Piz Medel

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Piz Medel

Piz Medel (Mitte) und Glatscher da Medel/da Plattas (links)

Höhe 3210 m ü. M.
Lage Kantonsgrenze Tessin / Graubünden, Schweiz
Gebirge Adula-Alpen
Dominanz 15,3 km → Grauhorn
Schartenhöhe 942 m ↓ Crap la Crusch
Koordinaten 712781 / 164066Koordinaten: 46° 37′ 6″ N, 8° 54′ 40″ O; CH1903: 712781 / 164066
Topo-Karte Swisstopo 1:25000 Blatt 1233 Greina
Piz Medel (Kanton Graubünden)
Piz Medel (Kanton Graubünden)
Erstbesteigung 9. Juni 1865 durch Fr. Deplaci, Baptist Monn und Fr. Störi
Normalweg Camona da Medel - Glatscher da Medel, L, 2,5h
Vorlage:Infobox Berg/Wartung/TOPO-KARTE

Der Piz Medel ist ein 3210 m ü. M.[1][2] hoher Berg in den Adula-Alpen in der Schweiz.

Piz-Medel-Gruppe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Er ist der höchste Gipfel der in West-Ost-Richtung verlaufenden Piz-Medel-Gruppe, einer Kette von Dreitausendern, die vom Piz Cristallina im Westen bis zum Fil Liung im Osten reicht und das Gletschergebiet des Glatscher da Medel nur wenig überragt.[3] Diese Gipfelkette bildet die Grenze zwischen den Kantonen Tessin und Graubünden. Der nördliche Bündner Teil mit dem Grossteil des Gipfelplateaus gehört zur Gemeinde Medel (Lucmagn), der südliche Tessiner Teil zur Gemeinde Blenio.

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geologisch gehört die Gipfelgruppe um den Piz Medel zum Gotthardmassiv, das nördlich der Greina hauptsächlich aus altkristallinen metamorphen Gesteinen besteht. Der Piz Medel selbst ist aus Augengneisen aufgebaut.[4]

Gletscher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nordwestlich des Gipfels liegt der Medelsergletscher (Glatscher da Medel). Dieses Gletscherfeld, das sich vom Fil Liung bis zum Piz Cristallina in einer Breite von ca. drei Kilometern erstreckt, ist eines der grossen Gletscherfelder der Bündner Alpen. Die einzelnen Lappen, die durch die niedrigeren Gipfel Refugi da Camutschs (2950 m ü. M., ) und Piz la Buora (2678 m ü. M., ) auf ca. 2800 m getrennt werden, heissen Glatscher da Plattas (Ost- und Mittellappen) und Glatscher Davos la Buora (Westlappen). Auch an der Südflanke liegt ein kleines Gletscherfeld, dessen Abfluss als Quelle des Brenno gilt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name soll auf das griechische metallion zurückgehen und mit den früheren Bergbauaktivitäten in der Val Medel zu tun haben.[5]

Die Erstbesteigung erfolgte am 9. Juni 1865 über den Fil Liung durch Frau Deplaci, Baptist Monn und Frau Störi.[5][6] Diese Route ist heute wegen des brüchigen Felses am Fil Liung ungebräuchlich.

Tourismus und Bergsport[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Piz Medel ist ein im Winter und Sommer beliebtes Tourenziel und kann von mehreren Hütten aus gut erreicht werden: Üblicherweise wird der Piz Medel von der Camona da Medel bestiegen, weiter entfernt liegen die Capanna Scaletta, die Capanna Motterascio und die Camona da Terri.

Seit 2010 steht auf Initiative des Bergführers David Berther aus Disentis/Mustér auf dem Piz Medel ein Gipfelkreuz mit Gipfelbuch. Der Piz Medel sollte Teil des gescheiterten Parc Adula werden. Der Gipfel hätte zur Kernzone des Parks gehört.[7]

Wichtigste Routen
  • Camona da Medel – Glatscher da Medel (Normalweg, L, 2,5h)
  • Capanna Scaletta – Fuorcla Sura da Lavaz - Ostgrat (L, 3,5h)
  • Weitere Routen, meist mit Charakter WS, im SAC-Clubführer Bündner Alpen 2[5]

Bilder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Piz Medel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Swisstopo; in älteren Landeskarten und dem SAC-Clubführer ist die Höhe hingegen mit 3211 m angegeben
  2. Landeskarte Schweiz 1:25000 Blatt 1233 Greina
  3. Charles Knapp, Maurice Borel, Victor Attinger, Heinrich Brunner, Société neuchâteloise de géographie (Hrsg.): Geographisches Lexikon der Schweiz. Band 3: Krailigen – Plentsch. Verlag Gebrüder Attinger, Neuenburg 1905, S. 324, Stichwort Medel (Piz)  (Scan der Lexikon-Seite).
  4. SAC-Clubführer Bündner Alpen 2, 5. Auflage 1996, S. 40.
  5. a b c SAC-Clubführer Bündner Alpen 2, 5. Auflage 1996, S. 101.
  6. Richard Goedeke: 3000er in den Westalpen, Bruckmann, 2005, ISBN 3-7654-4149-X, S. 22.
  7. Parc Adula: Nationalparkprojekt (Karte) (Memento des Originals vom 18. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.parcadula.ch, abgerufen am 18. Januar 2016 (PDF; 9,69 MB)