Pisonia

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Pisonia

Pisonia brunoniana

Systematik
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae)
Gattung: Pisonia
Wissenschaftlicher Name
Pisonia
L.

Pisonia ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Wunderblumengewächse (Nyctaginaceae). Das Verbreitungsgebiet ist pantropisch. Auf einigen Pazifikinseln sind Pisonia-Bäume und -Sträucher die dominierenden Pflanzenarten. Als Zierpflanze verwendet wird die Art Pisonia umbellifera.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration aus Blanco von Pisonia aculeata

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pisonia-Arten sind verholzende Pflanzen, Bäume und Sträucher, manchmal Lianen. Die Pflanzenteile sind meist behaart und einige Arten besitzen Dornen.

Die gegen- bis wechselständig angeordneten Laubblätter sind in Blattstiel und -spreite gegliedert. Die einfache Blattspreite ist ganzrandig. Die Nebenblätter fehlen.

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Pisonia-Arten sind ein- bis zweihäusig oder polygam-monözisch oder -diözisch. Die seiten- oder endständigen, rispigen bis zymösen oder doldigen Blütenstände enthalten viele Blüten. Die meist funktionell eingeschlechtigen, manchmal zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und fünfzählig mit meist einfacher Blütenhülle. Das Perianth ist fünf- bis zehnteilig. Die männlichen Blüten enthalten wenige bis viele (meist 6–10), an der Basis oft verwachsene Staubblätter und es kann ein Pistillode vorhanden sein. Der manchmal gestielte Fruchtknoten mit einem Griffel und oft gelappter Narbe der weiblichen Blüten ist oberständig, es können Staminodien vorhanden sein. Es sind Nektarien vorhanden. Die Früchte, Achänen, sind klebrig und meist mehr oder weniger vom Perianth eingehüllt (Anthocarp). Sie sind einsamig.

Laubblätter und Blütenstände von Pisonia brunoniana
Laubblätter und Blütenstand von Pisonia grandis
Habitus von Pisonia umbellifera

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Früchte einiger Pisonia-Arten sind stark klebrig. Dies führt zur Anheftung der Früchte an Vögel, die sich auf den Ästen der Bäume niederlassen (siehe Epizoochorie).

Systematik, Botanische Geschichte und Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Botanische Geschichte und Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gattung Pisonia wurde 1703 durch Charles Plumier in Nova Plantarum Americanarum Genera auf S. 7 und Tafel 11 aufgestellt. Der Gattungsname Pisonia ehrt den Arzt und Botaniker Willem Piso. Die gültige Erstveröffentlichung der Gattung Pisonia wurde 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum Band 2, Seite 1026 aufgestellt. Als Lektotypusart wurde 1911 Pisonia aculeata L. durch Paul Carpenter Standley in Contributions from the United States National Herbarium. Smithsonian Institution, Band 13, Nummer 11, S. 386 festgelegt.[1] Synonyme für Pisonia L. sind: Calpidia Thouars, Ceodes J.R.Forst. & G.Forst., Heimerlia Skottsb., Heimerliodendron Skottsb., Rockia Heimerl, Timeroya Benth. orth. var., Timeroyea Montrouz., Torrubia Vell., Torrukia Vell.[2]

Arten und ihre Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt 15 bis 50 (10 bis 75) Pisonia-Arten (Auswahl):

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • R. D. Meikle, H. J. Hewson, 2021: Datenblatt Pisonia. In: P. G. Kodela (Hrsg.): Flora of Australia. bei Australian Biological Resources Study, Department of Climate Change, Energy, the Environment and Water: Canberra.
  • John S. Clement, Richard W. Spellenberg: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 4 – Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1., Oxford University Press, New York und Oxford, 2003, ISBN 0-19-517389-9. Pisonia Linnaeus, S. 71–73 - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung)
  • Dequan Lu, Michael G. Gilbert: Nyctaginaceae: In: Wu Zhengyi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China, Volume 5 – Ulmaceae through Basellaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-27-X. Pisonia Linnaeus, S. 430 - textgleich online wie gedrucktes Werk. (Abschnitt Beschreibung).
  • Flora Malesiana. Ser. I, Vol. 6, Part 3, 1964, S. 457–460, online auf biodiversitylibrary.org.
  • Adolf Engler, Karl Prantl: Die natürlichen Pflanzenfamilien. III. Teil, 1. Abteilung b, Engelmann, 1889, S. 29, online auf biodiversitylibrary.org.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Pisonia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 18. September 2017.
  2. a b c Pisonia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 17. September 2017.
  3. a b c John S. Clement, Richard W. Spellenberg: In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 4, New York und Oxford 2004: Pisonia Linnaeus – textgleich online wie gedrucktes Werk.
  4. a b Pisonia in Flora do Brasil 2020 vom Jardim Botânico do Rio de Janeiro.
  5. Dequan Lu, Michael G. Gilbert: Nyctaginaceae. In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven, Deyuan Hong (Hrsg.): Flora of China. Volume 5: Nyctaginaceae. Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis 2010. Pisonia – textgleich online wie gedrucktes Werk.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Pisonia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien