutschen Gesellschaft für Prävention und Rehabilitation bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DGPR).

Veröffentlichungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathes verfasste als Autor bzw. Koautor über 250 wissenschaftliche Veröffentlichungen und zahlreicher Bücher:

  • Atlas der Herzerkrankungen, Pharmazeutische Verlagsgesellschaft 1982
  • Atlas of Heart Disease, Butterworths Scientific London, 1983
  • Controversies in Cardiac Rehabilitation, Springer Verlag Berlin Heidelberg 1982
  • Secondary Prevention in Coronary Artery Disease and Myocardial Infarction, Martinus Nijhoff, Boston The Hague, 1985
  • Ratgeber Herzinfarkt, erscheint in 4 Sprachen, 8. Auflage 2017, Springer Verlag
  • Herzinfarkt, dtv ratgeber 1994
  • Dein Herz – Dein Leben, BLV-Verlag, 1995

Mitherausgeber wiss. Zeitschriften, z. B. Herz und Gefäße, und Sammelwerken:

  • Cardiovascular Prevention and Rehabilitation, Springer Verlag London, 2007

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Klin. Wschr. 55, 1977, 463–469