Pidhajtschyky (Lwiw)

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Pidhajtschyky
Підгайчики
Wappen fehlt
Pidhajtschyky (Ukraine)
Pidhajtschyky (Ukraine)
Pidhajtschyky
Basisdaten
Oblast: Oblast Lwiw
Rajon: Rajon Lwiw
Höhe: 245 m
Fläche: 1,78 km²
Einwohner: 638 (2001)
Bevölkerungsdichte: 358 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 80726
Vorwahl: +380 3265
Geographische Lage: 49° 45′ N, 24° 29′ OKoordinaten: 49° 45′ 9″ N, 24° 29′ 14″ O
KOATUU: 4621884901
Verwaltungsgliederung: 1 Dorf
Statistische Informationen
Pidhajtschyky (Oblast Lwiw)
Pidhajtschyky (Oblast Lwiw)
Pidhajtschyky
i1

Pidhajtschyky (ukrainisch Підгайчики; russisch Подгайчики Podgaitschiki, polnisch Podhajczyki) ist ein Dorf in der westukrainischen Oblast Lwiw mit etwa 640 Einwohnern.

Kirchengebäude im Ort

Es gehört zur Stadtgemeinde Hlynjany im Rajon Lwiw, bis zum 12. Juni 2020[1] bildete es mit den Dörfern Kossytschi (Косичі), Pohorilzi (Погорільці), Schopky (Шопки) und Turkotyn (Туркотин) die gleichnamige Landratsgemeinde Pidhajtschyky (Підгайчиківська сільська рада/Pidhajtschykiwska silska rada) im Rajon Solotschiw.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort wurde im Jahre 1499 als Podhajcze und später als Podhaicze (1578) urkundlich erwähnt.[2] Der ursprüngliche Name bedeutete unter (pod) Wald (haj, polnisch gaj).[2]

Er gehörte zunächst zum Lemberger Land in der Woiwodschaft Ruthenien der Adelsrepublik Polen-Litauen. Bei der Ersten Teilung Polens kam das Dorf 1772 zum neuen Königreich Galizien und Lodomerien des habsburgischen Kaiserreichs (ab 1804).

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Podhajczyki 152 Häuser mit 793 Einwohnern, davon 671 ruthenischsprachige, 70 polnischsprachige, 52 deutschsprachige, 668 griechisch-katholische, 21 römisch-katholische, 52 Juden, 52 anderen Glaubens.[3]

Nach dem Ende des Polnisch-Ukrainischen Kriegs 1919 kam die Gemeinde zu Polen. Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Podhajczyki 142 Häuser mit 747 Einwohnern, davon 493 Ruthenen, 250 Polen, vier Juden (Nationalität), 678 griechisch-katholische, 44 römisch-katholische, 24 Juden (Religion), 1 anderer Christ.[4]

Im Zweiten Weltkrieg gehörte der Ort zuerst zur Sowjetunion und ab 1941 zum Generalgouvernement, ab 1945 wieder zur Sowjetunion, heute zur Ukraine.

Unterwalden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahre 1784 im Zuge der Josephinischen Kolonisation wurden auf dem Grund des Dorfes deutsche Kolonisten lutherischer und reformierter Konfession angesiedelt.[5] Die Kolonie wurde erst Freyersburg und später Unterwalden genannt und wurde eine unabhängige Gemeinde. Die Protestanten gründeten schon im Jahre 1784 eine lutherische Filialgemeinde im Uniower Diakonat der Pfarrgemeinde Lemberg in der Evangelischen Superintendentur A. B. Galizien. Im Jahre 1798 wurde ein Bethaus erbaut.[6]

Im Jahre 1900 hatte die Gemeinde Unterwalden 81 Häuser mit 516 Einwohnern, davon 466 deutschsprachige, 31 ruthenischsprachige, 10 polnischsprachige, 63 Juden, 33 griechisch-katholische, 16 römisch-katholische, 494 anderen Glaubens.[3]

Im Jahre 1921 hatte die Gemeinde Unterwalden 79 Häuser mit 401 Einwohnern, davon 278 Deutschen, 59 Ruthenen, 45 Juden (Nationalität), 19 Polen, 278 evangelische, 59 griechisch-katholische, 19 römisch-katholische, 45 Juden (Religion).[4]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pidhajtschyky – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Розпорядження Кабінету Міністрів України від 12 червня 2020 року № 718-р "Про визначення адміністративних центрів та затвердження територій територіальних громад Львівської області
  2. a b Anna Czapla: Nazwy miejscowości historycznej ziemi lwowskiej [Die Namen der Ortschaften des historischen Lemberger Landes]. Towarzystwo Naukowe Katolickiego Uniwersytetu Lubelskiego Jana Pawła II, Lublin 2011, ISBN 978-83-7306-542-0, S. 151 (polnisch).
  3. a b Ludwig Patryn (Hrsg.): Gemeindelexikon der im Reichsrate vertretenen Königreiche und Länder, bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1900, XII. Galizien. Wien 1907.
  4. a b Główny Urząd Statystyczny: Skorowidz miejscowości Rzeczypospolitej Polskiej. Województwo tarnopolskie. Warszawa 1928 (polnisch, online [PDF]).
  5. Henryk Lepucki: Działalność kolonizacyjna Marii Teresy i Józefa II w Galicji 1772–1790 : z 9 tablicami i mapą. Kasa im. J. Mianowskiego, Lwów 1938, S. 163–165 (polnisch, online).
  6. Schematismus der evangelischen Kirche Augsb. und Helvet. Bekenntnisses in den im österr. Reichsrathe vertretenen Königreichen und Ländern. Wien 1875, S. 215–218 (Online).