Mersch

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Mersch
Wappen Karte
Wappen von Mersch Lage von Mersch im Großherzogtum Luxemburg
Basisdaten
Staat: Luxemburg Luxemburg
Koordinaten: 49° 45′ N, 6° 6′ OKoordinaten: 49° 45′ 6″ N, 6° 6′ 26″ O
Kanton: Mersch
Einwohner: 10.393 (1. Januar 2023)[1]
Fläche: 49,7 km²
Bevölkerungsdichte: 208,9 Einw./km²
Gemeindenummer: 0409
Website: www.mersch.lu
Politik
Bürgermeister: Michel Malherbe (DP)
Schöffen: Abby Toussaint (CSV)

Henri Krier (DP)
Michel Reiland (CSV)

Wahlsystem: Proporzwahl
Sitzverteilung im Gemeinderat:
2
2
7
4
Insgesamt 15 Sitze
Regierende Fraktion: DP, CSV
Opposition: déi gréng, ÄLfM

Mersch (luxemburgisch Miersch) ist eine Gemeinde im Großherzogtum Luxemburg und Hauptort des Kantons Mersch.

Geographische Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Mersch liegt im Gutland, und zwar im Alzettetal nördlich der Hauptstadt.

Zusammensetzung der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mersch besteht aus folgenden Ortschaften:

  • Beringen (siehe Partnerschaften)
  • Beringerberg
  • Berschbach
  • Binzrath
  • Essingen
  • Mersch
  • Moesdorf
  • Pettingen
  • Reckingen
  • Rollingen
  • Schönfels

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde Mersch wird von einer Koalition aus der liberalen DP und der christlich-konservativen CSV regiert.

Zur Kommunalwahl im Juni 2023 kandidierten vier Listen, drei Parteilisten und eine Bürgerliste. Alle vier Listen schafften den Einzug in den Gemeinderat.

Wahlergebnis Gemeinderatswahl Mersch 2023
Partei Sitze: Stimmenanteil Stimmenanteil
Demokratesch Partei (DP) 7 43,09 %
Gemeinderatswahl Mersch 2023
 %
50
40
30
20
10
0
43,09 %
(+6,72 %p)
26,89 %
(−2,62 %p)
16,95 %
(−6,22 %p)
13,07 %
n. k. %
(−10,95 %p)
2018

2023

Chrëschtlech-Sozial Vollekspartei (CSV) 4 26,89 %
Déi Gréng 2 16,95 %
Är Leit fir Miersch (ÄLfM) 2 13,07 %
Schloss Mersch

Geschichte und Gemeindeentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Erstmals urkundlich erwähnt wird Mersch im Testament der Gräfin Erkanfrida von Lothringen, das auf den 1.4.853 datiert wurde und in der Staatsbibliothek Berlin aufbewahrt wird (StB B Ms.lat.fol.729). Dann erscheint der Ort in einer Bulle Papst Leos von 1051 (Regesta Imperii II,5,2,+860).

Das 50 ha große Terrain zwischen Bahnlinie und Alzette, auf dem heute noch das Schlachthaus und das alte Agrocenter stehen, soll neu gestaltet werden.[2]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mersch hat seit 1852 einen Bahnhof an der Luxemburger Nordbahn Luxembourg – Troisvierges (- Liège – Liers). Am Bahnhof Mersch halten stündlich die Regionalzüge nach Troisvierges und Wiltz sowie zweistündlich die Intercités nach Liège. Bis 2020 wurden hier Fahrkarten verkauft, seitdem ist der Bahnverkehr im gesamten Großherzogtum gratis, nur Reisende 1. Klasse müssen noch zahlen.

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Dekanatskirche Sankt Michael mit dem Ölgemälde Die Verkündigung.
  • Römische Villa mit Wasserbecken
  • In Pettingen stehen die Ruinen einer alten Wasserburg, die besichtigt werden können.
  • In Mersch steht auf dem Kronenberg (lux. Krounebierg) ein Obelisk. Als Nationalmonument zur 100-Jahr-Feier der Unabhängigkeit Luxemburgs errichtet, wurde er im Zweiten Weltkrieg niedergerissen und nach dem Krieg in neuer Form aufgebaut. Ein Teilstück des ursprünglichen Monuments (in Form einer Säule) kann noch am Ort besichtigt werden.
  • Schloss Schönfels im gleichnamigen Ort, das vom 16. bis zum 18. Jahrhundert der pfälzisch-luxemburgischen Adelsfamilie Schliederer von Lachen gehörte.[3]

Kultur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Mersch befindet sich seit 2005 das Lycée Ermesinde, das durch seinen Pilotstatus Aufmerksamkeit im ganzen Land bekommt. Ferner befindet sich in Mersch ein regional wichtiges Kulturzentrum, genannt Kulturhaus[4], sowie der Sitz des Nationalen Literaturzentrums, des Centre National de Littérature.[5] Dort findet zu Beginn eines jeden Jahres die Kinder- und Jugendbuchmesse KIBUM Mersch statt.[6] Mersch hat eine öffentliche Bibliothek mit integrierter Internetstube, das Mierscher Lieshaus.[7]

Töchter und Söhne der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Industriegeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hochdruckgasarmaturenhersteller Rotarex geht (auch) auf die Kohlensäurefabrik Ceodeux in Mersch um 1922 zurück.[10]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hilbert, Roger: Von der belgischen Revolution 1830 bis zu den Märzunruhen 1848 – am Beispiel Mersch.[11]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Mersch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. STATEC Luxembourg – Population par canton et commune 2015–2023 (franz.)
  2. Neie Quartier Miersch: 50 Hektar tëscht Eisebunn an Uelzecht. (Memento des Originals vom 2. Juli 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/news.rtl.lu rtl, 30. Juni 2010.
  3. Historische Webseite zu Schloss Schönfels
  4. Kulturhaus Website
  5. Centre National de Littérature Website
  6. Kinder- und Jugendbuchmesse in Mersch. In: cnl.public.lu. 29. Januar 2016, abgerufen am 20. Juni 2017 (französisch).
  7. Mierscher Lieshaus Website
  8. Hilbert, Roger: Luxemburger Nationalbibliographie@1@2Vorlage:Toter Link/aleph.etat.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  9. Abbildung der Gedenktafel
  10. Rotarex Corporate Video FiretecChannel, 14. November 2014, abgerufen am 3. Juli 2020. Video, 0:32–0:37/1:43
  11. Luxemburger Nationalbibliographie@1@2Vorlage:Toter Link/aleph.etat.lu (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.