Piotrowo (Lubomino)

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Piotrowo
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Piotrowo (Polen)
Piotrowo (Polen)
Piotrowo
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Ermland-Masuren
Powiat: Lidzbark Warmiński
Gmina: Lubomino
Geographische Lage: 54° 1′ N, 20° 14′ OKoordinaten: 54° 1′ 19″ N, 20° 13′ 44″ O
Einwohner:
Telefonvorwahl: (+48) 89
Kfz-Kennzeichen: NLI
Wirtschaft und Verkehr
Straße: Wilczkowo/DW 593 → Piotrowo
Nächster int. Flughafen: Danzig



Piotrowo (deutsch Petersdorf) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Ermland-Masuren, das zur Landgemeinde Lubomino (Arnsdorf) im Powiat Lidzbark Warmiński (Heilsberger Kreis) gehört.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Dorf liegt am Südostufer des Dittrichsdorfer Sees. Bis zur Kreisstadt Lidzbark Warmiński (Heilsberg) sind es 25 Kilometer, die nächste Stadt ist Dobre Miasto (Guttstadt) in zehn Kilometern Entfernung.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von 1874 bis 1945 war Petersdorf in den Amtsbezirk Wolfsdorf[1] (heute polnisch: Wilczkowo) eingegliedert. Er gehörte zum Kreis Heilsberg im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen des Deutschen Reichs.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang 1945 von der Roten Armee besetzt. Im Sommer 1945 wurde Petersdorf unter der Ortsbezeichnung Piotrowo gemäß dem Potsdamer Abkommen zusammen mit der südlichen Hälfte Ostpreußens zum Bestandteil der Volksrepublik Polen. Soweit die Einwohner nicht geflohen waren, wurden sie in der darauf folgenden Zeit aus Petersdorf vertrieben.

1975 bis 1998 war der nun Piotrowo genannte Ort Teil der Woiwodschaft Olsztyn (Allenstein). Heute liegt das Dorf innerhalb der Gmina Lubomino (Arnsdorf) im Powiat Lidzbarski (Heilsberger Kreis) in der Woiwodschaft Ermland-Masuren.

Bevölkerungsentwicklung bis 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner Anmerkungen
1816 151 [2]
1852 265 [3]
1858 274 sämtlich Katholiken[4]
1910 202 [5]
1933 237 [6]
1939 236 [6]

Religionen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Evangelisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis 1945 gehörten die evangelischen Bewohner Petersdorfs zum Kirchspiel Regerteln[7] (heute polnisch: Rogiedle). Es lag im weitflächigen Kirchenkreis Braunsberg (Braniewo) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute ist Piotrowo der evangelisch-lutherischen Pfarrei in Olsztyn (Allenstein) zugeordnet. Sie ist Teil der Diözese Masuren der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen.

Katholisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

So wie Petersdorf katholischerseits vor 1945 zur Pfarrei Wolfsdorf gehörte, so ist Piotrowo jetzt in die Parafia Wilczkowo eingepfarrt. Sie ist in das Dekanat Świątki (Heiligenthal) im Erzbistum Ermland der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort ist von der Landesstraße 593 aus über Wilczkowo (Wolfsdorf) auf einer Nebenstraße zu erreichen.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Rolf Jehke: Amtsbezirk Wolfsdorf
  2. Alexander August Mützell und Leopold Krug: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band 4: P–S, Halle 1823, S. 27, Ziffer 964.
  3. Kraatz: Topographisch-statistisches Handbuch des Preußischen Staats. Berlin 1856, S. 462.
  4. Adolf Schlott: Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Königsberg, nach amtlichen Quellen. Hartung, Königsberg 1861, S. 112, Ziffer 98.
  5. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis, Landkreis Heilsberg
  6. a b Michael Rademacher: Heilsberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  7. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens. Band 3: Dokumente. Göttingen 1968, S. 453