Plainval

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Plainval
Plainval (Frankreich)
Plainval (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Hauts-de-France
Département (Nr.) Oise (60)
Arrondissement Clermont
Kanton Saint-Just-en-Chaussée
Gemeindeverband Plateau Picard
Koordinaten 49° 32′ N, 2° 26′ OKoordinaten: 49° 32′ N, 2° 26′ O
Höhe 92–131 m
Fläche 9,19 km²
Einwohner 412 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 45 Einw./km²
Postleitzahl 60130
INSEE-Code
Website http://www.plainval.fr/

Plainval ist eine französische Gemeinde mit 412 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2021) im Département Oise in der Region Hauts-de-France (vor 2016: Picardie). Die Gemeinde ist Teil des Arrondissements Arrondissement Clermont und ist Teil des Kantons Saint-Just-en-Chaussée. Die Einwohner werden Plainvallois genannt.

Plainval gehört zum Gemeindeverband Communauté de communes du Plateau Picard.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Plainval liegt etwa 28 Kilometer ostnordöstlich von Beauvais. Umgeben wird Plainval von den Nachbargemeinden Brunvillers-la-Motte im Norden, Maignelay-Montigny im Osten, Ravenel im Südosten, Le Plessier-sur-Saint-Just im Süden, Saint-Just-en-Chaussée im Westen und Südwesten sowie Quinquempoix im Nordwesten.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Camp de Plainval[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Quellen wird das Camp de Plainval meist mit Saint-Just-en-Chaussée in Verbindung gebracht, befand sich aber nach Jean-Yves Bonnard auf dem Bauernhof Lèvremont[1], der westlich von Plainval gelegen ist. (Lage)

Das Lager war eines der vielen, die ab 1939 in ganz Frankreich im Zuge einer zunehmenden Fremdenfeindlichkeit angesichts der drohenden Kriegsgefahr entstanden.

Im Zuge dieser Entwicklung entstand in Plaival auf Anordnung der Präfektur ein den Militärbehörden unterstelltes Centre de Rassemblement des Etrangers (CRE, Sammelstelle für Ausländer), das zwischen November 1939 und Mai 1940 in Betrieb war.[1]

Im Camp waren laut Bonnard zwei unterschiedliche Personengruppen untergebracht:

  • Staatsangehörige aus den Ländern, die sich im Krieg mit Frankreich befanden (insbesondere Deutsche und Österreicher). Es habe sich um nach Frankreich emigrierte Nazigegner gehandelt und um aus rassistischen Gründen Verfolgte.
  • Zugleich sei das Camp ein Centre de sejour surveille (CSS, Zentrum für überwachten Aufenthalt) für französische Staatsbürger gewesen, die als Verwaltungsinternierte (Gefangene, die ohne richterliches Urteil nur aufgrund einer Verwaltungsanordnung inhaftiert wurden) hier festgehalten worden sein. Bei ihnen habe es sich vor allem um Kommunisten gehandelt.

Bonnard spricht von sehr rudimentären Bedingungen, zum Beispiel der Unterbringung in Schafställen ohne Wasser und Strom; er lässt aber offen, ob diese Bedingungen für beide Gruppen der hier internierten galten.[1]

Zwischen März und Mai 1940 wurden die Internierten aus dem Camp de Plainval verlegt, ein Teil wohl nach Saint-Sulpice-la-Pointe, andere in weitere Lager im Süden Frankreichs. Für einen Fall, einen kommunistischen Häftling aus der Gruppeder CSS-Gefangenen, ist die Verlegung in das Château du Sablou in der Gemeinde Fanlac verbürgt.[1]

Das frei gewordene Camp wurde anschließend zur Unterbringung deutscher Kriegsgefangener benutzt.

Bevölkerungsentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006 2013
295 287 257 265 278 318 343 404
Quellen: Cassini und INSEE

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kirche Saint-Nicolas aus dem 17./18. Jahrhundert
  • Friedhofskapelle
  • Schloss Plainval aus dem 16. Jahrhundert

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Plainval – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Jean-Yves Bonnard: Le camp de Plainval