Peter Schilperoort

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Peter Schilperoort mit keffiye (1969)

Anne Peter Schilperoort (* 4. November 1919 in Den Haag, Niederlande; † 17. November 1990 in Leiderdorp) war ein niederländischer Musiker des Swing- und Dixieland-Jazz, der mehrere Jahrzehnte die Dutch Swing College Band leitete.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schilperoort erhielt als Kind Klavierstunden und brachte sich später als Autodidakt Klarinette, Klavier, Baritonsax und Gitarre bei. Der auch als Pat Bronx bekannte Musiker trat zunächst mit den Bouncers auf (ab 1938) und anschließend mit den Swing Papa’s (ab 1939), mit denen es 1941 auch zu Aufnahmen kam. Während der deutschen Besetzung der Niederlande hatte es der Jazz als „Negermusik“ zunehmend schwerer. Trotz Namensänderungen in Slingervaders und Residentie Dansorkest ging die Nachfrage nach den Swing Papas zurück; daher löste sich das Ensemble 1943 auf.[1] Er arbeitete dann in einer Formation, die für den Rundfunk hawaiische und spanische Tanzmusik spielte. Nach der Befreiung der Niederlande spielte er wieder Jazz: Schilperoort gehörte 1945 mit Frans Vink, Henny Frohwein und Tonny Nüsser zu den Gründern der Dutch Swing College Band, die er zwischen 1946 und 1955 leitete und zu ersten Erfolgen führte. Zwischen 1955 und 1959 stieg er aus, um als Ingenieur bei Fokker zu arbeiten. Er organisierte die Band nach seinem Wiedereinstieg 1960 als Berufsensemble; von Joop Schrier übernahm er wieder die Leitung und leitete die Gruppe bis zu seinem Tod 1990.[2] 1962 war er an dem Kurzfilm Big City Blues beteiligt. Auch nahm er mit Jan Mol (1942), mit den Rhythme All Stars (1958) und 1970 gemeinsam mit Wout Steenhuis und dem Roland Shaw Orchestra das Album Double Dutch auf.[3]

Lexigraphische Einträge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Peter Schilperoort – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Im Verlauf des Jahres 1942 lief ein von der deutschen Besatzung verabschiedetes Programm zur „Regelung des musikalischen Lebens“ schleppend an, das Tanzveranstaltungen verbot und auch dazu führte, dass sich Jazzbands umbenannten. Aus den Swing Papa’s wurden die Slingervadders, die dann 1943 unter den durch die Arbeitseinsätze erschwerten Bedingungen ihre Tätigkeit ganz einstellten. Vgl. Kees Wouters, Von den Wandervögeln zum Wanderers Hotclub. In: Wolfram Knauer (Hrsg.) Jazz in Europa. Darmstädter Beiträge zur Jazzforschung Bd. 3 Hofheim 1994, S. 51–71.
  2. Dutch Swing College Band. In: Martin Kunzler: Jazz-Lexikon. Band 1: A–L (= rororo-Sachbuch. Bd. 16512). 2. Auflage. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2004, ISBN 3-499-16512-0.
  3. Peter Schilperoort bei Discogs